Patentschrift für das erste Benz-Automobil

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Die Patentschrift für das erste Benz-Automobil, ein Ligroingas-Veloziped, das bekannte Dreiradfahrzeug, wurde von der Firma Benz & Co in Mannheim von C. Benz am 29. Januar 1886 eingereicht und ihr als DRP Nr. 37435 am 2. November 1886 erteilt. 2011 wurde dieses Patent als Dokument auch in die Liste des Weltdokumentenerbes der Unesco aufgenommen.

Das Originaldokument existiert zwar nicht mehr, aber die Nachfolgefirma besitzt eine Lithografie im Daimler-Archiv in Stuttgart davon. Im Ladenburger Auto-Museum können Faksimile-Drucke der vierseitigen Patentschrift mit zwei detailreichen Reißbrettzeichnungen mit der Aufsicht und Seitenansicht des Wagens von Benz gekauft werden.

Sozusagen die Hardware zu dem Entwurf im Patent steht in großen Technikmuseen der Welt, so in London im Science Museum, im Technischen Museum Wien (der 24. Motorwagen) und im Deutschen Museum in München der Patent-Motorwagen Nr. 1 (Rekonstruktion). 1925 feierte der "Allgemeine Schnauferl-Club" dort in München sein 25-jähriges Bestehen und als Ehrenmitglied nahm der 81jährige Benz an dem historischen Korso durch die Stadt teil. Er schrieb darüber:

"Man rief nach den Ahnen der Vergangenheit und Vergessenheit. Und siehe da, sie kamen. ... Selbst mein erster Wagen - auf meine persönliche Bitte hin - aus der Haft des Deutschen Museums für einige Stunden entlassen, musste sich an der Spitze der Ahnenreihe der Motorwagen stellen und laufen. Jawohl! Er lief noch und lief tapfer, immerzu. Wie staunte wohl der alte Wagen, vor 40 Jahren noch verspottet und verlacht, als der brausende Jubel von Zehntausend Menschen über ihn hinwegrauschte.“

Der Patent-Motorwagen Nummer 3 aus dem Londoner Science Museum ist sehr wahrscheinlich der von Bertha Benz bei ihrer Ausfahrt verwendete Wagen. Er steht als vorübergehende Leihgabe seit 2009 im Automuseum in Ladenburg. Dies dürfte das älteste Originalfahrzeug dieses Typs sein.

Die Schrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kaiserliches Patentamt: Patentschrift Nr. 37435 vom 29. Januar 1886.

Die Patentschrift umfasst vier Seiten. Blatt eins und zwei beschreiben mit Worten die technischen Daten des Fahrzeugs und die Patentansprüche. Die folgenden beiden Seiten enthalten 11 Zeichnungen der wesentlichen Einzelteile.

Der Text beginnt mit:

“Vorliegende Construction bezweckt den Betrieb hauptsächlich leichter Fuhrwekre und kleiner Schiffe, wie solche zur Beförderung von 1 bis 4 Personen verwendet werden. …“
  • online-Abbildung als PDF-Datei (Durch Vergrößerungen sind die Zeichnungen auf 5 Seiten dargestellt.

Auf Blatt I (Die Zeichnungen sind mit "Fig. 1" etc. beschriftet)

Zeichnung 1
Seitenansicht des Wagens
Zeichnung 2
Aufsicht des Wagens
Zeichnung 3
Querschnitt des Wagenrahmens

In der Unesco-Datei werden sieben zusätzliche Dokumente aus dem Umfeld der Serienproduktion und der Markteinführung des Benzinautomobils gelistet:

  1. Dokument: Großhl. Bezirksamt Mannheim, No 35197 - Das Fahren mit Motorwagen betr. datiert 2. (gestrichen) 8. Juni 1888
  2. Dokument: Großhl. Bezirksamt Mannheim No 97797 - Das Fahren mit Motorwagen betr. datiert 14. September 1890
  3. Dokument: Ministerium des Innern No 34778 - Gesuch der Firma Benz und Cie in Mannheim um Erlaubnis zum Befahren öffentlicher Straßen betr. datiert 30. November 1893
  4. Dokument: Genehmigungsurkunde zum Befahren der öffentlichen Straßen und Wege des Großherzogtums mit dem Patent-Motor-Wagen "Benz", datiert 30. November 1893
  5. Dokument: Gesuch der Firma Benz und Cie Rheinische Gasmotorenfabrik in Mannheim um Erlaubnis zum Befahren öffentlicher Straßen mit ihrem Motorwagen betr. No 107959 II datiert 3. Januar 1896
  6. Dokument: Ministerium des Innern, Gesuch der Firma Benz & Cie zum Befahren öffentlicher Straßen mit ihrem Motorwagen betr. No 4523, datiert 13. Februar 1895
  7. Dokument: Ministerium des Innern No 35774, datiert 20. Dezember 1895

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Friedrich Benz: Lebensfahrt eines deutschen Erfinders. Die Erfindung des Automobils, Erinnerungen eines Achtzigjährigen. Leipzig, 1936, (Text des Patens - S. 155-156)
  • Richard von Frankenberg, Marco Matteucci: Geschichte des Automobils. STIG, Turin; Sigloch, Künzelsau 1973, o. ISBN (bes. S. 22 ff.)


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