Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Heidelberger Akademie der Wissenschaften''', gegründet [[1909]], ist eine der neun deutschen Wissenschafts-Akademien. Sie ist eine Köperschaft des Öffentlichen Rechts und stellt sich selbst als "Gelehrtengesellschaft" und "außeruniversitäre Forschungseinrichtung" dar.  
Die '''Heidelberger Akademie der Wissenschaften''', gegründet [[1909]], ist eine der neun deutschen Wissenschafts-Akademien. Sie ist eine Köperschaft des öffentlichen Rechts und stellt sich selbst als "Gelehrtengesellschaft" und "außeruniversitäre Forschungseinrichtung" dar.  


[[1909]] erfolgte eine Stiftung der [[Heinrich Lanz|Familie Lanz]], [[Mannheim]], die sie ins Leben rief. Sie sollte deshalb ursprünglich den Namen ''Heidelberger Akademie der Wissenschaften - Stiftung Heinrich Lanz'' tragen. Sie ist in zwei Klassen unterteilt (Geistes-, Phil.-Hist, und Naturwissenschaftliche, Math.-Nat, Klasse).  
[[1909]] erfolgte eine Stiftung der [[Heinrich Lanz|Familie Lanz]], [[Mannheim]], die sie ins Leben rief. Sie sollte deshalb ursprünglich den Namen ''Heidelberger Akademie der Wissenschaften - Stiftung Heinrich Lanz'' tragen. Sie ist in zwei Klassen unterteilt (Geistes-, Phil.-Hist, und Naturwissenschaftliche, Math.-Nat, Klasse).  


Sie betreibt als außeruniversitäre Einrichtung in Zusammenarbeit mit der [[Universität Heidelberg]] und den anderen Universitäten im Land [[Baden-Württemberg]] 20 Projekte vor allem im Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Es sind dabei mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften betreibt als außeruniversitäre Einrichtung in Zusammenarbeit mit der [[Universität Heidelberg]] und den anderen Universitäten im Land [[Baden-Württemberg]] 20 Projekte vor allem im Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Es sind dabei mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt.


== Forschungsvorhaben ==
== Forschungsvorhaben ==
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* ''Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal'', Digitale Bereitstellung und Edition eines umfangreichen Korpus von Dokumenten und Texten zur Religions- und Rechtsgeschichte des vormodernen Nepals <ref>Heribert Vogt, ''Ein gescheiterter Staat. Axel Michaels über "Nepal am Rande der Globalisierung"'', Bericht über einen Vortrag des Asienwissenschaftlers Axel Michaels in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Rhein-Neckar-Zeitung vom 20. Juli 2017, Seite 25 (Universitas)</ref>
* ''Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal'', Digitale Bereitstellung und Edition eines umfangreichen Korpus von Dokumenten und Texten zur Religions- und Rechtsgeschichte des vormodernen Nepals <ref>Heribert Vogt, ''Ein gescheiterter Staat. Axel Michaels über "Nepal am Rande der Globalisierung"'', Bericht über einen Vortrag des Asienwissenschaftlers Axel Michaels in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Rhein-Neckar-Zeitung vom 20. Juli 2017, Seite 25 (Universitas)</ref>
* ''Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550-1620)'', Aufgabe: die möglichst vollständige Erfassung, Erschließung und Teiledition der Briefe von protestantischen Theologen im Südwesten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation in der Zeit zwischen dem Augsburger Religionsfrieden und dem Dreißigjährigen Krieg
* ''Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550-1620)'', Aufgabe: die möglichst vollständige Erfassung, Erschließung und Teiledition der Briefe von protestantischen Theologen im Südwesten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation in der Zeit zwischen dem Augsburger Religionsfrieden und dem Dreißigjährigen Krieg
 
