Hauptschulen in Baden-Württemberg

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Seit der Einführung der Gemeinschaftsschule und dem Wegfall der bindenden Grundschulempfehlung hat sich in Baden-Württemberg eine schwierige Situation für die Haupt- und Werkrealschulen ergeben. (Stand Sommer 2016)

Im Jahr 2003 gab es noch 1207 Schulen dieser Art, im Jahr 2016 nur noch 742. Von diesen sind ca. 300 Schulen von der Schließung bedroht, weil sie keine Eingangsklassen mehr bilden können. Diese müssen nach dem Gesetz mindestens 16 Schüler haben. Zum Hintergrund für diese Entwicklung gehört auch, dass viele Eltern ihre Kinder unbedingt auf dem Gymnasium lernen lassen wollen, damit sie das Abitur machen und später studieren. Zumindest soll es ein Realschulabschluss sein. Der Hauptschulabschluss ist dadurch entwertet. Die Werkrealschule, die in Baden-Württemberg eine leicht verbesserte Hauptschule ist, erfährt inzwischen offenbar dieselbe Geringschätzung.

Da die Hauptschulen und Werkrealschulen in Baden-Württemberg offensichtlich keine Zukunft mehr haben, sind Qualifizierungsmaßnahmen für solche Lehrer gefragt, die für das Grund- und Hauptschullehreramt studiert haben. Die dafür vorgesehenen Mittel in Höhe von 430.000 Euro, die vom Landtag für den dritten Nachtragshaushalt beschlossenworden waren, wurden vom Finanzministerium blockiert. Das Kultusministerium, das in der neuen Landesregierung von Susanne Eisenmann geführt wird, hat einen Teilbetrag von 200.000 Euro bereitgestellt, damit die Qualifizierungsmahßnahmen dennoch beginnen können.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Benjamin Auber, Hauptschule Adieu?, Rhein-Neckar-Zeitung vom 23. Juni 2016, Seite 13 (Südwest)