Goldfischpfad: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter dem Decknamen "Goldfisch" | Unter dem Decknamen "Goldfisch" verlagerte [[Daimler|Daimler-Benz]] im Frühjahr [[1944]] das in Brandenburg gelegene Flugzeugmotorenwerk in den Gipsstollen "Friede". Im Oktober des selben Jahres wurde in dem durch Zwangsarbeit errichteten Werk die Produktion aufgenommen. Betreiber des Werks war die 100%ige Daimler-Tochter "Goldfisch GmbH". | ||
Im Herbst 1944 begann unter dem Namen "Brasse" die Verlagerung des Werkes Dubnica /Slowakei sowie der teilweise Umzug des Werkes Sindelfingen. Dabei wurden auch Materialien nach Obrigheim gebracht die nicht für die Rüstungsproduktion benötigt wurden. | Im Herbst 1944 begann unter dem Namen "Brasse" die Verlagerung des Werkes Dubnica /Slowakei sowie der teilweise Umzug des Werkes Sindelfingen. Dabei wurden auch Materialien nach Obrigheim gebracht, die nicht für die Rüstungsproduktion benötigt wurden. | ||
Im Februar [[1945]] kam die Produktion in den beiden Werken zum Erliegen, am 2. April 1945 wurde die Fabrik von amerikanischen Einheiten besetzt. | Im Februar [[1945]] kam die Produktion in den beiden Werken zum Erliegen, am 2. April 1945 wurde die Fabrik von amerikanischen Einheiten besetzt. | ||
Im Jahre [[1999]] wurde auf Initiative des Vereins "KZ-Gedenkstätte Neckarelz" ein | Im Jahre [[1999]] wurde auf Initiative des Vereins "KZ-Gedenkstätte Neckarelz" ein Lehrpfad angelegt, der die noch begehbaren Teile der Anlage mit Informationstafeln versah. Sechzig Jugendliche aus Deutschland, Polen und Frankreich sowie Lehrlinge unter anderem von Daimler halfen im Mai des Jahres bei der Errichtung des Pfades. | ||
In Juli [[2012]] arbeitete eine Jugendgruppe der [[Realschule Obrigheim]] zusammen mit einer italienischen Gruppe an der umfangreichen Renovierung des Pfades. Unterstützt von der politischen Gemeinde Obrigheim und der evangelischen Landeskirche wurde dabei bewusst auf arbeitserleichternde Maschinen verzichtet, um den Jugendlichen ansatzweise ein Gefühl der Situation der Zwangsarbeiter zu vermitteln. | |||
==Die Stationen== | ==Die Stationen== | ||
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Über diese Treppe führte für die KZ-Häftlinge der tägliche Weg zum Goldfischwerk. In der Anfangsphase des Werkausbaus mussten sie schwerste Lasten auf ihrem Rücken diese Treppe hochtragen. | Über diese Treppe führte für die KZ-Häftlinge der tägliche Weg zum Goldfischwerk. In der Anfangsphase des Werkausbaus mussten sie schwerste Lasten auf ihrem Rücken diese Treppe hochtragen. | ||
In den 1970er Jahren wurde der obere Teil des Weges verändert, um einem neu angelegten Parkplatz der Firma [[ | In den 1970er Jahren wurde der obere Teil des Weges verändert, um einem neu angelegten Parkplatz der Firma [[HeidelbergCement AG]] Platz zu machen. Bei Anlegung des Pfades wurde dieser Bereich abermals verändert sowie einige Stufen erneuert. | ||
Am Fuß der Treppe befindet sich ein Betonblock, in den Fundstücke einzementiert wurden, darunter ein Steinblock mit der Inschrift ''24.4.44''. | Am Fuß der Treppe befindet sich ein Betonblock, in den Fundstücke einzementiert wurden, darunter ein Steinblock mit der Inschrift ''24.4.44''. | ||
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'''''7. Stolleneingang''''' | '''''7. Stolleneingang''''' | ||
Da das Bergwerk noch in Betrieb ist, besteht kein Zugang zum Stollen. An dieser Station kann lediglich aus der Ferne ein Blick auf den Eingang geworfen werden. Anhand der angebrachten Tafeln wird die historische Situation dargestellt. Auf einer Fläche von etwa 50.000 qm mussten die Häftlinge unter widrigsten Bedingungen, teils im Wasser stehend, arbeiten. | Da das Bergwerk noch in Betrieb ist, besteht kein Zugang zum Stollen. An dieser Station kann lediglich aus der Ferne ein Blick auf den Eingang geworfen werden. Anhand der angebrachten Tafeln wird die historische Situation dargestellt. Auf einer Fläche von etwa 50.000 qm mussten die Häftlinge unter widrigsten Bedingungen, teils im Wasser stehend, arbeiten. Bei Kriegsende wurde ohne Pause Tag und Nacht durchgearbeitet, um die Produktion aufrecht zu erhalten. | ||
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