Konzentrationslager Neckarelz: Unterschied zwischen den Versionen

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genauer, damit deutlich wird: in allen sechs Lagern, inklusive Neckarelz I. / Soweit ich weiß, trifft weder "Rathaus" noch "Schloss" zu. / Typo
(Man nennt so etwas nicht "Bergwerk". Dieses lag nicht "in Obrigheim". / Genauer: vier Zwangsarbeiterlager in Mosbach. / In der Gegend gab es genau 1 vergleichbare Anlage. Im Tunnel "Kormoran" wurde nichts produziert.)
(genauer, damit deutlich wird: in allen sechs Lagern, inklusive Neckarelz I. / Soweit ich weiß, trifft weder "Rathaus" noch "Schloss" zu. / Typo)
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Für den enormen Arbeitskräftebedarf wurden in den folgenden Monaten fünf Unterkommandos des KZ Neckarelz errichtet: in [[Neckargerach]], in Neckarelz am Alten Bahnhof („Neckarelz II“) sowie drei kleinere Lager in [[Asbach (Baden)]], [[Bad Rappenau]] und [[Neckarbischofsheim]]. Bis Juni 1944 kamen 2000 Bauhäftlinge in den Lagern Neckargerach und Neckarelz II unter. Aus den Häftlingsbaracken des Kommandos in Neckarbischofsheim entwickelte sich die heutige Schwarzbachsiedlung.
Für den enormen Arbeitskräftebedarf wurden in den folgenden Monaten fünf Unterkommandos des KZ Neckarelz errichtet: in [[Neckargerach]], in Neckarelz am Alten Bahnhof („Neckarelz II“) sowie drei kleinere Lager in [[Asbach (Baden)]], [[Bad Rappenau]] und [[Neckarbischofsheim]]. Bis Juni 1944 kamen 2000 Bauhäftlinge in den Lagern Neckargerach und Neckarelz II unter. Aus den Häftlingsbaracken des Kommandos in Neckarbischofsheim entwickelte sich die heutige Schwarzbachsiedlung.


Insgesamt waren etwa 5.000 Gefangene in einem der zum Neckarelzer Lager gehörigen Kommandos. Nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge wurden aussortiert. Bis Oktober 1944 gab es drei Transporte von insgesamt mindestens 750 Kranken nach Natzweiler, Dachau und Vaihingen. Danach wurde das KZ Neckargerach zur Krankenstation für die anderen fünf Lager.
Insgesamt waren etwa 5000 Gefangene in den Lagern des KZ-Komplexes in Neckarelz und Umgebung. Nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge wurden aussortiert. Bis Oktober 1944 gab es drei Transporte von insgesamt mindestens 750 Kranken nach Natzweiler, Dachau und Vaihingen. Danach wurde das KZ Neckargerach zur Krankenstation für die anderen fünf Lager.


=== Evakuierung ===
=== Evakuierung ===
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In Neckarzimmern gab es ebenfalls eine unterirdisch ausgelagerte Fabrik, in dieser wurden Kugellager hergestellt. Auch ein Eisenbahntunnel in der Nähe von Obrigheim mit dem Decknamen ''Kormoran'' war für die Untertageverlagerung einer kriegswichtigen Firma vorgesehen, er wurde aber dann nur als Lagerfläche genutzt.
In Neckarzimmern gab es ebenfalls eine unterirdisch ausgelagerte Fabrik, in dieser wurden Kugellager hergestellt. Auch ein Eisenbahntunnel in der Nähe von Obrigheim mit dem Decknamen ''Kormoran'' war für die Untertageverlagerung einer kriegswichtigen Firma vorgesehen, er wurde aber dann nur als Lagerfläche genutzt.


Das Rathaus in [[Guttenbach]] und das Schloss in [[Binau]], wenige Kilometer flussabwärts, waren von Ende November 1944 bis Anfang März 1945 Sitz der SS-Kommandantur des KZ Natzweiler. Die Natzweiler-Kommandantur versuchte dort die Verwaltung der zahlreichen Außenlager wieder aufzubauen, als das Stammlager in Natzweiler nicht mehr existierte.
In den Dörfern [[Guttenbach]] und [[Binau]], wenige Kilometer flussabwärts von Neckarelz, residierten von Ende November 1944 bis Anfang März 1945 die Kommandantur und der Verwaltungsstab des KZ Natzweiler. Die Natzweiler-Kommandantur versuchte dort die Verwaltung der zahlreichen Außenlager wieder aufzubauen, als das Stammlager in Natzweiler nicht mehr existierte.


