Ludwig der Strenge: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludwig II.''', '''der Strenge ''' (* [[13. April]] [[1229]] in [[Heidelberg]]; † [[2. Februar]] [[1294]] ebenda), aus dem Geschlecht der [[Wittelsbach]]er war von 1253 bis 1294 Herzog von Bayern und [[Pfalzgraf bei Rhein]].
'''Ludwig II.''', '''der Strenge ''' (* [[13. April]] [[1229]] in [[Heidelberg]]; † [[2. Februar]] [[1294]] ebenda), aus dem Geschlecht der [[Wittelsbach]]er war von 1253 bis 1294 Herzog von Bayern und [[Pfalzgraf bei Rhein]].


<!--erster nachweisbar in Heidelberg geborener und verstorbener Pfalzgraf
Ludwig II.war der erste nachweisbar in Heidelberg geborene und verstorbene Pfalzgraf. Sein Vater war  Otto der Erlauchte (1206-1253), seine Mutter war Pfalzgräfin Agnes, Tochter des Pfalzgraf Heinrichs von Braunschweig.
 
Vater: Otto der Erlauchte (1206-1253)
 
Mutter: Pfalzgräfin Agnes, Tochter des Pfalzgraf Heinrichs von Braunschweig


Ehefrau:
Ehefrau:
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Söhne: Rudolf I. (†1319), Ludwig IV. „der Bayer“ (1282-1329)
Söhne: Rudolf I. (†1319), Ludwig IV. „der Bayer“ (1282-1329)


um 1250?: Ludwig II. legt am Fuße des Weinheimer Schloßberges (Windeck-Kegel) rund um den heutigen Marktplatz die Weinheimer Neustadt an und versieht sie mit Mauern, Türmen und Gräben
Um 1250 legte Ludwig am Fuße des Weinheimer Schloßberges (Windeck-Kegel) rund um den heutigen Marktplatz die Weinheimer Neustadt an und versah sie mit Mauern, Türmen und Gräben.


1253: Herzog Otto II. von Bayern stirbt. Ludwig II. wird Pfalzgraf bei Rhein und tritt die Regierung als Herzog von Bayern an
[[1253]] starb Herzog Otto II. von Bayern und Ludwig II. wurde Pfalzgraf bei Rhein und trat die Regierung als Herzog von Bayern an.


2. August 1254: Ludwig II. heiratet in Landshut die Herzogin Maria, Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant-Lothringen und seiner Gattin Maria von Schwaben
Am 2. August 1254 heiratete er  in Landshut die Herzogin Maria, Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant-Lothringen und seiner Gattin Maria von Schwaben.


28. März 1255: Teilung der Wittelsbachischen Lande (erste bayerische Landesteilung). Bayern wird durch die beiden Herzöge Ludwig II. (der Strenge) und Heinrich XIII., Söhne Otto des Erlauchten, in zwei Herzogtümer geteilt:
Am 28. März 1255 wurden die Wittelsbachischen Lande geteilt (erste bayerische Landesteilung). Bayern wurde durch die beiden Herzöge Ludwig II. (der Strenge) und Heinrich XIII., Söhne Otto des Erlauchten, in zwei Herzogtümer geteilt:


Heinrich XIII. erhält den östlichen Teil (Niederbayern) mit der Residenzstadt Landshut (von der Further Senke bis zum Wolfgangsee)
Heinrich XIII. erhielt den östlichen Teil (Niederbayern) mit der Residenzstadt Landshut (von der Further Senke bis zum Wolfgangsee)


Ludwig II. erhält den westlichen Teil (Oberbayern) mit der Residenzstadt München (vom heutigen Oberbayern über Ingolstadt bis in den Nordgau) und die Pfalz bei Rhein
Ludwig II. erhielt den westlichen Teil (Oberbayern) mit der Residenzstadt München (vom heutigen Oberbayern über Ingolstadt bis in den Nordgau) und die Pfalz bei Rhein.


