Richard Joseph

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Siegfried Richard Joseph (* 9. August 1882 in Ingenheim, † 31. August 1942 im KZ Auschwitz) war Unternehmer und Lokalpolitiker in Landau sowie NS-Opfer.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war das jüngste von sieben Kindern des Fruchthändlers Josef Joseph und Sarah Marx. Die Familie wohnte in der Bergzabernerstraße 210. Joseph Josepf starb 1885.

1893 zog Richard Joseph zu seinem älteren Bruder Albert nach Landau, wo dieser zunächst in der Teichstraße, ab 1898 im Ostring eine Wein- und Kolonialwarenhandlung betrieb.

Nachdem dieser sich aus der Firma zurückzog, übernahm Richard gemeinsam mit seinem Bruder Emil die Firma, die so weit expandierte, dass sie einen Betrieb in Bingen hinzukauften.

Im Dezember 1912 heiratete er Ilse Ida Barth, mit der er bis 1918 drei Kinder hatte.

Seine politische Aktivität begann, als er in die SPD eintrat. Für diese saß er ab 1920 im Landauer Stadtrat. Zeitweise fungierte er als ehrenamtlicher vierter Bürgermeister.

Im März 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet. Zunächst wurde er in Landau festgehalten und zu Zwangsarbeit gezwungen. Es folgte eine Verlegung nach Neustadt April wieder zurück nach Landau. Noch in Haft trat er aus dem Stadtrat zurück. Nach 55 Tagen kam er frei und wurde später genötigt, für jeden Hafttag 10 RM als „Entschädigung“ zu bezahlen.

1936 musste die Firma den Bingener Teil verkaufen bz. Verpachten. Im November 1938 folgte der zwangsweise Verkauf der Landauer Besitztümer an die Stadt, welche auf dem Gelände ein Krankenhaus errichten wollte.

Unter dem Eindruck der weiter zunehmenden Repressalien zog Joseph nach Mannheim, wo er sich mehr Anonymität erhoffte. Wenige Tage wohnte er mit seiner Frau und Tochter Annemarie im Haus M7 1, ehe alle drei am 22. Oktober 1940 ins Internierungslager Gurs deportiert wurden. Im August 1942 wurde das Ehepaar nach Auschwitz deportiert, wo sie am 31. August für tot erklärt wurden.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]