Altpörtel

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Das Altpörtel in Speyer
Das Altpörtel in Speyer
Turm des Altpörtels

Das Altpörtel ist ein Stadttor in der Maximilianstraße in Speyer. Seine Höhe beträgt 55 m, damit gehört es zu den bedeutendsten Stadttoren Deutschlands. Im Innern befindet sich ein Museum zur Stadtgeschichte sowie eine Außenstelle des Standesamtes.

Geschichte[Bearbeiten]

Die älteste bekannte Erwähnung des Altpörtels findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1197. Die dort gebrauchte Bezeichnung "veterem portiam" deutet auf ein wesentlich höhres Alter des Gebäudes hin. Bekannt ist, dass der untere Teil des Altpörtels zwischen 1230 und 1250 erbaut wurde. 1313 wird eine steinerne Brücke beim Altpörtel erwähnt, 1395 erhielt das Pörtel erstmals eine Uhr.

Ab 1511 wurde der Turm aufgestockt, etwa um 1600 erhielt es ein Walmdach. Im Zuge des Dreißgjährigen Krieges wurde das Altpörtel beschädigt, blieb jedoch auf ausdrücklichen Wunsch des französischen Marschalls Duras im Gegensatz zum Rest der Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg verschont. Zwischen 1707 und 1710 fanden umfangreiche Arbeiten am Dach statt, dass dabei seine heutige Form erhielt. Fünfzig Jahre später erhielt Turm eine neue Uhr, die bis heute existiert. Geschaffen wurde sie vom Uhrmacher Jakob Moellinger aus Neustadt an der Weinstraße.

1834 wurden massive Forderungen laut, das Altpörtel abzureisen, da es baufällig sei und keinen besonderen architektonischen Wert darstelle. Dieser Forderung wurde nicht nachgegangen, jedoch wurde in den Folgejahren das Gelände rund um das Tor massiv verändert. So wurde 1837, bei der Aufgabe des Altpörtels as Gefängnis, das Wachhaus abgerissen, und an seiner Stelle eine Spritzenremise errichtet (heute befindet sich darin das Blumenhaus). Fünf Jahre später wurden die Wohnhäuser an der Südseite des Tores abgerissen und so der bis heute bestehende Zugang zur Maximilianstraße geschaffen. Im selben Jahr begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten, in deren Zusammenhang aus dem Gefängnis eine Wohnung für den Glöckner geschaffen wurde.

Weitere Renovierungsmaßnahmen wurden 1870 und 1914 jeweils am Dach durchgeführt. Zwischenzeitlich war 1886 der heutige Fußgängerdurchgang ins Erdgeschoss des Blumenhauses gebrochen worden. Ein Politikum um das Altpörtel ereignete sich 1853, als die frisch gestrichenen Zifferblätter der Uhren zeitweise wieder übermalt werden mussten: Eines von ihnen war in schwarz, gold und braunrot bemalt gewesen. Die Baumaßnahmen der vergangenen Jahrhunderte am und rund um das Altpörtel sorgten Anfang der 1950er für massive Schäden am Gebäude. So war der Untergrund an der Nordostecke abgesackt, wodurch im Tor zahlreiche Risse entstanden. 400.000 DM kosteten die Sanierungsarbeiten, die teilweise durch Spenden finanziert wurden.

1965 wurde der alte Toreingang in der Durchfahrt zugemauert und ein neuer am Fußgängerdurchlass geschaffen. Sehr umfangreiche Veränderungen erfuhr das Tor schließlich anlässlich der Umgestaltung der Maximilianstraße und des anstehenden Stadtjubiläums: Wurde 1987 zunächst eine Außensanierung vollzogen, verbrachte man die beiden Folgejahre mit einer großangelegten Innensanierung, in deren Zuge eine neue Stahltreppe, über die alle Geschosse ereicht werden können, eingebaut wurde, sowie ein Empfangssaal und eine Ausstellungsfläche zur Stadtgeschichte geschaffen wurde.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Alfred Becker, Anton Doll, Otto Hess, Wolfgang Medding: Das Altpörtel zu Speyer. Die Geschichte des siebenhundertjährigen Torturmes. Karl Graf-Verlag, Speyer, o. J.
  • Joseph Behles: Das Altpörtel zu Speyer: Ein Beitrag zur Baugeschichte der mittelalterlichen Stadttore. Koerner-Valentin-Verlag, Baden-Baden, 1978.

Weblinks[Bearbeiten]

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Altpörtel“