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Da Heidelberg kein Baumaterial zugeteilt bekam, konnte die Wohnungsnot mehrere Jahre lang nicht durch Neubauten behoben werden. Auch die Lebensmittel waren knapp. die Ernährung der Bevölkerung erreichte erst nach der Währungsreform wieder das Vorkriegsniveau. Es fehlte auch an Brennstoff. Im Winter 1945/1946 sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, Teile des Stadtwaldes zu opfern.<ref>Gassert, ebenda</ref>
Da Heidelberg kein Baumaterial zugeteilt bekam, konnte die Wohnungsnot mehrere Jahre lang nicht durch Neubauten behoben werden. Auch die Lebensmittel waren knapp. die Ernährung der Bevölkerung erreichte erst nach der Währungsreform wieder das Vorkriegsniveau. Es fehlte auch an Brennstoff. Im Winter 1945/1946 sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, Teile des Stadtwaldes zu opfern.<ref>Gassert, ebenda</ref>


Die amerikanische Militärverwaltung, die Heidelberg ab Kriegsende direkt regierte, wenn auch ein Oberbürgermeister kommissarisch eingesetzt war, zog sich bereits Mitte November 1945 aus der Kommunalverwaltung zurück. Den NSDAP-Oberbürgermeister Neinhaus entließen die Amerikaner sofort, an seine Stelle trat am 1. April 1945 der Jurist und bisherige zweiter Bürgermeister [[Josef Amberger]]. Dieser hatte zwar auch der NSDAP angehört, jedoch konnte er sich auf Kontakte zu Kreisen des 20. Juli berufen, weshalb die Amerikaner ihn tolerierten. 1949 folgte ihm ''Ernst Walz'' (1888 - 1966) im Amt nach. Dessen Onkel mit gleichem Namen Prof. [[Ernst Walz]] war von 1913 bis 1928 Oberbürgermeister gewesen.
Die amerikanische Militärverwaltung, die Heidelberg ab Kriegsende direkt regierte, wenn auch ein Oberbürgermeister kommissarisch eingesetzt war, zog sich bereits Mitte November 1945 aus der Kommunalverwaltung zurück. Den NSDAP-Oberbürgermeister [[Carl Neinhaus]] entließen die Amerikaner sofort, an seine Stelle trat am 1. April 1945 der Jurist und bisherige zweiter Bürgermeister [[Josef Amberger]]. Dieser hatte zwar auch der NSDAP angehört, jedoch konnte er sich auf Kontakte zu Kreisen des 20. Juli berufen, weshalb die Amerikaner ihn tolerierten. 1949 folgte ihm ''Ernst Walz'' (1888 - 1966) im Amt nach. Dessen Onkel mit gleichem Namen Prof. [[Ernst Walz]] war von 1913 bis 1928 Oberbürgermeister gewesen.
 
Ende April 1945 setzte die Militärregierung einen Stadtrat mit beratender Funktion ein (anfangs je zwei Sozialdemokraten, Kommunisten, Liberale und Gewerkschafter, dazu je ein Vertreter der Universität und der Handwerkerschaft; später kamen noch je ein Sozialdemokrat, ein Kommunist und ein Mitglied des Zentrums hinzu).
 
An der [[Universität Heidelberg|Universität]] konstituierte sich der "Dreizehnerausschuss", dem der erste Nachkriegsrektor [[Karl Heinrich Bauer]], der Philosoph [[Karl Jaspers]], [[Alfred Weber]], Fritz Ernst und [[Walter Jellinek]] angehörten. Das Ziel war die baldige Wiedereröffnung der Ruperto Carola.
 
Nachdem sich die Parteien auch auf lokaler Ebene gegründet hatten, fand am 26. Mai 1946 die erste Stadtratswahl statt. Dabei war nujr die Hälfte der Einwohner wahlberechtigt, kürzlich zugezogene Menschen (die Flüchtlinge und Vertriebenen) und die NS-Belasteten durften nicht wählen. Die CDU schnitt mit 43,3 Prozent überdurchschnittlich stark ab (im Landesvergleich), die DVP erhielt 11.9 Prozent, die SPD und die KPD zusammen 44,8 Prozent.


== Die Zeit ab 1955 ==
== Die Zeit ab 1955 ==
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