1256: Herzog Ludwig in der Rheinpfalz auf Kriegszug. Dort erreicht ihn die Nachricht von der angeblichen Untreue seiner Frau Maria von Brabant. Ludwig reitet nach Donauwörth und läßt noch in der Nacht seiner Ankunft (18. Januar 1256) auf Burg Mangoldstein seine Frau köpfen. Als Sühne für diese Tat stiftet er 1263 das Zisterzienserkloster Fürstenfeld (in Fürstenfeldbruck, Klosterkirche St. Maria).
1256 war Herzog Ludwig in der Rheinpfalz auf Kriegszug, als ihn dort  die Nachricht von der angeblichen Untreue seiner Frau Maria von Brabant erreichte. Ludwig ritt nach Donauwörth und ließ noch in der Nacht seiner Ankunft (18. Januar 1256) auf Burg Mangoldstein seine Frau köpfen. Als Sühne für diese Tat stiftete er 1263 das Zisterzienserkloster Fürstenfeld (in Fürstenfeldbruck, Klosterkirche St. Maria).


1257: Doppelwahl des römisch-deutschen Königs. Richard von Cornwall wird von den Kurfürsten von Köln, Mainz und Pfalz (Pfalzgraf Ludwig II.) zum König gewählt Das Kolleg der 7 Kurfürsten tritt bei dieser Doppelwahl erstmals in Erscheinung
1257 kam es zur Doppelwahl des römisch-deutschen Königs. Richard von Cornwall wurde von den Kurfürsten von Köln, Mainz und Pfalz (Pfalzgraf Ludwig II.) zum König gewählt. Zum ersten Mal beteiligte sich dabei die Kurpfalz bei einer Königswahl. Das Kolleg der 7 Kurfürsten trat bei dieser Doppelwahl erstmals in Erscheinung.


24. August 1260: Ludwig II. heiratet in Heidelberg Anna (1240-1271), Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau und seiner Gattin Salome von Polen (drei Kinder)
Am 24. August 1260 heiratete Ludwig II. in Heidelberg Anna (1240-1271), Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau und seiner Gattin Salome von Polen, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.


1267: Ludwig, Vormund seines Neffen Konradin von Hohenstaufen, begleitet ihn bei seinem Italienzug bis Verona
1267 begleitete Ludwig, der der Vormund seines Neffen Konradin von Hohenstaufen war, diesen bei seinem Italienzug bis Verona.


29. Oktober 1268: Konradin von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, wird in Neapel enthauptet. Mit ihm erlischt das Staufergeschlecht und das Herzogtum Schwaben. Pfalzgraf Ludwig II. fügt seinen Ländern die aus Konradins Besitz stammenden Hausgüter im bayerischen Nordgau hinzu (Konradinische Schenkung, Kern der späteren Oberpfalz)
Am 29. Oktober 1268 wurde Konradin von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, in Neapel enthauptet. Mit ihm erlosch das Staufergeschlecht und das Herzogtum Schwaben. Pfalzgraf Ludwig II. fügte seinen Ländern die aus Konradins Besitz stammenden Hausgüter im bayerischen Nordgau hinzu (Konradinische Schenkung, Kern der späteren [[Oberpfalz]]).


1273: Ende des Interregnum. Rudolf I. von Habsburg wird unter Mitwirkung von Pfalzgraf Ludwig II. zum römisch-deutschen König gewählt. Als Preis für seine Unterstützung bei der Königswahl erhält er die Bestätigung seiner Erwerbungen.
1273 wurde das ''Interregnum'' beendet. Rudolf I. von Habsburg wurde unter Mitwirkung von Pfalzgraf Ludwig II. zum römisch-deutschen König gewählt. Als Preis für seine Unterstützung bei der Königswahl erhielt er die Bestätigung seiner Erwerbungen.


