Unterkiefer von Mauer

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Der Unterkiefer von Mauer ist das bislang älteste Fossil der Gattung Homo, das in Deutschland geborgen wurde. Es wurde 1907 in der Sandgrube Grafenrain in der Gemeinde Mauer entdeckt. Der Unterkiefer von Mauer ist das Typusexemplar der Art Homo heidelbergensis.

Fund bei Mauer

Das Alter des Knochens wurde später auf ein Alter zwischen 500.000 bis 650.000 Jahre geschätzt. Der Unterkiefer befand sich in etwa 24 Meter Tiefe in einer Sandgrube und wurde 1907 durch den Arbeiter Daniel Hartmann entdeckt. Überliefert wird sein Ausspruch abends in der Kneipe: „Heit hawwi de Adam gfunne!"

Bereits 1908 wurde er als Fossil eines Urmenschen von Otto Schoetensack beschrieben. Schoetensack, Paläologe und Dozent am Geologischen Institut der Universität Heidelberg, beobachtete jahrzehntelang die Ausbeute der Sandgruben der Region. Daher ermahnte er die Arbeiter des Grubenbesitzers J. Rösch immer wieder, auf jedes außergewöhnliche Fundstück zu achten.


Der Fundort war wahrscheinlich nicht der Lebensraum des Menschen, zu dem der Unterkiefer gehörte. Der Neckar bildete vor einer halben Million Jahren eine Schleife um den Hollmuth herum. In diesem Teil des Flusses mit geringem Gefälle setzten sich Steine, Kies und Sand ab zusammen mit Tier- und Pflanzenresten, wobei Tierknochen erhalten blieben. Gestorben sind die Tiere und Menschen weiter flussaufwärts.

Museum

Ein kleines Urgeschichtliches Museum befindet sich im Rathausgebäude

Heidelberger Straße 34
69256 Mauer
Telefon: (0 62 26) 92 20 0 für Museumsauskünfte

Auf ca. 80 m² Ausstellungsfläche werden zahlreiche fossile Nachweise von Tieren, die einst unter tropischem Klima am Ur-Neckar bei Mauer lebten (z. B. Waldelefant, Rhinozeros, Säbelzahntiger Steppen-Nashorn, Bär, Bison, Flusspferd, Riesenbiber u. a.). ausgestellt. Es sind alles Original-Funde aus der ehemaligen Sandgrube im Grafenrain. Sie sind ungefähr so alt wie der Unterkiefer des Homo heidelbergensis. Die "Altmenschen-Vitrine" ist mit Kopien berühmter Funde aus der Verwandtschaft des Homo heidelbergensis bestückt. Der Originalkiefer liegt im Panzerschrank der Universität Heidelberg.

Literatur