Homo heidelbergensis

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Version vom 18. August 2016, 10:13 Uhr von Schuetz (Diskussion | Beiträge) (→‎Fund bei Mauer: unbelegte Behauptung gelöscht. Schoetensack hat wahrscheinlich nur Säugetierfossilien im Sinn gehabt. Die es ja reichlich gab.)
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Der Homo Heidelbergensis ist ein vom Homo erectus abstammender Urmensch, dessen Fossilien auch in der Region Rhein-Neckar gefunden wurden und zwar ein Unterkiefer in der Sandgrube Grafenrain in Mauer.

Fund bei Mauer

Das Alter des Knochens wurde später auf ein Alter zwischen 500.000 bis 650.000 Jahre geschätzt. Der Unterkiefer befand sich in etwa 24 Meter Tiefe in einer Sandgrube und wurde 1907 durch den Arbeiter Daniel Hartmann entdeckt und nicht gleich wieder weggeworfen. Überliefert wird sein Ausspruch abends in der Kneipe: „Heit hawwi de Adam gfunne!"

Bereits 1908 wurde er als Fossil eines Urmenschen von Otto Schoetensack beschrieben. Schoetensack, Paläologe und Dozent am Geologischen Institut der Universität Heidelberg, beobachtete jahrzehntelang die Ausbeute der Sandgruben der Region. Daher ermahnte er die Arbeiter des Grubenbesitzers J. Rösch immer wieder, auf jedes außergewöhnliche Fundstück zu achten.


Mauer ist wahrscheinlich nicht seine "Wohngemeinde" gewesen. Der Neckar bildete vor einer halben Million Jahren eine Schleife um den Hollmuth herum. In diesem Teil des Flusses mit geringem Gefälle setzten sich Steine, Kies und Sand ab zusammen mit Tier- und Pflanzenresten, wobei Tierknochen erhalten blieben. Gestorben sind die Tiere und Menschen weiter flussaufwärts.

Museum

Ein kleines Urgeschichtliches Museum befindet sich im Rathausgebäude

Heidelberger Straße 34
69256 Mauer
Telefon: (0 62 26) 92 20 0 für Museumsauskünfte

Auf ca. 80 m² Ausstellungsfläche werden zahlreiche fossile Nachweise von Tieren, die einst unter tropischem Klima am Ur-Neckar bei Mauer lebten (z. B. Waldelefant, Rhinozeros, Säbelzahntiger Steppen-Nashorn, Bär, Bison, Flusspferd, Riesenbiber u. a.). ausgestellt. Es sind alles Original-Funde aus der ehemaligen Sandgrube im Grafenrain. Sie sind ungefähr so alt wie der Unterkiefer des Homo heidelbergensis. Die "Altmenschen-Vitrine" ist mit Kopien berühmter Funde aus der Verwandtschaft des Homo heidelbergensis bestückt. Der Originalkiefer liegt im Panzerschrank der Universität Heidelberg.

Literatur

  • Thomas Frenzel: Heit hawwi de Adam gfunne! RNZ, vom 21.10. 2006
  • A. Sauer: Erläuterungen zur Geol. Karte 1 : 25 000 Baden-Württ. Blatt 6618 Heidelberg-Süd (früher Blatt Neckargemünd). Stuttgart 1985. (Zur Fundstelle)
  • O. Schoetensack: Der Unterkiefer des Homo heidelbergensis aus den Sanden von Mauer bei Heidelberg. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908. (digitalisiert online)
  • H. Weinert: Dem Unterkiefer von Mauer zur 30-jährigen Wiederkehr seiner Entdeckung. in: Ztschr. f. Morphol. u. Anthropol. Schweizerbart, Stuttgart 37.1937,1, 102-113. ISSN 0044-314x
  • Ernst Probst: Deutschland in der Urzeit. Bertelsmann, München 1986, 1999. ISBN 3-570-01066-X
  • Ernst Probst: Deutschland in der Steinzeit. Bertelsmann, München 1991, 1999. ISBN 3-570-02669-8

Weblinks