24. Oktober 1273: Ludwig II. heiratet in Aachen Mathilde (1251-1304), Tochter des römischen Königs Rudolf von Habsburg und seiner Gattin Gertrud von Hohenberg (fünf Kinder). Aufgrund dieser Verbindung wird Ludwig Parteigänger der Habsburger. Er unterstützt seinen Schwager gegen den böhmischen König Ottokar II.
Am 24. Oktober 1273 heiratete Ludwig II. in Aachen Mathilde (1251-1304), Tochter des römischen Königs Rudolf von Habsburg und seiner Gattin Gertrud von Hohenberg. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Aufgrund dieser Verbindung wurde Ludwig zum Parteigänger der Habsburger. Er unterstützte seinen Schwager gegen den böhmischen König Ottokar II.


1276: Ludwig II. erhält die Kurwürde des böhmischen Königs
1276 erhielt Ludwig II. die Kurwürde des böhmischen Königs.


19./29. November 1274: Pfalzgraf Ludwig II. läßt sich durch einen Spruch der Reichsfürsten auf dem Reichstag zu Nürnberg bestätigen, daß er als Pfalzgraf bei Rhein von alters her Richter bei Klagen des Königs gegen einen Reichsfürsten sei
Ließ er sich durch einen Spruch der Reichsfürsten auf dem Reichstag zu Nürnberg ( 19./29. November 1274) bestätigen, dass er als Pfalzgraf bei Rhein von alters her Richter bei Klagen des Königs gegen einen Reichsfürsten sei.


1276/1278/1282: König Rudolf I. von Habsburg bestimmt, daß sein Schwiegersohn Pfalzgraf Ludwig II. von alters her das Recht habe, bei Vakanz des Thrones das Reichsvikariat auszuüben
König Rudolf I. von Habsburg bestimmte 1276, 1278 und 1282 , dass sein Schwiegersohn Pfalzgraf Ludwig II. von alters her das Recht habe, bei Vakanz des Thrones das Reichsvikariat auszuüben.


11. April 1277: der kaiserliche Hofkämmerer Philipp II. von Falkenstein verkauft Pfalzgraf Ludwig II. Burg und Stadt Kaub und erhält es als pfälzischen Lehen zurück Mit der 1326 zum Pfalzgrafenstein befestigten Rheininsel erhält die Pfalz eine Zollstation
<!--11. April 1277: der kaiserliche Hofkämmerer Philipp II. von Falkenstein verkauft Pfalzgraf Ludwig II. Burg und Stadt Kaub und erhält es als pfälzischen Lehen zurück Mit der 1326 zum Pfalzgrafenstein befestigten Rheininsel erhält die Pfalz eine Zollstation


1277: Pfalzgraf Ludwig II. kauft die Herrschaft Lindenfels zurück, die kurze Zeit in badischem Besitz war
1277: Pfalzgraf Ludwig II. kauft die Herrschaft Lindenfels zurück, die kurze Zeit in badischem Besitz war

Version vom 17. Februar 2018, 13:42 Uhr

Ludwig II., der Strenge (* 13. April 1229 in Heidelberg; † 2. Februar 1294 ebenda), aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war von 1253 bis 1294 Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein.

Ludwig II.war der erste nachweisbar in Heidelberg geborene und verstorbene Pfalzgraf. Sein Vater war Otto der Erlauchte (1206-1253), seine Mutter war Pfalzgräfin Agnes, Tochter des Pfalzgraf Heinrichs von Braunschweig.

Ehefrau:

I. Maria, Herzogin von Brabant und Lothringen (*1226, †18. Januar 1256 Donauwörth, im dortigen Kloster Hl. Kreuz beigesetzt)

II. Anna (1240-1271), Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau und seiner Gattin Salome von Polen

III. Mathilde, Tochter des Königs Rudolf I. von Habsburg (1251-1304)

Söhne: Rudolf I. (†1319), Ludwig IV. „der Bayer“ (1282-1329)

Um 1250 legte Ludwig am Fuße des Weinheimer Schloßberges (Windeck-Kegel) rund um den heutigen Marktplatz die Weinheimer Neustadt an und versah sie mit Mauern, Türmen und Gräben.

