Christian Stock: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Tabakindustrie war damals einer der wichtigsten und traditionsreichsten <ref><small>Schon 1848 hatten die vereinigten Zigarrenmacher Mannheims und Heidelbergs zu einer "festen brüderlichen Vereinigung zur Hebung der sozialen Verhältnisse" aufgerufen. Vgl. Mühlhausen, ''Christian Stock'', S. 26 unter Bezugnahme auf Ferdinand Dahms, ''Geschichte der Tabakarbeiterbewegung'', Hamburg 1965, S. 21</small></ref>Industriezweige Heidelbergs. 1907 waren 724 Arbeiterinnen und Arbeiter in dieser Branche beschäftigt, die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts der umsatzstärkste Wirtschaftszweig war.
Die Tabakindustrie war damals einer der wichtigsten und traditionsreichsten <ref><small>Schon 1848 hatten die vereinigten Zigarrenmacher Mannheims und Heidelbergs zu einer "festen brüderlichen Vereinigung zur Hebung der sozialen Verhältnisse" aufgerufen. Vgl. Mühlhausen, ''Christian Stock'', S. 26 unter Bezugnahme auf Ferdinand Dahms, ''Geschichte der Tabakarbeiterbewegung'', Hamburg 1965, S. 21</small></ref>Industriezweige Heidelbergs. 1907 waren 724 Arbeiterinnen und Arbeiter in dieser Branche beschäftigt, die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts der umsatzstärkste Wirtschaftszweig war.
Der Gau Heidelberg umfasste den gesamten nordbadischen Raum einschließlich Bruchsl, die damals noch zu Bayern gehörende Pfalz und vier Kreise des Großherzogtums Hessen (Bensheim, Darmstadt, Erbach und Heppenheim).
Infolge der Erhöhung der Tabaksteuer  (Tabaksteuergesetz von 1909, Reichsgesetzblatt 1909, Nr. 40 vom 20. Juli 1909) bevorzugten die Kunden billigere Tabake für Zigarren oder wechselten sogar zur Zigarette. Dadurch geriet die Zigarren-Industrie in eine schwere wirtschaftliche Krise. Die Folge war, dass die Arbeiter oft für mehrere Wochen nicht beschäftigt waren und somit ohne Lohn. Stock unterstützte die Belegschaft der Zigarrenfabrik Freund ab September 1912 bei einem elf Wochen dauernden Streik, der mit einer Übereinkunft mit dem Unternehmer beendet wurde, die aber von diesem nicht eingehalten wurde. Der Zigarrenarbeiter-Verband war durch die Zahlung von Arbeitslosenunterstützung finanziell so belastet, dass er weitere Arbeitskämpfe in größerem Umfang nicht führen konnte. Um so wichtiger wurde die Mitgliederwerbung, die Stock intensiv in Form von Hausbesuchen und Betriebsversammlungen betrieb.


== Literatur ==
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