Adam Remmele
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Adam Remmele (* 26. Dezember 1877 in Altneudorf, † 9. September 1951 in Freiburg/Br., beigesetzt in Karlsruhe) war Müller, Gewerkschafter, Politiker (Sozialdemokrat), badischer Innenminister, badischer Staatspräsident und Redakteur.
Sein Vater war Peter Remmele, Müller in Altneudorf, die Mutter Katharina Remmele, geb. Daub. Remmele hatte drei Brüder und eine Schwester. Sein Bruder Hermann Remmele (*1880 in Ziegelhausen) wurde 1939 in Moskau hingerichtet.
Leben und Wirken
Er besuchte zunächst die Schule in Budenheim bei Mainz, 1886 erfolgte der Umzug der Familie nach Ludwigshafen. Ab 1891 machte Remmele eine Lehre als Müller im Mühlenwerk der Ludwigshafener Presshefefabrik. 1892 trat er dem Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter Mannheim-Ludwigshafen bei. 1894 machte er die Gesellenprüfung. 1894 erfolgte sein Beitritt zum Verband deutscher Müllergesellen und zur SPD. Von 1895 bis 1898 absolvierte Remmele die für Handwerksgesellen vorgeschriebene Wanderschaft durch Süddeutschland.
Von 1900 bis 1903 fungierte Remmele als Vorsitzender des Gewerkschaftskartell Müller und verwandte Berufe. Von 1902 bis 1905 war er Mitglied des Aufsichtrat der Konsumvereine in Ludwigshafen, von 1903 bis 1905 Leiter des Arbeitsamt Ludwigshafen.
1905 wurde Remmele 2. Vorsitzender des Mühlenarbeiterverbands in Altenburg/Sachsen, in den Jahren 1906-1908 war er Vorsitzender der Landesorganisation der SPD in Altenburg/Sachsen. Am 29. Februar 1908 zog Remmele nach Mannheim um. 1908-1912 war er dort als Filialleiter tätig. Von 1908 bis 1918 war er Redakteur der "Volksstimme" Mannheim, 1908-1912 Vorsitzender des Brauerei- und Mühlenarbeiterverbandes Mannheim.
Von 1911 bis 1918 war er Stadtrat in Mannheim. Vom 3. September bis zum 27. November 1918 leistete Remmele Kriegsdienst in Villingen.
Vom 5. Januar 1919 bis 1931 war er Mitglied des badischen Landtags, ab dem 25. Januar 1919 fungierte er als Vizepräsident der badischen Nationalversammlung. Im Mai 1919 zog Remmele mit seiner Familie nach Karlsruhe um. Von 1919 bis 1931 war er Mitglied des Reichrats., von 1919-1929 badischer Innenminister und von 1922 bis 1923 badischer Staatspräsident, ebenso von 1927 bis 1928. Von 1929-1931 war er badischer Minister des Kultus und des Unterrichts, von 1929 bis 1931 badischer Justizminister. 1931 wurde er Geschäftsführer der "Volksstimme" Mannheim, von 1932 bis 33 war er hauptamtliches Mitglied im Zentralverband Deutscher Konsumvereine.
Privates
Nach der am 13. April 1901 erfolgten Heirat mit Philippine Rosine geb. Dilger (†29. Juli 1933), wurde im August 1903 der Sohn Wilhelm Ferdinand geboren, am 21. September 1901 die Tochter Anna Wilelmina, am 6. Oktober 1911 der Sohn Ferdinand Kurt Ludwig und am 18. Mai 1916 der Sohn Rudolf. 1909 trat er aus der evangelischen Kirche aus und der freireligiösen Gemeinde bei.
1928-32: MdR
1932: Hamburg
4. Mai 1933: Verhaftung in Hamburg, Transport ins Polizeigefängnis Karlsruhe
16. Mai 1933: Schaufahrt prominenter Sozialdemokraten durch Karlsruhe zum KZ Kislau (-9. 3. 1934)
29. Juli 1933: Philippine Rosine geb. Dilger stirbt
9. März 1934: Entlassung aus Kislau
1934: Übernahme der Fa. Ettlinger & Co (Tee- und Kaffeeversand) in Hamburg
21. Juli 1944: Verhaftung, KZ Fuhlsbüttel
1945: Wiederaufbau Konsumverein Hamburg
1947-49: Geschäftsführer im Hauptvorstand deutscher Konsumvereine
1948: Ehrenbügerschaft der Stadt Karlsruhe
1948-49: Mitglied des Wirtschaftsrat Frankfurt
Literatur:
Günter Wimmer, Adam Remmele. Ein Leben für die soziale Demokratie. Ubstadt-Weiher 2009 – Rezension in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jg. 15 (2011), S. 297f.-->