1253 starb Herzog Otto II. von Bayern und Ludwig II. wurde Pfalzgraf bei Rhein und trat die Regierung als Herzog von Bayern an.

Am 2. August 1254 heiratete er in Landshut die Herzogin Maria, Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant-Lothringen und seiner Gattin Maria von Schwaben.

Am 28. März 1255 wurden die Wittelsbachischen Lande geteilt (erste bayerische Landesteilung). Bayern wurde durch die beiden Herzöge Ludwig II. (der Strenge) und Heinrich XIII., Söhne Otto des Erlauchten, in zwei Herzogtümer geteilt:

Heinrich XIII. erhielt den östlichen Teil (Niederbayern) mit der Residenzstadt Landshut (von der Further Senke bis zum Wolfgangsee)

Ludwig II. erhielt den westlichen Teil (Oberbayern) mit der Residenzstadt München (vom heutigen Oberbayern über Ingolstadt bis in den Nordgau) und die Pfalz bei Rhein.

1256 war Herzog Ludwig in der Rheinpfalz auf Kriegszug, als ihn dort die Nachricht von der angeblichen Untreue seiner Frau Maria von Brabant erreichte. Ludwig ritt nach Donauwörth und ließ noch in der Nacht seiner Ankunft (18. Januar 1256) auf Burg Mangoldstein seine Frau köpfen. Als Sühne für diese Tat stiftete er 1263 das Zisterzienserkloster Fürstenfeld (in Fürstenfeldbruck, Klosterkirche St. Maria).

1257 kam es zur Doppelwahl des römisch-deutschen Königs. Richard von Cornwall wurde von den Kurfürsten von Köln, Mainz und Pfalz (Pfalzgraf Ludwig II.) zum König gewählt. Zum ersten Mal beteiligte sich dabei die Kurpfalz bei einer Königswahl. Das Kolleg der 7 Kurfürsten trat bei dieser Doppelwahl erstmals in Erscheinung.

Am 24. August 1260 heiratete Ludwig II. in Heidelberg Anna (1240-1271), Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau und seiner Gattin Salome von Polen, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

1267 begleitete Ludwig, der der Vormund seines Neffen Konradin von Hohenstaufen war, diesen bei seinem Italienzug bis Verona.

Am 29. Oktober 1268 wurde Konradin von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, in Neapel enthauptet. Mit ihm erlosch das Staufergeschlecht und das Herzogtum Schwaben. Pfalzgraf Ludwig II. fügte seinen Ländern die aus Konradins Besitz stammenden Hausgüter im bayerischen Nordgau hinzu (Konradinische Schenkung, Kern der späteren Oberpfalz).

1273 wurde das Interregnum beendet. Rudolf I. von Habsburg wurde unter Mitwirkung von Pfalzgraf Ludwig II. zum römisch-deutschen König gewählt. Als Preis für seine Unterstützung bei der Königswahl erhielt er die Bestätigung seiner Erwerbungen.

Am 24. Oktober 1273 heiratete Ludwig II. in Aachen Mathilde (1251-1304), Tochter des römischen Königs Rudolf von Habsburg und seiner Gattin Gertrud von Hohenberg. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Aufgrund dieser Verbindung wurde Ludwig zum Parteigänger der Habsburger. Er unterstützte seinen Schwager gegen den böhmischen König Ottokar II.

1276 erhielt Ludwig II. die Kurwürde des böhmischen Königs.

Ließ er sich durch einen Spruch der Reichsfürsten auf dem Reichstag zu Nürnberg ( 19./29. November 1274) bestätigen, dass er als Pfalzgraf bei Rhein von alters her Richter bei Klagen des Königs gegen einen Reichsfürsten sei.

König Rudolf I. von Habsburg bestimmte 1276, 1278 und 1282 , dass sein Schwiegersohn Pfalzgraf Ludwig II. von alters her das Recht habe, bei Vakanz des Thrones das Reichsvikariat auszuüben.