Herbert Plügge: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Im Jahr 1952 wurde er Direktor der medizinischen Poliklinik in [[Heidelberg]], wo bereits [[Ludolf Krehl|Ludolf von Krehl]] gelehrt hatte. Das Gebäude in der Heidelberger [[Hospitalstraße (Heidelberg)|Hospitalstraße]] war im Jahr 1906 auf Engagement [[Oswald Vierordt]]s zur Poliklinik gemacht worden. Plügge hielt dieses Amt bis zum Jahr 1969 inne. Die ersten Medizinischen Polikliniken waren ursprünglich als „Ambulatorische Kliniken“ entstanden, in denen arme Patienten behandelt wurden. Auch unternahmen die dort beschäftigen Ärzte Hausbesuche. In Heidelberg war es [[Jakob Fidelis Ackermann]]<ref>{{Wikipedia2|Jacob_Fidelis_Ackermann|Jakob Fidelis Ackermann}}</ref>, der 1805 die Poliklinik als „Institutum Policlinicum Medico-Chirurgicum“ einrichtete. An der Universität Halle/S. war bereits fast hundert Jahre zuvor, im Jahr 1717, mit poliklinischem Unterricht begonnen worden.
Im Jahr 1952 wurde er Direktor der medizinischen Poliklinik in [[Heidelberg]], wo bereits [[Ludolf Krehl|Ludolf von Krehl]] gelehrt hatte. Das Gebäude in der Heidelberger [[Hospitalstraße (Heidelberg)|Hospitalstraße]] war im Jahr 1906 auf Engagement [[Oswald Vierordt]]s zur Poliklinik gemacht worden. Plügge hielt dieses Amt bis zum Jahr 1969 inne. Die ersten Medizinischen Polikliniken waren ursprünglich als „Ambulatorische Kliniken“ entstanden, in denen arme Patienten behandelt wurden. Auch unternahmen die dort beschäftigen Ärzte Hausbesuche. In Heidelberg war es [[Jakob Fidelis Ackermann]]<ref>{{Wikipedia2|Jacob_Fidelis_Ackermann|Jakob Fidelis Ackermann}}</ref>, der 1805 die Poliklinik als „Institutum Policlinicum Medico-Chirurgicum“ einrichtete. An der Universität Halle/S. war bereits fast hundert Jahre zuvor, im Jahr 1717, mit poliklinischem Unterricht begonnen worden.


Plügge beschäftigte sich mit vor allem mit Herzerkrankungen und versuchte, diese mithilfe der Phänomenologie zu analysieren. Er machte dafür vorallem den Ansatz des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty<ref>{{Wikipedia2|Maurice_Merleau-Ponty|Maurice Merleau-Ponty}}</ref> fruchtbar. In der alten Heidelberger Poliklinik war eine Station (ambulante Tagesklinik) nach Herbert Plügge benannt. Die Lyrikerin [[Rose Ausländer]] ("Schwarze Milch" von 1925) war eine Freundin von Herbert Plügge. Plügge stand zudem in schriftlichem Austausch mit dem österreichischen Schriftsteller und Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialismus, Jean Améry.<ref>Monique Boussart (Hrsg.): Jean Améry: ''Über das Altern (Revolte und Resignation); Hand an sich legen (Diskurs über den Freitod)'', Klett Cotta Stuttgart 2005, zu Herbert Plügge z.B. S. 433, ISBN 3-608-93563-0.</ref> Der phänomenologisch-medizinische Ansatz von Herbert Plügge wurde in den Niederlanden rezipiert.
Plügge beschäftigte sich mit vor allem mit Herzerkrankungen und versuchte, diese mithilfe der Phänomenologie zu analysieren. Er machte dafür vorallem den Ansatz des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty<ref>{{Wikipedia2|Maurice_Merleau-Ponty|Maurice Merleau-Ponty}}</ref> fruchtbar. In der alten Heidelberger Poliklinik war eine Station (ambulante Tagesklinik) nach Herbert Plügge benannt. Plügge stand zudem in schriftlichem Austausch mit dem österreichischen Schriftsteller und Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialismus, Jean Améry.<ref>Monique Boussart (Hrsg.): Jean Améry: ''Über das Altern (Revolte und Resignation); Hand an sich legen (Diskurs über den Freitod)'', Klett Cotta Stuttgart 2005, zu Herbert Plügge z.B. S. 433, ISBN 3-608-93563-0.</ref> Der phänomenologisch-medizinische Ansatz von Herbert Plügge wurde in den Niederlanden rezipiert.


== Veröffentlichungen ==
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