Heidelberg Hauptbahnhof: Unterschied zwischen den Versionen

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==Form follows Function ==
==Form follows Function ==
[[Bild:Hbf HD 2.JPG|thumb|200px|Hauptbahnhof]]
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[[Bild:Hbf HD Innen.JPG|thumb|200px|Halle des Hauptbahnhofs]]
[[Bild:Hbf HD Innen.JPG|thumb|200px|Halle des Hauptbahnhofs mit ''Sonnenwagen'']]
[[Bild:Hbf HD Gleise.JPG|thumb|200px|Gleise]]
[[Bild:Hbf HD Gleise.JPG|thumb|200px|Gleise]]
Das Grundgesetz der modernen Architekur und des Designs fordert, dass die äußere Hülle (die Form) der Funktion angepasst werden muss. Diesem Gesetz folgte der Bahnhofsentwurf mit seinen vier wesentlichen Bauelementen: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihrer geschwungenen Spannbetonüberdachung (nur noch teilweise erhalten).
Das Grundgesetz der modernen Architekur und des Designs fordert, dass die äußere Hülle (die Form) der Funktion angepasst werden muss. Diesem Gesetz folgte der Bahnhofsentwurf mit seinen vier wesentlichen Bauelementen: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihrer geschwungenen Spannbetonüberdachung (nur noch teilweise erhalten).


Die  zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. Bei ihr waren zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen öffnende Kioske eingebaut. An der Stirnwand gab es eine -jetzt verdeckte- Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber.
Die  zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade mahnt eine übergroße Normaluhr die Reisenden. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen öffnende Kioske (Lebensmittel, Zeitungen, Andenken) eingebaut. An der Stirnwand gab es jahrzehntelang eine -jetzt verdeckte- Werbung für die [[Heidelberger Druckmaschinen]] und zu den Gleisen hin die Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber.


Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im  Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Der Schnellimbiss wie auch die Bahnhofsgaststätte mit dem angegliederten Wein- und Gesellschaftszimmer sind mit großen verglasten Türen zum Bahnhofsplatz geöffnet, auf dem ursprünglich im Sommer auch eine Terrassenbewirtschaftung vorgesehen war. Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Frisör-, Wasch- und Baderäume auf.
Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im  Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Der Schnellimbiss wie auch die Bahnhofsgaststätte mit dem angegliederten Wein- und Gesellschaftszimmer sind mit großen verglasten Türen zum Bahnhofsplatz geöffnet, auf dem ursprünglich im Sommer auch eine Terrassenbewirtschaftung vorgesehen war. Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Frisör-, Wasch- und Baderäume auf.
Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und Paul Bonatz an der TH Stuttgart.


Betriebswerk im Vorfeld, Güterbahnhof nebenan und Stellwerke waren zwar für die Funktion des Gesamtbetriebs Eisenbahn erforderlich - aber nicht für den Reisezweck aus der Sicht des individuellen Reisenden. Sie entstanden deshalb zum Teil in einer anderen, bescheideneren Formensprache bereits in den 30er Jahren. Der Güterbahnhof Heidelberg wird übrigens 1997 stillgelegt.
Betriebswerk im Vorfeld, Güterbahnhof nebenan und Stellwerke waren zwar für die Funktion des Gesamtbetriebs Eisenbahn erforderlich - aber nicht für den Reisezweck aus der Sicht des individuellen Reisenden. Sie entstanden deshalb zum Teil in einer anderen, bescheideneren Formensprache bereits in den 30er Jahren. Der Güterbahnhof Heidelberg wird übrigens 1997 stillgelegt.
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