Kilian Anselm Benz: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 1. September 1874 wurde der altkatholischen Gemeinde in Heidelberg ein Mitbenutzungsrecht des katholischen Teiles der Heiliggeistkirche zugestanden. Das katholische Pfarramt verweigerte den Altkatholiken jedoch den Zutritt, woraufhin sich diese am 16. September gewaltsam Zugang verschafften. Sie fanden die Kirche jedoch ohne Inventar vor. Unter anderem war die Orgel, die einen Wert von 6000 Gulden hatte, entfernt worden. Sie war an die Gemeinde in Dilsberg verkauft worden.  
Am 1. September 1874 wurde der altkatholischen Gemeinde in Heidelberg ein Mitbenutzungsrecht des katholischen Teiles der Heiliggeistkirche zugestanden. Das katholische Pfarramt verweigerte den Altkatholiken jedoch den Zutritt, woraufhin sich diese am 16. September gewaltsam Zugang verschafften. Sie fanden die Kirche jedoch ohne Inventar vor. Unter anderem war die Orgel, die einen Wert von 6000 Gulden hatte, entfernt worden. Sie war an die Gemeinde in Dilsberg verkauft worden.  
Die Altkatholiken setzen durch, dass das Inventar zurückzubringen sei.  Als der mit der Rückholzung der Orgel beauftragte Amtmann am 20. September in Dilsberg eintraf, verweigerte Pfarrer Benz unter Hinweis auf den Kaufvertrag die Rückgabe. Es kam zu Tumulten zwischen der Dilsberger Bevölkerung und den bewaffneten Gendarmen, die Benz durch Mäßigungsaufrufe beruhigen konnte. Der Amtmann ließ die Orgel nach einigen Hindernissen schließlich wegbringen.  
Die Altkatholiken setzen durch, dass das Inventar zurückzubringen sei.  Als der mit der Rückholung der Orgel beauftragte Amtmann am 20. September in Dilsberg eintraf, verweigerte Pfarrer Benz unter Hinweis auf den Kaufvertrag die Rückgabe. Es kam zu Tumulten zwischen der Dilsberger Bevölkerung und den bewaffneten Gendarmen, die Benz durch Mäßigungsaufrufe beruhigen konnte. Der Amtmann ließ die Orgel nach einigen Hindernissen schließlich wegbringen.  


Gegen Benz und den Heidelberger Politiker Jakob Lindau, der den Verkauf vermittelt hatte,  wurde im April 1875 Anklage erhoben. Benz wurde zu drei Monaten, Lindau zu vier Monaten Haft verurteilt. Nach ihrer Haftentlassung wurden beide von den katholischen Anhängern gefeiert und ihnen zu Ehren eine Gedenktafel errichtet.  
Gegen Benz und den Heidelberger Politiker Jakob Lindau, der den Verkauf vermittelt hatte,  wurde im April 1875 Anklage erhoben. Benz wurde zu drei Monaten, Lindau zu vier Monaten Haft verurteilt. Nach ihrer Haftentlassung wurden beide von den katholischen Anhängern gefeiert und ihnen zu Ehren eine Gedenktafel errichtet.  
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