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Ab 1. November 1913 übernahm Stock die Stelle eines Arbeitersekretärs der Heidelberger Gewerkschaften, der auch die Geschäfte des ''Gewerkschaftskartells'' übernahm. Die Aufgaben bestanden hauptsächlich in der Beratung von ratsuchenden Gewerkschaftsmitgliedern und gegebenenfalls mit deren Vertretung.<ref><small>Der Aufgabenbereich des Arbeitersekretärs ist vergleichbar mit dem des heutigen Rechtsschutzsekretärs des Deutschen Gewerkschaftsbundes</small></ref> Im ersten Jahr seiner Tätigkeit hatte Stock mit 1.439 Ratsuchenden zu tun. Zum Vergleich: in Mannheim waren es im gleichen Zeitraum 13.980, das Arbeitersekretariat Heidelberg gehörte somit zu den weniger frequentierten.<ref><small>Mühlhausen, ''Christian Stock'', S. 30</small></ref>
Ab 1. November 1913 übernahm Stock die Stelle eines Arbeitersekretärs der Heidelberger Gewerkschaften, der auch die Geschäfte des ''Gewerkschaftskartells'' übernahm. Die Aufgaben bestanden hauptsächlich in der Beratung von ratsuchenden Gewerkschaftsmitgliedern und gegebenenfalls mit deren Vertretung.<ref><small>Der Aufgabenbereich des Arbeitersekretärs ist vergleichbar mit dem des heutigen Rechtsschutzsekretärs des Deutschen Gewerkschaftsbundes</small></ref> Im ersten Jahr seiner Tätigkeit hatte Stock mit 1.439 Ratsuchenden zu tun. Zum Vergleich: in Mannheim waren es im gleichen Zeitraum 13.980, das Arbeitersekretariat Heidelberg gehörte somit zu den weniger frequentierten.<ref><small>Mühlhausen, ''Christian Stock'', S. 30</small></ref>


Im Rahmen dieser Tätigkeit kam Stock in Kontakt mit staatlichen und städtischen Behörden und mit dem Gewerbe- und dem Kaufmannsgericht. Sein Wissen auf sozialrechtlichem und sozialpolitischem Gebiet wurde erweitert. Zugleich war die Tätigkeit als Arbeitersekretär eine wichtige Stufe auf der Karriereleiter der sozialistischen Bewegung. Arbeitersekretäre wurden oft Parlamentarier, saßen in kommunalen Ausschüssen und Kommissionen und in Krankenkassen, die man als "Unteroffiziersschulen der Sozialdemokratie" bezeichnete. <ref><small>Mühlhausen, S. 30</small></ref> Christian Stock wurde 1914 als Arbeitnehmervertreter von der Generalversammlung der [[Allgemeine Ortskrankenkasse Baden-Württemberg|Heidelberger Ortskrankenkasse]] in deren Vorstand gewählt.
Im Rahmen dieser Tätigkeit kam Stock in Kontakt mit staatlichen und städtischen Behörden und mit dem Gewerbe- und dem Kaufmannsgericht. Sein Wissen auf sozialrechtlichem und sozialpolitischem Gebiet wurde erweitert. Zugleich war die Tätigkeit als Arbeitersekretär eine wichtige Stufe auf der Karriereleiter der sozialistischen Bewegung. Arbeitersekretäre wurden oft Parlamentarier, saßen in kommunalen Ausschüssen und Kommissionen und in Krankenkassen, die man als "Unteroffiziersschulen der Sozialdemokratie" bezeichnete. <ref><small>Mühlbauer, S. 30</small></ref> Christian Stock wurde 1914 als Arbeitnehmervertreter von der Generalversammlung der [[Allgemeine Ortskrankenkasse Baden-Württemberg|Heidelberger Ortskrankenkasse]] in deren Vorstand gewählt.


Auch innerhalb der [[SPD]] nahm Stock nach und nach führende Positionen ein. 1912 wurde er Vorsitzender dieser Partei im [[12. badischer Reichtstagswahlkreis|Wahlkreis 12 Heidelberg, Mosbach, Eberbach]]. Parteisekretär des Unterbezirks Heidelberg war damals [[Emil Maier]]. Wie Maier und beispielsweise [[Karl Rausch]] war auch Stock Vertreter des reformistischen Flügels der SPD, der in Baden dominierte.<ref><small>Mühlhausen S. 34/35; Christian Stock, ''Von Weimar nach Wiesbaden''</small><(ref>
Auch innerhalb der [[SPD]] nahm Stock nach und nach führende Positionen ein. 1912 wurde er Vorsitzender dieser Partei im [[12. badischer Reichtstagswahlkreis|Wahlkreis 12 Heidelberg, Mosbach, Eberbach]]. Parteisekretär des Unterbezirks Heidelberg war damals [[Emil Maier]].


== Literatur ==
== Literatur ==
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