Philipp Gaa: Unterschied zwischen den Versionen

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→‎Leben und Wirken: Obrigheim gestern und Hute 1999. S. 66
(Textquelle: Obrigheim gestern und heute, Ausgabe 1992, S. 33)
 
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'''Philipp Gaa''' (* [[1785]], † [[30. März]] [[1851]]) war ein evangelischer Pfarrer, unter anderem in [[Asbach]]. Größere lokale Bedeutung erlangte er durch sein Wirken in der [[Badische Revolution|Badischen Revolution]].  
'''Philipp Gaa''' (* [[21. Mai]] [[1783]] in [[Plankstadt]], † [[30. März]] [[1851]] in [[Asbach]]) war ein evangelischer Pfarrer, unter anderem in Asbach. Größere lokale Bedeutung erlangte er durch sein Wirken in der [[Badische Revolution|Badischen Revolution]].  


Gaa kam [[1844]] als Pfarrer nach Asbach. [[1849]] wurde er unter dem Vorwurf der aufreizenden Rede verhaftet. Konkret beschuldigte man ihn, die Asbacher Bürgerwehr zum Ergreifen der Waffen und zum Kampf für Freiheit und die Rechte des Volkes aufgerufen zu haben. Ende September 1849 sollte er entlassen werden. Unter Hinweis auf sein Alter lehnte er ein Auswandern nach Amerika ab, weshalb die Entlassung nicht vollzogen wurde. Statt dessen wurde er wegen Hochverrat angeklagt, im Februar [[1850]] jedoch für klagfrei erklärt. Nach Widerspruch durch die Staatsanwaltschaft wurde er am [[25. Juni]] 1850 zu acht Monaten Einzelhaft verurteilt. Dort starb er am 30. März 1851.
==Leben und Wirken==
 
Nach Abschluss des Theologiestudiums kam Gaa als Pfarrvikar nach [[Mannheim]], zwei Jahre später in selber Funktion nach [[Schwetzingen]]. [[1808]] wurde er zum Pfarrer in [[Karlsruhe|Welschneureut]], wo er im Jahr darauf heiratete. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor. [[1813]] wurde er nach Rinklingen versetzt, [[1829]] schließlich folgte die Beförderung zum Pfarrer und Dekan von Eppingen.
 
[[1844]] kam er, inzwischen mit gesundheitlichen Problemen belastet, nach Asbach. Dort wurde er Mitglied es [[Aglasterhausen]]er "Casinos", einer Lesegesellschaft, die vor allem höherrangige Mitglieder hatte. Über diese geriet er in Berührung mit dem Gedankengut der Liberalen und Republikaner. Daneben war auch sein [[1821]] geborener Sohl Karl bereits  [[1843]] an Tumulten in Karlsruhe beteiligt gewesen.
 
Am [[16. Mai]] [[1849]] rief Gaa bei einer Versammlung die Asbacher Bürgerwehr dazu auf , die Waffen zu ergreifen.
 
Am 27. Juli wurde er unter dem Vorwurf der aufreizenden Rede verhaftet. Zwei mal richteten Asbacher Bürger eine Bittschrift an die Untersuchungskommision mit dem Inhalt, Gaa sei nicht böswillig gewesen und man möge ihn in sein Amt zurückkehren lassen.  
Ende September 1849 sollte er entlassen werden. Unter Hinweis auf sein Alter lehnte er ein Auswandern nach Amerika ab, weshalb die Entlassung nicht vollzogen wurde. Statt dessen wurde er wegen Hochverrat angeklagt, im Februar [[1850]] jedoch für klagfrei erklärt. Nach Widerspruch durch die Staatsanwaltschaft wurde er am [[25. Juni]] 1850 zu acht Monaten Einzelhaft verurteilt. Diese verbrachte er teilweise in der Strafanstalt [[Bruchsal]]. Noch in Haft, starb er am 30. März 1851 und wurde auf dem Asbacher Friedhof beigesetzt.
 
[[1998]] wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel nahe der evangelischen Kirche Asbach angebracht.


Gaas Sohn Karl, der in [[Heidelberg]] als Student lebte, war ebenfalls an der Revolution beteiligt. Als Republikanischer Stadtkommandant in Säckingen und Adjutant des Oberkommandanten der Revolutionsarmee war er bereits am 6. Juli 1849 gestorben.
Gaas Sohn Karl, der in [[Heidelberg]] als Student lebte, war ebenfalls an der Revolution beteiligt. Als Republikanischer Stadtkommandant in Säckingen und Adjutant des Oberkommandanten der Revolutionsarmee war er bereits am 6. Juli 1849 gestorben.


[[Kategorie:Obrigheim (Baden)]]
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[[Kategorie:Badische Revolution]]
[[Kategorie:Badische Revolution]]
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