Das hauptsächlich beteiligte Autounternehmen begann in den 1990er Jahren mit der historischen Aufarbeitung seiner Firmengeschichte und unterstützte den örtlichen Gedenkverein.
Das hauptsächlich beteiligte Autounternehmen begann in den 1990er Jahren mit der historischen Aufarbeitung seiner Firmengeschichte und unterstützte den örtlichen Gedenkverein.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Georg Fischer, Christina Herr: ''KZ-Komplex Neckarlager.'' CD-ROM, 2. Auflage, 2006. Herausgegeben von der KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.
* Georg Fischer, Christina Herr: ''KZ-Komplex Neckarlager.'' CD-ROM, 2. Auflage, 2006. Herausgegeben von der KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.
* Neil Gregor: ''Stern und Hakenkreuz. Daimler-Benz im Dritten Reich.'' Propyläen, Berlin 1997, ISBN 3-549-05604-4
* Neil Gregor: ''Stern und Hakenkreuz. Daimler-Benz im Dritten Reich.'' Propyläen, Berlin 1997, ISBN 3-549-05604-4.
* Tobias Markowitsch, Katrin Rautnig: ''Goldfisch und Zebra. Das Konzentrationsaußenlager Neckarelz.'' Mosbach, KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V. Selbstverlag, 2005, 241 Seiten, ISBN 3-88260-072-1; vollständig überarbeitet 2. Auflage bei Röhrig, St. Ingbert 2011, ISBN 978-3-86110-490-2
* Tobias Markowitsch, Katrin Rautnig: ''Goldfisch und Zebra. Das Konzentrationsaußenlager Neckarelz.'' Mosbach, KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V. Selbstverlag, 2005, ISBN 3-88260-072-1; vollständig überarbeitete 2. Auflage bei Röhrig, St. Ingbert 2011, ISBN 978-3-86110-490-2.
* Arno Plock: ''Damals … in jenen dunklen Jahren. Als KZ-Häftling Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie.'' 1994 (DB AG) - 2. überarb. Fassung 2007 (kz-denk-neckarelz.de selbstverlag, Mosbach). 95 S. (ohne ISBN)
* Arno Plock: ''Damals … in jenen dunklen Jahren. Als KZ-Häftling Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie.'' 1994 (DB AG). 2., überarbeitete Fassung 2007 (kz-denk-neckarelz.de selbstverlag, Mosbach). Ohne ISBN.
* Hans-Werner Scheuing: ''„ … als Menschenleben gegen Sachwerte gewogen wurden.“ Die Anstalt Mosbach im Dritten Reich.'' Universitätsverlag Winter, Heidelberg. 1997 und 2. Auflage 2004. 543 Seiten, ISBN 3825316076 (enthält Hinweise auf Nutzung und den Zukauf von Gebäuden bei den Johannes-Anstalten Mosbach in Schwarzach)
* Hans-Werner Scheuing: ''„ … als Menschenleben gegen Sachwerte gewogen wurden.“ Die Anstalt Mosbach im Dritten Reich.'' Universitätsverlag Winter, Heidelberg. 1997 und 2. Auflage 2004. 543 Seiten, ISBN 3825316076 (enthält Hinweise auf Nutzung und den Zukauf von Gebäuden bei den Johannes-Anstalten Mosbach in Schwarzach).
* Michael Schmid: ''Goldfisch, Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Eine Lokalhistorie zum Umgang mit Menschen.'' In: ''Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im "Tausendjährigen Reich“.'' Greno, Nördlingen 1987. 829 S., ISBN 3891909500 (Hrsg: Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 3), S. 482ff.  
* Michael Schmid: ''Goldfisch, Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Eine Lokalhistorie zum Umgang mit Menschen.'' In: ''Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im "Tausendjährigen Reich“'' (Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 3). Greno, Nördlingen 1987, ISBN 3891909500, S. 482 ff.  
* Maurice Voutey: ''Gefangener des Unwahrscheinlichen. Vier Jahreszeiten in Dachau und in den Neckarlagern.'' Übersetzt von Dorothee Roos. Dallau, 2002. (Erinnerungsbuch des französischen Résistance-Mitglieds (FNDIRP), Historikers und Schriftstellers, in Frankreich 1995 erschienen.)
* Maurice Voutey: ''Gefangener des Unwahrscheinlichen. Vier Jahreszeiten in Dachau und in den Neckarlagern.'' Übersetzt von Dorothee Roos. Dallau, 2002. (Erinnerungsbuch des französischen Résistance-Mitglieds (FNDIRP), Historikers und Schriftstellers, in Frankreich 1995 erschienen.)


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