Konzentrationslager Neckarelz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die KZ-Häftlinge bauten keine Motoren, die bauten die Stollen aus. / Sortierung / Löschung: Architekt des Untertagewerks, Bauleiter etc. sind im Kontext eines KZ keine Täter.
(Meine Güte, derselbe Salat wie in der Wikipedia. Ich habe dort gerade den Artikel überarbeitet. Hier vor allem: KZ und KZ-Ableger sind von (anderen) Zwangsarbeiterlagern zu unterscheiden. Entsprechende Sortierung, Schritt 1.)
(Die KZ-Häftlinge bauten keine Motoren, die bauten die Stollen aus. / Sortierung / Löschung: Architekt des Untertagewerks, Bauleiter etc. sind im Kontext eines KZ keine Täter.)
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In [[Neckarelz]] bei [[Mosbach]] gab es von März [[1944]] bis März [[1945]] ein KZ. Das '''Konzentrationslager Neckarelz''' war ein sogenanntes Außen- oder Nebenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Elsass. In Gipsstollen bei [[Obrigheim]] betrieb die SS im Rahmen der Untertage-Verlagerung kriegswichtiger Industriebetriebe dieses KZ. Von dort aus wurden durch rund 5000 KZ-Häftlinge und 5000 weitere Arbeitskräfte (vor allem  [[Zwangsarbeit]]er) Flugzeugmotoren der Firma Daimler-Benz gefertigt. Es war der Hauptteil der [[Neckarlager]] in dieser Region gewesen.
In [[Neckarelz]] bei [[Mosbach]] gab es von März [[1944]] bis März [[1945]] ein KZ. Das '''Konzentrationslager Neckarelz''' war ein sogenanntes Außen- oder Nebenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Elsass. In zwei Stollen von Gipsgruben bei [[Obrigheim]] betrieb die SS im Rahmen der Untertage-Verlagerung kriegswichtiger Industriebetriebe dieses KZ. Rund 5000 KZ-Häftlinge und 5000 weitere Arbeitskräfte (vor allem  [[Zwangsarbeit]]er) bauten die Stollen aus, um dort ein Flugzeugmotoren-Werk der Firma Daimler-Benz unterzubringen. Es war der Hauptteil der [[Neckarlager]] in dieser Region gewesen.


Heute erinnern ein Museumsraum in der ehemals zum Häftlingslager gehörenden Schule von Neckarelz und der Geschichtslehrpfad ''Goldfischpfad'' auf der anderen Neckarseite bei Obrigheim an die Stollen „Goldfisch“ und „Brasse“ mit der Untertage-Fabrik. Oberirdisch sieht man kaum noch etwas vom KZ und der Fabrik. Das hauptsächlich beteiligte Autounternehmen begann in den 1990er Jahren mit der historischen Aufarbeitung seiner Firmengeschichte und unterstütze den örtlichen Gedenkverein etwas.
Heute erinnern ein Museumsraum in der ehemals zum Häftlingslager gehörenden Schule von Neckarelz und der Geschichtslehrpfad ''Goldfischpfad'' auf der anderen Neckarseite bei Obrigheim Untertage-Fabrik in den Stollen „Goldfisch“ und „Brasse“. Oberirdisch sieht man kaum noch etwas vom KZ und der Fabrik. Das hauptsächlich beteiligte Autounternehmen begann in den 1990er Jahren mit der historischen Aufarbeitung seiner Firmengeschichte und unterstütze den örtlichen Gedenkverein etwas.


=== Errichtung eines KZ mitten im Ort ===
=== Errichtung eines KZ mitten im Ort ===
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Den Weg von Neckarelz nach Obrigheim mussten die Häftlinge täglich zu Fuß über die damals bestehende Eisenbahnbrücke zurücklegen. Dabei klapperten ihre Holzpantinen auf den Straßen und den Brückenbohlen unüberhörbar.
Den Weg von Neckarelz nach Obrigheim mussten die Häftlinge täglich zu Fuß über die damals bestehende Eisenbahnbrücke zurücklegen. Dabei klapperten ihre Holzpantinen auf den Straßen und den Brückenbohlen unüberhörbar.


