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Aktuelle Version vom 20. August 2024, 21:23 Uhr
Der Duden ist ein Wörterbuch der deutschen Sprache (neben anderen). Oft wird irrtümlich angenommen, dass die Redaktion die Rechtschreibregeln in den deutschsprachigen Ländern festlegt. Man lese aber das Kleingedruckte im Duden (Anfangskapitel). Seine 25. Auflage erschien am 21. Juli 2009 beim Dudenverlag Mannheim. Es gibt gleichzeitig verschiedene Duden-Wörterbücher in unterschiedlichem Umfang zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten und mit unterschiedlicher Ausführlichkeit. Beispiele: als Bildwörterbuch, Fremdwörterbuch, Herkunftswörterbuch. Aber neben dem geläufigen Namen eines Wörterbuchs, steht Duden auch für einen beachtlichen Verlag mit ganz verschiedenen Produkten, die längst nicht alle in Mannheim entstehen. Wichtige weitere Verlagsorte sind Dortmund, Leipzig, Weingarten.
In Mannheim gibt es eine nach der Gründer-Familie Duden benannte Straße.
Das Verlagsprogramm wird in fünf Bereichen (eigene Verlagsnamen) angeboten:
- Dudenverlag
- Meyers Lexikonverlag
- B. I. Taschenbuchverlag
- Weingarten, Kalenderverlag Mannheim
- Harenberg, Kalenderverlag Dortmund
Das Wörterbuch Duden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Duden als Wörterbuch der deutschen Sprache (neben anderen) ist eine wichtige Nachschlaghilfe bei Zweifelsfällen der Rechtschreibung. Allerdings gibt es im deutschsprachigen Raum dafür keine gesetzliche Grundlage. Nur Schüler werden bei Notenstrafen von dem jeweiligen Ministerium gezwungen, bestimmte Regeln einzuhalten (derzeit NdR). Die 25. Duden-Auflage erschien am 21. Juli 2009 beim Dudenverlag Mannheim. Sie umfasst 1.216 Seiten mit rund 135.000 Stichwörter, davon im Vergleich zur 24. Auflage 5.000 neue Wörter. Die Dudenredaktionen gingen über Jahrzehnte bei ihren Überarbeitungen der Wortlisten "konservativ" = bewahrend vor, indem sie es als ihre erste Aufgabe betrachteten, im Wörterbuch den vorherrschenden Sprachgebrauch zu dokumentieren. Gleichzeitig entwickelten sie im Regelwerk am Anfang des Buches immer feinere Regelungen, die sie als Lernhilfe betrachteten.
Es gibt gleichzeitig verschiedene Duden- Wörterbücher in unterschiedlicher Ausführlichkeit - Anzahl der Stichwörter.
Dudenverlag, Verlagsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Dudenverlag heißt eigentlich "Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG" bzw. seit 2010 "Bibliographisches Institut GmbH". Darin steckt etwas von der Verlagsgeschichte, die immer wieder durch Zusammenschlüsse verschiedener Lexikon-Verlage zu einem größeren Verlag gekennzeichnet ist. Der "Brockhaus-Verlag" ist ein solcher, der älteste Vorgänger. Einige Schritte waren
- 1805: Verlagsgründung „Rohloff & Co.“ am 15. Oktober in Amsterdam
- 1808: „Conversations-Lexikon“ aus Leipzig erworben
- 1811: Umzug von Leipzig nach Altenburg
- 1814 Umbenennung in „F. A. Brockhaus“ (nach dem Besitzer und Kaufmann Friedrich Arnold Brockhaus)
- Joseph Meyer gab als Geschäftsführer des Bibliographischen Instituts das Große Conversations-Lexicons für die gebildeten Stände von 1839 bis 1855 erstmals heraus, das schließlich mit 52 Bänden das größte deutsche Konversationslexikon des 19. Jahrhunderts war.
- 1880: erstmals das von Konrad Duden herausgegebene „Orthographische Wörterbuch“
- 1903 veröffentlichte Konrad Duden seine „Rechtschreibung der Buchdruckereien deutscher Sprache” (damit großer Einfluss auf die damaligen Medien)
- 1953: Verstaatlichung des Verlags als VEB Brockhaus Leipzig - Fortführung als Familienbetrieb in Wiesbaden zunächst unter dem Namen Eberhard Brockhaus
- 1984: Fusion „F. A. Brockhaus“ und „Bibliographisches Institut AG“ („Meyers Konversations-Lexikons“)
- 1988: Übernahme durch den Verlag Langenscheidt KG (aus Stuttgart)
- 2001: Aktivitäten im elektronischen Bereich werden in dem Tochterunternehmen Brockhaus Duden Neue Medien GmbH gebündelt.
