Bearbeiten von „Johannes-Diakonie Mosbach“
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Gegründet und eröffnet wurde die Einrichtung im Juli [[1880]] als "Anstalt für schwachsinnige Kinder". [[1893]] wurde sie zur "Idiotenanstalt", [[1905]] zur "Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache". Wurden bei Gründung 16 Kinder versorgt, wuchs die Zahl der Betreuten bis [[1936]] auf über 300 an. Im selben Jahr wurde auf dem Schwarzacher Hof die "Abteilung für Blöde" eingerichtet. [[1939]] lebten fast 800 Menschen mit Behinderungen in den verschiedenen Einrichtungen. Zur Zeit des Dritten Reiches wurden | Gegründet und eröffnet wurde die Einrichtung im Juli [[1880]] als "Anstalt für schwachsinnige Kinder". [[1893]] wurde sie zur "Idiotenanstalt", [[1905]] zur "Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache". Wurden bei Gründung 16 Kinder versorgt, wuchs die Zahl der Betreuten bis [[1936]] auf über 300 an. Im selben Jahr wurde auf dem Schwarzacher Hof die "Abteilung für Blöde" eingerichtet. [[1939]] lebten fast 800 Menschen mit Behinderungen in den verschiedenen Einrichtungen. Zur Zeit des Dritten Reiches wurden unzählige Bewohner Opfer von Zwangssterilisationen, Medizinischer Forschung oder wurden in sogenannten "Todestransporten" verschleppt und ermordet. Allein im Jahr [[1940]] wurden 218 Heimbewohner abtransportiert. | ||
In den Nachkriegsjahren wurden die Johannes-Anstalten sukzessive auf- und ausgebaut. Heute betreuen rund 2100 Mitarbeiter circa 3100 Menschen mit Behinderungen. | |||
In den Nachkriegsjahren wurden die Johannes-Anstalten sukzessive auf- und ausgebaut. Heute betreuen rund 2100 | |||
Nachdem bekannt geworden war, in welchem Ausmaß in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts der Alltag in den Johannes-Anstalten von Gewalt geprägt war, wurde das Sozialwissenschaftliche Frauen-Forschungsinstitut (Soffi) der Evangelischen Hochschule Freiburg mit der Aufklärung der damaligen Zustände beauftragt. Frau Prof. Cornelia Helfferich legte den Abschlussbericht unter dem Titel "Der Alltag in den 1950er und 1960er-Jahren in der Johannes-Diakonie und das Vorkommen von Gewalt" Mai/Juni 2013 vor. In die Studie, die sich auf Interviews mit ehemaligen Heimbewohnern stützt, werden auch die Rahmenbedingungen einbezogen wie die materielle Not, das negative Bild und die Stigmatisierung von Behinderung, die Zunahme der Belegung (1949: 52 Personen, 1964: mehr als 700) und das schlecht oder gar nicht ausgebildete Personal.<ref>Stephanie Kern, ''Gewalt war in der "dunklen Zeit" normal'', Rhein-Neckar-Zeitung vom 5. Juni 2013, Seite 11)</ref> | Nachdem bekannt geworden war, in welchem Ausmaß in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts der Alltag in den Johannes-Anstalten von Gewalt geprägt war, wurde das Sozialwissenschaftliche Frauen-Forschungsinstitut (Soffi) der Evangelischen Hochschule Freiburg mit der Aufklärung der damaligen Zustände beauftragt. Frau Prof. Cornelia Helfferich legte den Abschlussbericht unter dem Titel "Der Alltag in den 1950er und 1960er-Jahren in der Johannes-Diakonie und das Vorkommen von Gewalt" Mai/Juni 2013 vor. In die Studie, die sich auf Interviews mit ehemaligen Heimbewohnern stützt, werden auch die Rahmenbedingungen einbezogen wie die materielle Not, das negative Bild und die Stigmatisierung von Behinderung, die Zunahme der Belegung (1949: 52 Personen, 1964: mehr als 700) und das schlecht oder gar nicht ausgebildete Personal.<ref>Stephanie Kern, ''Gewalt war in der "dunklen Zeit" normal'', Rhein-Neckar-Zeitung vom 5. Juni 2013, Seite 11)</ref> |