Konzentrationslager Natzweiler kommt nach Nordbaden: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Lauf der Zeit werden dem SS-Hauptlager Natzweiler viele '''Außenlager''' auf beiden Seiten des Rheins organisatorisch unterstellt. Diese zahlenmäßig "kleinen" Konzentrationslager werden genutzt, um vor Ort die an einzelne Firmen vermieteten Häftlinge Sklavenarbeit verrichten zu lassen. Es gibt sie bei Heidelberg, Mannheim und Tübingen. Solche „Nebenlager“ gab es auch in vielen deutschen Großstätten: Berlin, Frankfurt, München, Nürnberg, Ruhrgebiet.  
Im Lauf der Zeit werden dem SS-Hauptlager Natzweiler viele '''Außenlager''' auf beiden Seiten des Rheins organisatorisch unterstellt. Diese zahlenmäßig "kleinen" Konzentrationslager werden genutzt, um vor Ort die an einzelne Firmen vermieteten Häftlinge Sklavenarbeit verrichten zu lassen. Es gibt sie bei Heidelberg, Mannheim und Tübingen. Solche „Nebenlager“ gab es auch in vielen deutschen Großstätten: Berlin, Frankfurt, München, Nürnberg, Ruhrgebiet.  


Etwa 52.000 Häftlinge aus ganz Europa, insbesondere aus den Gefängnissen in den besetzten lothringischen Städten Épinal und Nancy sowie Belfort in der Franche-Comté wurden dorthin oder in die angeschlossenen/untergeordneten Außenlager des Hauptlagers, die Nebenlager von Natzweiler, auf beiden Seiten des Rheins deportiert (Bild und Liste im Wikipedia-Artikel, s.u.). 22.000 Personen wurden durch unbehandelte Krankheiten, Kälte, Mangelernährung etc. ermordet, bzw. starben an solchen Haftfolgen oder wurden in Gewaltakten ermordet, d.h. sie wurden durch die NS-Sklavenarbeit '''vernichtet''' (siehe unter dem Begriff Vernichtung durch Arbeit bei Wikipedia). Und durch die Vermietung profitierte die SS/NSDAP auch noch. Am Ende dieser auch in Deutschland unübersehbaren Unterdrückung von Menschen standen „Selektionen“, Sterbelager, Deportationen in die Todesfabriken wie Auschwitz oder Sobibor.  
Etwa 52.000 Häftlinge aus ganz Europa, insbesondere aus den Gefängnissen in den besetzten lothringischen Städten Épinal und Nancy sowie Belfort in der Franche-Comté wurden dorthin oder in die angeschlossenen/untergeordneten Außenlager des Hauptlagers, die Nebenlager von Natzweiler, auf beiden Seiten des Rheins deportiert (Bild und Liste im Wikipedia-Artikel, s.u.). 22.000 Personen wurden durch unbehandelte Krankheiten, Kälte, Mangelernährung etc. ermordet, bzw. starben an solchen Haftfolgen oder wurden in Gewaltakten ermordet, d.h. sie wurden durch die NS-Sklavenarbeit '''vernichtet''' (siehe unter dem Begriff Vernichtung durch Arbeit bei Wikipedia). Und durch die Vermietung profitierte die SS/NSDAP auch noch. Am Ende dieser auch in Deutschland unübersehbaren Unterdrückung von Menschen standen „Selektionen“,<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Selektion_(Konzentrationslager) Was der Begriff Selektion in Konzentrationslagern umfasst</ref> Hunger- oder Sterbelager der SS, Deportation in die Todesfabriken wie Auschwitz oder Sobibor.  


Das Ende des deutschen Konzentrationslagers in Frankreich, Natzweiler und seiner Nebenlager, durch die alliierte Invasion (D-Day) stellt sich als ein längerer Ablauf dar. Unter dem Druck des Vormarsches der Alliierten werden zunächst die Lager auf der westlichen Rheinseite zwischen September und November 1944 aufgelöst. Teile der Häftlinge der Konzentrationslager werden nach Osten über den Rhein "ins Reich" "verschoben“ (Deportation, Todeszüge).
Das Ende des deutschen Konzentrationslagers in Frankreich, Natzweiler und seiner Nebenlager, durch die alliierte Invasion (D-Day) stellt sich als ein längerer Ablauf dar. Unter dem Druck des Vormarsches der Alliierten werden zunächst die Lager auf der westlichen Rheinseite zwischen September und November 1944 aufgelöst. Teile der Häftlinge der Konzentrationslager werden nach Osten über den Rhein "ins Reich" "verschoben“ (Deportation, Todeszüge).
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