Johanna Kunath: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Krankenpflegeexamen besuchte Johanna Kunath ein Jahr lang die ebenfalls vorhandene Diätschule im Augusta-Hospital und legte 1934 ihr Examen als Diätassistentin ab. Im Jahr 1935 übernahm sie die Leitung dieser Diätschule. Es gab zu dieser Zeit noch keine amtliche Regelung zum Berufsbild der Diätschwester. Eine solche wurde erst im Jahr 1937 erlassen. Vermutlich war es, zusätzlich zu den Bemühungen Johanna Kunaths, auch dem Engagement des Oberarztes Joachim Prüfer (1901-1994) der Inneren Abteilung des Augusta-Hospitals (Verdauungskrankheiten, Magen- und Darmstörungen) zu verdanken, dass staatliche Regelungen für ein anerkanntes Berufsbild erlassen wurden. Kunath hatte den ärztlichen Unterricht bei Prüfer absolviert, wie Prüfer im Nachruf für Johanna Kunath im November 1993 feststellte.  
Nach dem Krankenpflegeexamen besuchte Johanna Kunath ein Jahr lang die ebenfalls vorhandene Diätschule im Augusta-Hospital und legte 1934 ihr Examen als Diätassistentin ab. Im Jahr 1935 übernahm sie die Leitung dieser Diätschule. Es gab zu dieser Zeit noch keine amtliche Regelung zum Berufsbild der Diätschwester. Eine solche wurde erst im Jahr 1937 erlassen. Vermutlich war es, zusätzlich zu den Bemühungen Johanna Kunaths, auch dem Engagement des Oberarztes Joachim Prüfer (1901-1994) der Inneren Abteilung des Augusta-Hospitals (Verdauungskrankheiten, Magen- und Darmstörungen) zu verdanken, dass staatliche Regelungen für ein anerkanntes Berufsbild erlassen wurden. Kunath hatte den ärztlichen Unterricht bei Prüfer absolviert, wie Prüfer im Nachruf für Johanna Kunath im November 1993 feststellte.  


Johanna Kunath übernahm im Jahr 1952 die Leitung der Diätschule im [[Krankenhaus Speyererhof]] in [[Heidelberg]]. Sie leitete diese Schule bis zum Eintritt ihres Ruhestandes im Jahr 1966. Sie arbeitete auf dem Speyererhof Heidelberg eng mit dem Internisten W. Dieke zusammen. Die Pflegehistorikerin Karin Wittneben von der Schwesternschule der Universität Heidelberg bemängelte, dass Johanna Kunath diese Schule mit immerhin 30 Ausbildungsplätzen ohne pädagogische Qualifikation leiten durfte, weil es entsprechende Bildungsangebote zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gab. Wittneben befürchtete Spätfolgen dieser Stagnation. Hier wurde allerdings inzwischen Abhilfe geschaffen durch die Studiengänge zum Medizinpädagogen/zur Medizinpädagogin, an der die Qualifikation zur Lehrkraft an Schulen für Diätassistenten erworben werden kann.  
Johanna Kunath übernahm im Jahr 1952 die Leitung der Diätschule im [[Krankenhaus Speyererhof]] in [[Heidelberg]]. Sie leitete diese Schule bis zum Eintritt ihres Ruhestandes im Jahr 1966. Sie arbeitete auf dem Speyererhof Heidelberg eng mit dem Internisten W. Dieke zusammen. Die Pflegehistorikerin Karin Wittneben von der Schwesternschule der Universität Heidelberg<ref>WIKIPEDIA: [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwesternschule_der_Universität_Heidelberg Schwesternschule der Universität Heidelberg]</ref> bemängelte, dass Johanna Kunath diese Schule mit immerhin 30 Ausbildungsplätzen ohne pädagogische Qualifikation leiten durfte, weil es entsprechende Bildungsangebote zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gab. Wittneben befürchtete Spätfolgen dieser Stagnation. Hier wurde allerdings inzwischen Abhilfe geschaffen durch die Studiengänge zum Medizinpädagogen/zur Medizinpädagogin, an der die Qualifikation zur Lehrkraft an Schulen für Diätassistenten erworben werden kann.  


Mit der Entwicklung des Berufsbildes Diätassistenz beschäftigte sich u.a. der Medizinhistoriker Peter Schneck, Dresden.<ref>Peter Schneck: ''Zur Ausbildung in Medizinalfachberufen an der Charité - eine historische Betrachtung''; zur Gründung der Hebammenschule an der Charité vor 250 Jahren und der Aufnahme der Ausbildung von Diätassistentinnen vor 55 Jahren, Vortrag Charité Berlin, 16. 11. 2001.</ref>
Mit der Entwicklung des Berufsbildes Diätassistenz beschäftigte sich u.a. der Medizinhistoriker Peter Schneck, Dresden.<ref>Peter Schneck: ''Zur Ausbildung in Medizinalfachberufen an der Charité - eine historische Betrachtung''; zur Gründung der Hebammenschule an der Charité vor 250 Jahren und der Aufnahme der Ausbildung von Diätassistentinnen vor 55 Jahren, Vortrag Charité Berlin, 16. 11. 2001.</ref>