* In Zusammenarbeit mit dem  [[HCTS]] erstellt die Akademie eine Datenbank zur Dokumentation besonders gefährdeter Kulturdenkmäler in Nepal.<ref>U.H., ''Das Kulturerbe Nepals erfassen'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 17. August 2018 (Wissenschaft)</ref>
Zu den abgeschlossenen Forschungsvorhaben gehören unter anderem  die Ausgabe von ''Martin Bucers Deutschen Schriften'', die Edition des ''Reuchlin-Briefwechsels''; ''Europa Humanistica'', ein bibliographisches, zugleich dokumentarisches Repertorium, das für den Zeitraum zwischen 1500 und ca. 1630 unter Einschluß späterer Nachdrucke (bis ins 19. Jahrhundert) den Gesamtbereich der literarischen Rezeptionsgeschichte der Antike und des Mittelalters erfaßt; ''Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway'', die ''Geschichte der Universität Heidelberg'' (die Edition der älteren Universitätsakten der Universität Heidelberg, deren Quellenwert für die Institutionen-, Wirtschafts- und Geistesgeschichte durch kritische Bearbeitung erschlossen werden sollte), ''Heidelberger Antikensammlung'' (mit der Aufgabe, die Bestände antiker Originale der Kunst und des Kunsthandwerks im Antikenmuseum des Archäologischen Instituts der Universität Heidelberg durch wissenschaftliche Kataloge der Forschung zugänglich zu machen), ein ''Luther-Register'' (nach dem Ortsregister (1986) und dem Personenregister (1987) sind 1990–1999 die fünf Bände des lateinischen Sachregisters erschienen. Das deutsche Sachregister, von dem zwei Bände (2001/2003) gedruckt vorliegen, wird ebenfalls fünf Bände umfassen.), das Projekt ''Mathematische Logik'', die ''Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Osianders d. Ä.'', das Projekt ''Papyrus-Editionen'' (es wurde das „Gesamtverzeichnis der griechischen Papyrusurkunden Ägyptens“ erstellt, eine elektronische Datenbank, die Informationen u. a. über die Entstehungszeit, die genaue Herkunft, die Verfügbarkeit von Abbildungen und den Inhalt aller bisher veröffentlichten dokumentarischen Papyri und Ostraka aus Ägypten enthält, ferner wurden die ca. 500 griechischen Ostraka der Heidelberger Papyrussammlung ediert) sowie, aus dem Bereich der Naturwissenschaften, das Projekt ''Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten''.
Zu den abgeschlossenen Forschungsvorhaben gehören unter anderem  die Ausgabe von ''Martin Bucers Deutschen Schriften'', die Edition des ''Reuchlin-Briefwechsels''; ''Europa Humanistica'', ein bibliographisches, zugleich dokumentarisches Repertorium, das für den Zeitraum zwischen 1500 und ca. 1630 unter Einschluß späterer Nachdrucke (bis ins 19. Jahrhundert) den Gesamtbereich der literarischen Rezeptionsgeschichte der Antike und des Mittelalters erfaßt; ''Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway'', die ''Geschichte der Universität Heidelberg'' (die Edition der älteren Universitätsakten der Universität Heidelberg, deren Quellenwert für die Institutionen-, Wirtschafts- und Geistesgeschichte durch kritische Bearbeitung erschlossen werden sollte), ''Heidelberger Antikensammlung'' (mit der Aufgabe, die Bestände antiker Originale der Kunst und des Kunsthandwerks im Antikenmuseum des Archäologischen Instituts der Universität Heidelberg durch wissenschaftliche Kataloge der Forschung zugänglich zu machen), ein ''Luther-Register'' (nach dem Ortsregister (1986) und dem Personenregister (1987) sind 1990–1999 die fünf Bände des lateinischen Sachregisters erschienen. Das deutsche Sachregister, von dem zwei Bände (2001/2003) gedruckt vorliegen, wird ebenfalls fünf Bände umfassen.), das Projekt ''Mathematische Logik'', die ''Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Osianders d. Ä.'', das Projekt ''Papyrus-Editionen'' (es wurde das „Gesamtverzeichnis der griechischen Papyrusurkunden Ägyptens“ erstellt, eine elektronische Datenbank, die Informationen u. a. über die Entstehungszeit, die genaue Herkunft, die Verfügbarkeit von Abbildungen und den Inhalt aller bisher veröffentlichten dokumentarischen Papyri und Ostraka aus Ägypten enthält, ferner wurden die ca. 500 griechischen Ostraka der Heidelberger Papyrussammlung ediert) sowie, aus dem Bereich der Naturwissenschaften, das Projekt ''Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten''.


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
Das Logo der Akademie ist ein stilisierter blauer Kopf der Athene auf weißem Grund. Präsident ist seit 2009 Hermann H. Hahn.
Das Logo der Akademie ist ein stilisierter blauer Kopf der Athene auf weißem Grund. Präsident ist Thomas Holstein.


Das Akademiegebäude ist das ehemals [[Großherzogliches Palais|Großherzogliche Palais]], die Residenz der badischen Fürsten in Heidelberg, am [[Karlsplatz (Heidelberg)|Karlsplatz]]. Die Rückseite weist einen großen Garten mit Gartenpavillons zum [[Heidelberger Schloss|Schloss]]hang hin auf.
Das Akademiegebäude ist das ehemals [[Großherzogliches Palais|Großherzogliche Palais]], die Residenz der badischen Fürsten in Heidelberg, am [[Karlsplatz (Heidelberg)|Karlsplatz]]. Die Rückseite weist einen großen Garten mit Gartenpavillons zum [[Heidelberger Schloss|Schloss]]hang hin auf.
 
== Einzelnachweise, Presseberichte und Anmerkungen ==
<references />
 
== Adresse ==
== Adresse ==
: '''Heidelberger Akademie der Wissenschaften'''
: '''Heidelberger Akademie der Wissenschaften'''
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