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Lebenslauf (Univ. Mannheim) "Prof. Dr. Julia Angster, Jg. 1968, ist seit 2012 Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim.

seit 2012 W3-Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim

2010 – 2012 W3-Professorin für die Geschichte Großbritanniens und Nordamerikas an der Universität Kassel

2008 – 2010 Lehrstuhlvertretungen in Marburg, an der Humboldt-Universität Berlin und in Mannheim

2008 Habilitation in Tübingen zur maritimen Ordnungspolitik der Royal Navy in Übersee im 18. und 19. Jahrhundert

2005/06 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am GHIL London

1995 – 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Assistentin am Seminar für Zeitgeschichte in Tübingen

2000 Promotion in Tübingen mit einer Arbeit zur Westernisierung von SPD und DGB (Promotionspreis der Universität Tübingen)

1994 – 1996 Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes

1988 – 1994 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes

1987 – 1994 Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Tübingen und Oxford (St. John’s College)"

Forschung Lehre

Lehrveranstaltungen im FSS 2018 Hauptseminar “Zivilisierungsmission”: Menschenbilder und Ordnungsvorstellungen im Britischen Empire Hauptseminar Gesundheit, Armut, Kriminalität: Die Entstehung des Interventionsstaats im Europa des 19. Jahrhunderts Forschungsseminar Modernisierungstheorie Oberseminar Neue Ideengeschichte

Schriften Monographien Erdbeeren und Piraten. Die Royal Navy und die Ordnung der Welt 1770-1860, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012.

Platz 3 in der Rubrik Einzelstudie beim DAMALS-Buchwettbewerb 2012.

Rezensionen (u.a.):

Thomas Speckmann, in: SZ, 15. Juni 2012, S. 14; Daniel Damler, in: FAZ, 2. Juli 2012, S. 24;

Martin Rink, in: HZ 295/3, S. 800f.;

Wolfgang Reinhard in. HSozKult 14.12.2012;

Rodger, N.A.M., in: The Northern Mariner S. 420-422.

Das Buch war Thema einer Sendung der Reihe “10vor11” von dctp-TV.

Reform und Krise: Die Bundesrepublik Deutschland 1963-1982 (Geschichte Kompakt), Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012.

Rezension: Bernhard Löffler, in: HZ 297/2, Oktober 2013, S. 569-571.

Konsenskapitalismus und Sozialdemokratie. Die Westernisierung von SPD und DGB, (Ordnungssysteme, Bd. 13) Oldenbourg Verlag, München 2003.

Rezensionen (u.a.): Johannes Paulmann in H-Soz-Kult; Daniela Münkel in Sehepunkte; Werner Abelshauser in: FAZ 5. April 2004, S. 7; Holger Nehring in: Cold War History, 4/Januar 2004, S. 175-191.

Aufsätze, Beiträge

Politischer Liberalismus und gesellschaftlicher Wandel zwischen 1960 und 1990, in: Eckart Conze u.a., Hrsg.: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 29 (2017), S. 89-108.

Staatsdenken und politische Praxis. Die amerikanischen Gewerkschaften zwischen voluntaristischer Staatsferne und sozialliberalem Lobbyismus, in: Michael Ruck, Hrsg.: Gegner – Instrument – Partner. Gewerkschaftliche Staatsverständnisse vom Industrialismus bis zum Informationszeitalter. (Reihe Staatsverständnisse), Baden-Baden (Nomos) 2017, S. 245-265.

Sea Power and Informal Empire: Great Britain and the World after the Seven Years War, in: Ute Planert/James Retallack, Hrsg.: Decades of Reconstruction: Postwar Societies, State-Building, and International Relations, from the Seven Years’ War to the Cold War, Cambridge University Press, Cambridge 2017, S. 31-49.

Amerikanisierung, in: Staatslexikon der Görres-Gesellschaft, 8. Aufl., Freiburg 2017.

Instrument des Klassenkampfs oder totalitäres Regime:?Amerikanische und deutsche Deutungen des Nationalsozialismus und der Wiederaufbau der deutschen Gewerkschaften, in: Stefan Berger, Hrsg.: Gewerkschaftsgeschichte als Erinnerungsgeschichte. Der 2. Mai in der gewerkschaftlichen Erinnerung und Positionierung, (Veröffentlichungen des Instituts für Soziale Bewegungen, Bd. 60), Klartext, Essen 2015, S. 93-111.

Der Wiener Kongress und die Internationale Ordnung, in: Daniel Brühlmeier, Hrsg.: Zürich und der Wiener Kongress, Zürich 2015.

Entgrenzung und Einhegung. Die Erkundungsfahrten der Royal Navy im 18. und 19. Jahrhundert, in: Hiram Kümper/Nicolai Hannig, Hrsg: Abenteuer: Paradoxien zwischen Sicherheit und Ausbruch, Schöningh, Paderborn 2015, S. 105-126.

Kurt Schumacher (1895-1952): Der unbeugsame Deutsche, in: Ines Mayer/Reinhold Weber, Hrsg.: Menschen, die uns bewegten. 20 deutsche Biographien im 20. Jahrhundert, Stuttgart 2014, S. 124-131.