- 2006: Übernahme des Kunstverlags Weingarten
- 2007: Übernahme des "Guinness-Buchs der Rekorde"
- 2008: Ankündigung das Spitzenprodukt, die 30bändige "Brockhaus Enzyklopädie", auf eine reine Online-Version umzustellen; sie also nicht mehr zu drucken.
- 2009: Die Bertelsmann-/Arvato-Tochter wissenmedia GmbH hat die Marke Brockhaus am 1. Februar 2009 übernommen. Ein Brockhaus-Lexikon im Internet ist nicht mehr geplant.
- 2009: Übernahme des Verlags durch den Cornelsen Verlag und vorerst letzte Umbenennung/-strukturierung 2010 in eine GmbH: Bibliographisches Institut GmbH..
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dudenredaktion (Hrsg.): Duden 01. Die deutsche Rechtschreibung. 25. Auflage. Band 1, Bibliographisches Institut (Dudenverlag), Mannheim/Wien/Zürich 2009,1.216 Seiten. ISBN 978-3-411-04015-5 (rund 135.000 Stichwörter; dazu auch die online-Hife)
- Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage, 2016 Seiten. ISBN 978-3-411-05506-7 (Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Rund 150.000 Stichwörter und Redewendungen. Mehr als 500.000 Anwendungsbeispiele)
- Brockhaus Enzyklopädie, Band 1–30, Mannheim, 2006. ISBN 3765341452. Davon die elektronische Ausgabe: Brockhaus Enzyklopädie Digital: ISBN 3-7653-4131-2 (2005, auf USB-Memory-Stick 280 Videos, 140 Animationen, über 3.000 Hörbeispiele, 300.000 Stichwörter, 25.000 Abbi. + weitere 15.000 grafische Elemente im Onlineangebot, das bis 2010 weiter gepflegt wird. Für Microsoft Windows OS)
- Brockhaus Enzyklopädie: Band Brockhaus Mannheim. 352 Seiten. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2006. ISBN 3-7653-0181-7. Das bekannte Lexikon bot zum Stadtjubiläum einen Zusatzband als "Stadtlexikon" mit rund 1300 Stichwörtern und 500 Biografien von Mannheimer Persönlichkeiten und Originalen an.
"Familie Duden"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Konrad Duden (mit allen Namen K. Alexander Friedrich D., * 3. Januar 1829 in Lackhausen; † 1. August 1911 in Sonnenberg, Landkreis Wiesbaden) war ein Gymnasiallehrer von dem die Idee stammt. die "Rechtschreibung" der Wörter in einem Buch aufzulisten (Orthographie). Von 1876-1905 war er Direktor des Königlichen Gymnasiums in Hersfeld und veröffentlichte 1880: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Vier Jahre vorher war nämlich die erste Konferenz zur "Herstellung größerer Einigkeit in der deutschen Rechtschreibung" am Einspruch des Reichskanzlers Otto von Bismarck gescheitert.
- Eberhard Brockhaus
- Karl Pfannkuch (* 17. März 1898 in Kassel; † 10. Dezember 1965 in Eppstein) war ein deutscher Redakteur in Leipzig, der nach Kriegsende 1945 zusammen mit Hans Brockhaus nach Wiesbaden ging.
- andere …
Duden-Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Artikel zur Duden-Straße (Nähe Käfertaler Straße, Friedhof und Feudenheimer Straße)
- Lage in Mannheim
- „Duden“ auf der Google-Karte (maps.google.de)
Auch in Wesel erinnert eine Konrad-Duden-Straße an den Begründer der deutschen Rechtschreibung. Ein großer Findling mit einer Bronzeplatte wurde dort 1961, am 50. Todestag Dudens, gemeinsam von der Stadt Wesel und der damaligen Gemeinde Obrighoven-Lackhausen (Todesort) aufgestellt.
Literatur über den Verlag und seine Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Auflagengeschichte des Dudens (1880–2006) mit Abbildungen (bei duden.de)
- Thomas Keiderling (Hrsg.): Zweihundert Jahre Brockhaus. Brockhaus, Leipzig / Mannheim 2005, ISBN 978-3765300844 (2 Bände)
- Ines Prodöhl: Die Politik des Wissens: Allgemeine deutsche Enzyklopädien zwischen 1928 und 1956. Oldenbourg Akademieverlag, 2010. 309 Seiten. ISBN 978-3050046617
- Wolfgang Werner Sauer: Der 'Duden'. Geschichte und Aktualität eines 'Volkswörterbuchs'. J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1988, ISBN 3-476-00638-7
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Webpräsenz „Duden“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache— Hrsg: Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (als Alternatives Lexikon, 200 000 Stichwörter. Historisch vergleiche dazu das Grimm´sche Wörterbuch = Deutsches Wörterbuch, z. B. Artikel bei WP)
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Duden“