Für den enormen Arbeitskräftebedarf wurden Unterkommandos des KZ Neckarelz I errichtet: Neckarelz II (am alten Bahnhof) une ein kleineres Lager in [[Asbach (Baden)]]. Bis Juni 1944 kamen weitere 2.000 Bauhäftlinge in den Lagern [[Neckargerach]] und Neckarelz – Alter Bahnhof (Neckarelz II) unter. In den folgenden Monaten wurden zusätzlich vier kleinere Nebenlager des Elzer KZ in [[Bad Rappenau]] und [[Neckarbischofsheim]] in zum Teil vorhandenen Gebäuden errichtet. Zusätzlich gab es in der Region zahlreiche Zwangsarbeiterlager, darunter das Lager Hohl in Neckarelz (für 1100 Ostarbeiter), in Mosbach (das Hammerlager für SS-Strafgefangene, das Lager in der Turnhalle für italienische Militärinternierte), ein Lager in Obrigheim für „Westeuropäische Fremdarbeiter“, das Lager am Bahnhof [[Hassbachtal]] und ein Lager in [[Oberschefflenz]].
Für den enormen Arbeitskräftebedarf wurden in den folgenden Monaten fünf Unterkommandos des KZ Neckarelz errichtet: in [[Neckargerach]], in Neckarelz am Alten Bahnhof („Neckarelz II“) sowie drei kleinere Lager in [[Asbach (Baden)]], [[Bad Rappenau]] und [[Neckarbischofsheim]]. Bis Juni 1944 kamen 2000 Bauhäftlinge in den Lagern Neckargerach und Neckarelz II unter. Zusätzlich gab es in der Region zahlreiche Zwangsarbeiterlager, darunter das Lager Hohl in Neckarelz (für 1100 Ostarbeiter), in Mosbach (das Hammerlager für SS-Strafgefangene, das Lager in der Turnhalle für italienische Militärinternierte), ein Lager in Obrigheim für „Westeuropäische Fremdarbeiter“, das Lager am Bahnhof [[Hassbachtal]] und ein Lager in [[Oberschefflenz]].


In der Umgebung befanden sich auch noch weitere, ebenfalls unterirdisch, ausgelagerte Rüstungsanlagen.
In der Umgebung befanden sich auch noch weitere, ebenfalls unterirdisch, ausgelagerte Rüstungsanlagen.
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Die Mosbacher Gedenkstätte konnte seit den 90er Jahren verschiedene Täter oder Tatbeteiligte öffentlich machen:  
Die Mosbacher Gedenkstätte konnte seit den 90er Jahren verschiedene Täter oder Tatbeteiligte öffentlich machen:  
# Die SS-Führungsgruppe: Sie bestand zumindest aus dem jeweiligen Lagerkommandant; einem Michel als Verantwortlichem für Arbeitseinsätze in den Stollen; von Gestapo-Schmidt, für Überwachung und Bestrafungen zuständig.
# Die SS-Führungsgruppe: Sie bestand zumindest aus dem jeweiligen Lagerkommandant; einem Michel als Verantwortlichem für Arbeitseinsätze in den Stollen; von Gestapo-Schmidt, für Überwachung und Bestrafungen zuständig.
# Mitglieder der SS-Wachmannschaften waren Streit, Gerlach, Lutz.
# Mitglieder der SS-Wachmannschaften waren Streit, Gerlach, Lutz.
# Architekten des Lagers und der Stollen: Kiemle, Architekt der damaligen Fa. Daimler-Benz; Haag, Bauleiter bei Daimler-Benz; Glaser, zuständig beim Führungsstab der SS.
# Es wurden Mitarbeiter von beteiligten Baufirmen bekannt.


== Reste ==
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