Franz Sales Kuhn: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kuhns Stellung in der Architekturgeschichte ==
== Kuhns Stellung in der Architekturgeschichte ==
Schon früh ließ Kuhn eine Neigung zu klassizisierenden Auffassungen erkennen, jedoch schon bald mit Betonung des Funktionellen und verbunden mit den zeitgenössischen Forderungen nach Behaglichkeit und  Schlichtheit.
Schon früh ließ Kuhn eine Neigung zu klassizisierenden Auffassungen erkennen, jedoch schon bald mit Betonung des Funktionellen und verbunden mit den zeitgenössischen Forderungen nach Behaglichkeit und  Schlichtheit. Bei mehreren Villen (Sillib und Calvi) kommt Neu-Klassizismus, damals gern als "Stil der Goethezeit" bezeichnet, um an den Klassizismus der Zeit zwischen 1780 und 1815 anknüpfen zu können, zum Ausdruck, bei anderen Bauten gibt es Anklänge an den Biedermeier. Dagegen hat Kuhn nie im "Wilhelminischen Stil", der sich zum Beispiel beim Berliner Reichstag (1894) zeigte, aber auch die florale und vegetabile Richtung des Jugendstils lag ihm nicht, wohl aber die strengere und lineare Variente der Darmstädter Schule. Ende der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts kommt eine Phase barockisierender Bauten (Heidelberger Rathaus, Neubau des Marienhauses). Mit neuen Baustoffen wie Glas und Stahl hat Kuhn nicht experimentiert , auch nicht mit neuartigen Konstruktionsmethoden wie Stahlskelettbau. Überhaupt hat er nur in einem kurzen Zeitraum (1927 - 1929) die damals modernen Tendenzen der Architektur aufgegriffen wie die Neue Sachlichkeit der  Zwanziger Jahre oder  den neoklassizistischen Monumentalismus. Im Kirchenbau bevorzugte Kuhn den Longitudinalbau, insbesondere in der lateinischen Form (St. Albertus).
 
Scharf ablehnend stand Kuhn der in Heidelberg aufgekommenen Stilrichtung der "Schloßrenaissance" gegenüber, einer Variante der "Deutschen Renaissance", bei der Stilelemente aus Gebäuden des Heidelberger Schlosses nachgeahmt wurden. Dieser Stil prägte sich vor allem beim Bau der Heidelberger Stadthalle aus, was zu heftigen Protesten bei Heidelberger Architekten und kunstsinnigen Bürgern führte ("Stadthallenaffäre").
 
Insgesamt kann man sagen, dass Kuhn das Bild  der Stadt Heidelberg entscheidend mitgeprägt hat.
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