Eine transnationale Geschichte des Godesberger Programms, in: Werner Kremp, Hrsg.: Am Sternenbanner das Geschick der Arbeiterklasse. 150 Jahre Beziehungen zwischen deutscher Sozialdemokratie und den USA, Trier 2013, S. 183-203.

Artikel ‚Nation und Europa‘, in: Martin Große Hüttmann/Hans-Georg Wehling, Hrsg: Das Europalexikon. Begriffe, Namen, Institutionen Bonn 2009.

‘The Older and Stronger Firm’: German Perceptions of Britain as a World Trading and Imperial Nation, in: Arnd Bauerkämper/Christiane Eisenberg, Hrsg.: Britain as a Model of Modern Society? German Views, Augsburg 2006, S. 134-146.

Der „bayrische Attlee“: Waldemar von Knoeringen und die Westernisierung, in: Helga Grebing/Dietmar Süß, Hrsg: Waldemar von Knoeringen (1906 – 1971): Ein Erneuerer der deutschen Sozialdemokratie. Reden, Aufsätze, Briefwechsel und Kommentare zu Leben und Wirken, Berlin 2006.

“The Finest Labor Network in Europe”: American Labour and the Cold War, in: Helen Laville/Hugh Wilford, Hrsg.: The US Government, Citizen Groups, and the Cold War: The State-Private Network, London 2006, S. 100-115.

Vier Kapitel in: Edgar Wolfrum, Hrsg.: Die Deutschen im 20. Jahrhundert, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004: Ankunft im Westen: Die Bundesrepublik Deutschland (S. 26-39); Die Amerikanisierung der Bundesrepublik (S. 77-88); Wirtschaftswunder und Wohlstandsgesellschaft in der Bundesrepublik (S. 123-133); Liberalisierung der Lebens- und Umgangsformen: ’68 und die Folgen im Westen (S. 167-180).> Rezension von Martin Sabrow

Vom Zahlabend zum neuen Stil. Spitzenfunktionäre und die „Rundumerneuerung“ der SPD in den fünfziger Jahren, in: Till Kössler/Helke Stadtland, Hrsg.: Vom Funktionieren der Funktionäre. Politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration in Deutschland nach 1933 (Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen, Schriftenreihe B: Darstellungen, Bd. 30), Essen 2004, S. 203-220.

Der neue Stil. Die Amerikanisierung des Wahlkampfs und der Wandel im Politikverständnis bei CDU und SPD in den 1960er Jahren, in: Matthias Frese/Julia Paulus/Karl Teppe, Hrsg.: Demokratisierung und gesellschaftlicher Aufbruch. Die sechziger Jahre als Wendezeit der Bundesrepublik, Paderborn u.a. 2003, S. 181-204.

The Westernization of the Political Thought of the West German Labor Movement, in: Jan-Werner Müller, Hrsg.: German Ideologies since 1945: Studies in the Political Thought and Culture of the Bonn Republic, New York-Houndsmills, Basingstoke (Palgrave) 2003, S. 76-98.

‘Westernisierung’, in: Michael Behnen, Hrsg.: Lexikon der deutschen Geschichte 1945-1990, Kröner Verlag, Stuttgart 2002, S. 659f.

‘Umerziehung’, in: Michael Behnen, Hrsg.: Lexikon der deutschen Geschichte 1945-1990, Kröner Verlag, Stuttgart 2002, S. 605f.

„Parteipolitische Diskussionen gehören nicht in die Gewerkschaft“. Kuno Brandel und die Gewerkschaftszeitung Metall 1949-1961, in: Claus-Dieter Krohn/Axel Schildt, Hrsg.: Zwischen den Stühlen? Remigranten und Remigration in der deutschen Medienöffentlichkeit der Nachkriegszeit, Hamburg 2002, S. 267-293.

„Safe By Democracy“. American Hegemony and the Westernization of West German Labor, in: Bernd W. Kubbig, Hrsg.: Toward a New American Century? The US Hegemon in Motion. Amerikastudien/ American Studies, 46/2001, S. 557-572.

Vom Klassenkampf zur Tarifpartnerschaft. Westernisierung in SPD und DGB 1940-70, in: Vorgänge 40/2001, S. 41-50.

The Westernization of the German Labor Movement. Cultural Transfer and Transnational Network Politics in the 1940s and 1950s. Beitrag zur Konferenz „The American Impact on Western Europe: Americanization and Westernization in Transatlantic Perspective“ des German Historical Institute Washington, D.C., März 1999.

Der Zehnerkreis. Remigranten in der westdeutschen Arbeiterbewegung der 1950er Jahre, in: Exil, 18. Jg., 1/1998, S. 26-47.

Wertewandel in den Gewerkschaften. Zur Rolle gewerkschaftlicher Remigranten in der Bundesrepublik der 1950er Jahre, in: Claus-Dieter Krohn/Patrik von zur Mühlen, Hrsg.: Rückkehr und Aufbau nach 1945. Deutsche Remigranten im öffentlichen Leben Nachkriegsdeutschlands, Marburg 1997, S. 111-138.

