HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG

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Die Heidelberger Energiegenossenschaft ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in und um Heidelberg herum, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen und in Umwelt- und nachhaltige Energieerzeugungsprojekte zu investieren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Wintersemester 2008/2009 fand an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ein Seminar über Erneuerbare Energien statt, aus dem sich die studentische Initiative Unisolar Heidelberg entwickelte. Die Gruppe initiierte eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Hochschule im Campus Neuenheimer Feld. Um den Ausbau Erneuerbarer Energien mit neuen Projekten weiter voran zu treiben, setzten sich Studierende aus dem Unisolar-Umfeld für die Gründung einer Betreibergesellschaft vor Ort ein.

Im September 2010 wurde schließlich die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) gegründet. In den folgenden Jahren realisierte die HEG einige Solarprojekte, darunter Anlagen auf den Dächern der Universität Heidelberg. Alle Anlagen wurden zu 100 Prozent von Bürgerinnen und Bürgern aus Heidelberg und der Region mit Genossenschaftsanteilen und Darlehen finanziert.

Im Jahr 2014 wurde die HEG für ihr Mieterstrom-Modell auf Mehrfamilienhäusern mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet.

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die HEG hat seit ihrer Gründung zahlreiche Photovoltaikanlagen errichtet, unter anderem in Heidelberg, Ladenburg und Nußloch. 2013 beteiligte sie sich an einer Windkraftanlage mit einer Leistung von 3,2 MW im Odenwald bei Hettingen/Rinschheim. Ein weiteres Projekt der HEG ist die Beteiligung an einem Aufforstungsprojekt des Küstenregenwaldes "Mata Atlântica“ in Brasilien, das vom BUND Heidelberg und dem Agenda-Büro der Stadt initiiert wurde.

Anfang 2013 startete die HEG ein Direktverbrauchsprojekt in Nußloch: Bei diesem wird der Solarstrom nicht mehr vollständig ins Netz eingespeist, sondern die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser nehmen einen Teil des Stroms direkt ab. Dabei profitieren sie von langfristig stabilen Preisen für den Strom vom Dach. Mit diesem Projekt können endlich auch Menschen „ohne eigenes Dach“ direkt profitieren: Sie können zu Mitstreitern einer sozialen und bürgernahen Energiewende werden. Die HEG gehört bei den sogenannten Mieterstromprojekten zu den Pionieren in Deutschland und wurde dafür 2014 mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet.

Seit Ende 2013 kann die HEG Strom aus 100% erneuerbaren Energien an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger liefern. In Kooperation mit den Bürgerwerken (LINK) können Menschen in ganz Deutschland Strom direkt von ihrer regionalen Bürgerenergiegenossenschaft beziehen. Die HEG hat sich somit von einer reinen Strom-Erzeugungs-Genossenschaft zu einer Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft weiterentwickelt.

Die HEG wird in Kürze eine neue Solaranlage auf dem Wohnprojekt umBAU² Turley in Mannheim bauen und die Mieterinnen und Mieter mit einer Mischung aus Solarstrom vom Dach und Ökostrom aus dem Netz versorgen. Damit engagieren sich die Energiebürger der Genossenschaft für Klimaschutz und regionale Wertschöpfung.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Genossenschaft ist eine demokratische Rechtsform. Jedes Mitglied hat unabhängig von seinen Geschäftsanteilen eine Stimme. Es findet mindestens einmal im Jahr eine Mitgliederversammlung statt. Die Mitglieder wählen aus ihrer Mitte einen Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wählt und überwacht den Vorstand.

Der Vorstand der HEG besteht aus Nicolai Ferchl und Andreas Gißler. Viele Mitglieder engagieren sich zudem ehrenamtlich für die Initiative. Unterstützt wird das Team bei seiner Arbeit von einem fachkundigen Aufsichtsrat. Neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden Christoph Glaser (ehem. Kanzler der PH Heidelberg) Rainer Lange (selbstständiger PR-Unternehmer), Dietmar Freiherr von Blittersdorff (Leiter der Fortbildungsstelle für Energiegenossenschaften), Jörg Bernd Mertens (Vorstandsreferent der Volksbank Kurpfalz), Michael Schurich (Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer), Johannes Gerstner (selbstständiger Architekt) und Robert Persch (Energieberater bei der Stadt Heidelberg) dem Aufsichtsrat an. Ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats war bis zu ihrem Tod Prof. Dr. Annelie Wellensiek (ehem. Rektorin der PH Heidelberg).

Adresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG
Postfach 120353
69066 Heidelberg
E-Mail: info(a)heidelberger-energiegenossenschaft.de
Telefon: (0 62 21) 32 62 175

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]