Beitrag zu: Doering-Manteuffel, Anselm, in Verbindung mit Julia Angster, Michael Hochgeschwender, Gudrun Kruip und Thomas Sauer: Dimensionen von Amerikanisierung in der deutschen Gesellschaft, in: Archiv für Sozialgeschichte 35/1995, S. 1-34.



Reihenherausgeberschaften

Seit 2015 Mitherausgeberin der interdisziplinären Reihe „Religion in der Bundesrepublik Deutschland“ bei Mohr Siebeck, Tübingen (gemeinsam mit Proff. Christian Albrecht, Reiner Anselm, Andreas Busch, Hans Michael Heinig, Christiane Kuller).

Seit 2015 Mitherausgeberin der Reihe „Einführungen in die Geschichtswissenschaft“ bei Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen (gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Paulmann, Institut für Europäische Geschichte, Mainz), die ersten Bände sind in der Niederschrift.

Seit Januar 2014 Mitherausgeberin der Reihe „Studien zur Internationalen Geschichte“ bei Oldenburg, München (gemeinsam mit Proff. Eckart Conze, Wilfried Loth, Jürgen Osterhammel, Johannes Paulmann und Marc Frey).

Seit 2011 Mitherausgeberin der biographischen Reihe „Mensch – Zeit – Geschichte“ bei Kohlhammer, Stuttgart (gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Steinbach und Dr. Reinhold Weber).

Aktuelle Forschungsinteressen

Ein in Planung befindliches Projekt widmet sich dem Wandel von Staatsdenken, staatlicher Praxis und nationalen Handlungsspielräumen unter den Bedingungen der Globalisierung vom Beginn der Hochmoderne um 1860 bis zum frühen 21. Jahrhundert. Das Projekt will die seit 1990 verbreitete Diagnose vom Verlust politischer Steuerungsfähigkeit des Nationalstaats durch Globalisierungs-prozesse aus historischer Perspektive untersuchen.

Dissertation

Konsenskapitalismus und Sozialdemokratie. Die Westernisierung von SPD und DGB, (Ordnungssysteme, Bd. 13) Oldenbourg Verlag, München 2003.

Die Studie untersucht den Wandel im politischen Denken und im Selbstverständnis der westdeutschen Arbeiterbewegung zwischen Mitte der 1940er und Mitte der 1960er Jahre. Die SPD wandelte sich in dieser Zeit von der proletarischen Klassenpartei zur linken Volkspartei, von der Systemopposition zur Regierungspartei in einer Großen Koalition. Zugleich begannen auch die westdeutschen Gewerkschaften, sich nicht mehr als antikapitalistische „Gegenmacht”, sondern als Interessenverbände der Arbeitnehmerschaft innerhalb der marktwirtschaftlichen Ordnung zu verstehen, deren Aufgabe es war, mit den Interessenvertretern der Arbeitgeberschaft zu verhandeln. Gefragt wird nach der Bedeutung, die Exilerfahrungen und Kontakte zwischen der westdeutschen und der amerikanischen Arbeiterbewegung für diesen Wandel hatten. Es geht im Grunde um eine transnationale Geschichte des Godesberger Programms.

Dieser Wandel wird als „Westernisierung” beschrieben, als Prozess interkulturellen Transfers. Westernisierung meint die Verbreitung angelsächsisch-westlicher Werte, wie etwa ein pluralistisches Gesellschaftsbild, ein liberaldemokratisches Politikverständnis, der Schutz der Rechte des Individuums vor dem Staat sowie des Privateigentums, in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, vor allem durch meinungsbildende Eliten, durch Intellektuelle und Publizisten, oder durch Funktionäre in Parteien und Verbänden. Damit ist aber keine einfache Übernahme solcher Ordnungsvorstellungen impliziert, sondern ein Prozess der Anverwandlung oder Akkulturation – so wird aus dem DGB eben keine Gewerkschaftsorganisation nach amerikanischem Muster.

Habilitation

Erdbeeren und Piraten. Die Royal Navy und die Ordnung der Welt 1770-1860, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012 (2. Auflage 2012).

Das Buch untersucht den Beitrag der Royal Navy zur weltweiten Durchsetzung einer europäischen Rechts- und Eigentumsordnung. Die Royal Navy war im frühen 19. Jahrhundert auf allen Weltmeeren präsent. Sie war nicht nur ein Instrument der Seekriegsführung, sondern auch dafür zuständig,, die Wildnis Tasmaniens in einen Garten zu verwandeln und den malaysischen Piraten die Landwirtschaft nahezubringen. Die Vermessung der Welt, die “Verbesserung” der Natur und die EIngriffe in die Rechtssvorstellungen und Lebensweisen anderer Kulturen waren teil einer gloablen, maritimen Ordnugspolitik, die die Grundlage für Großbritanniens imperiale Weltmacht-stellung im 19. Jahrhundert legte. DIese Form der Machtpolitik basierte vor allem auf der Aneignung und Anwendung vobn Wissen. Das Buch ist die erste deutschsprachige Studie zur Rolle der Royal Navy in der europäischen Übersee-Expansion des 18. und 19. Jahrhunderts.