Diskussion:Theodor Heuss: Unterschied zwischen den Versionen
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Man muss hier keine Hagiographie schreiben. Zur objektiven Wahrheit gehört auch das, was nicht schön ist. Ich zitiere aus dem Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia zu Th. H.: | |||
" Er verfasste einen (nicht abgedruckten) Artikel für die Vossische Zeitung, in dem er die Bücherverbrennungen in der Tradition des ersten Wartburgfestes 1817 sah.[11] Die von ihm mitherausgegebene Zeitung Die Hilfe stellte die Bücherverbrennung mit dem Boykott jüdischer Geschäfte des 1. April 1933 in Zusammenhang, sah das deutsche Volk sich sogar gegen die „Presse der Welt“ ‚wehren‘: Berichte über „deutsche Greuel“ und „deutsche Progrome [sic!] mit Massenopfern“ seien durch „ostjüdisch-kommunistische Zirkel von London und New York angezettelt“ worden. Es tauchten Unterscheidungen wie „alteingesessene deutsche Judenheit“ und „Ostjuden“ im Nazi-Jargon auf, wenige Monate nachdem ein Gesetz Mitte Juli 1933 16.000 sogenannten Ostjuden mit dem Entzug der Staatsbürgerschaft drohte.[12] Am 7. Mai 1933 kommentierte Heuss in einem privaten Brief das Geschehen: „Einige der Leute, die auf der Liste stehen, sind ja menschlich keine schlechte Nachbarschaft, aber daneben findet sich auch das entwurzelte jüdische Literatentum, gegen das ich durch all die Jahre gekämpft habe.“ Es sei „weniger schön, mit diesen in die Geschichte einzugehen". Und das ist alles gut belegt. Hier, im Regional-Wiki nur zu schreiben, die Artikel von Heuss hätten nicht mehr gedruckt werden dürfen, ist demgegenüber reine Schönfärberei, eine der nicht wenigen Peinlichkeiten in diesem Regionallexikon. | |||
Abgesehen davon sind noch sachliche Fehler im Artikel, die noch zu korrigieren sind, so wird etwa auf die FDP verlinkt, wenn es um die Vorgängerpartei DVP geht. Die Aussage des betreffenden Satzes wird dadurch falsch. --[[Benutzer:Peewit|Peewit]] ([[Benutzer Diskussion:Peewit|Diskussion]]) 08:13, 27. Jul. 2016 (CEST) | |||
== Meinungsverschiedenheiten in der amerikanischen Militärverwaltung zur Person Heuss == | |||
Da Birgit Pape in ihrem lesenswerten Buch ''Kultureller Neuanfang in Heidelberg und Mannheim 1945-1949'' auch solche Stimmen zu Gehör bringt, wie die folgende Meinungsäußerung von Cedric Belfrage, dem Leiter des am. Lizenzierungsteams, soll diese auch dem interessierten Leser nicht vorenthalten werden (hier auf der Disk-Seite, damit der Artikel selbst nicht von „''Kritik''“ überwuchert wird wie in so vielen Wikipedia-Artikel): | |||
"Both (Heuss und Henry Bernhard) are former members of the Democratic Party, which Hitler never considered as a formidable enemy. They are victims of Nazism after their fashion but haven't done anything much about it, merely linging in some obscurity since Goebbels declared them 'Politically unreliable'. | |||
Literatur: Belfrage, ''Seeds of destruction'', S. 188; Hurwitz, ''Die Stunde Null der deutschen Presse'', S. 134 ff. --[[Benutzer:Schuetz|Schuetz]] ([[Benutzer Diskussion:Schuetz|Diskussion]]) 23:17, 13. Apr. 2018 (CEST) |
Aktuelle Version vom 13. April 2018, 22:18 Uhr
Man muss hier keine Hagiographie schreiben. Zur objektiven Wahrheit gehört auch das, was nicht schön ist. Ich zitiere aus dem Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia zu Th. H.:
" Er verfasste einen (nicht abgedruckten) Artikel für die Vossische Zeitung, in dem er die Bücherverbrennungen in der Tradition des ersten Wartburgfestes 1817 sah.[11] Die von ihm mitherausgegebene Zeitung Die Hilfe stellte die Bücherverbrennung mit dem Boykott jüdischer Geschäfte des 1. April 1933 in Zusammenhang, sah das deutsche Volk sich sogar gegen die „Presse der Welt“ ‚wehren‘: Berichte über „deutsche Greuel“ und „deutsche Progrome [sic!] mit Massenopfern“ seien durch „ostjüdisch-kommunistische Zirkel von London und New York angezettelt“ worden. Es tauchten Unterscheidungen wie „alteingesessene deutsche Judenheit“ und „Ostjuden“ im Nazi-Jargon auf, wenige Monate nachdem ein Gesetz Mitte Juli 1933 16.000 sogenannten Ostjuden mit dem Entzug der Staatsbürgerschaft drohte.[12] Am 7. Mai 1933 kommentierte Heuss in einem privaten Brief das Geschehen: „Einige der Leute, die auf der Liste stehen, sind ja menschlich keine schlechte Nachbarschaft, aber daneben findet sich auch das entwurzelte jüdische Literatentum, gegen das ich durch all die Jahre gekämpft habe.“ Es sei „weniger schön, mit diesen in die Geschichte einzugehen". Und das ist alles gut belegt. Hier, im Regional-Wiki nur zu schreiben, die Artikel von Heuss hätten nicht mehr gedruckt werden dürfen, ist demgegenüber reine Schönfärberei, eine der nicht wenigen Peinlichkeiten in diesem Regionallexikon.
Abgesehen davon sind noch sachliche Fehler im Artikel, die noch zu korrigieren sind, so wird etwa auf die FDP verlinkt, wenn es um die Vorgängerpartei DVP geht. Die Aussage des betreffenden Satzes wird dadurch falsch. --Peewit (Diskussion) 08:13, 27. Jul. 2016 (CEST)
Meinungsverschiedenheiten in der amerikanischen Militärverwaltung zur Person Heuss[Quelltext bearbeiten]
Da Birgit Pape in ihrem lesenswerten Buch Kultureller Neuanfang in Heidelberg und Mannheim 1945-1949 auch solche Stimmen zu Gehör bringt, wie die folgende Meinungsäußerung von Cedric Belfrage, dem Leiter des am. Lizenzierungsteams, soll diese auch dem interessierten Leser nicht vorenthalten werden (hier auf der Disk-Seite, damit der Artikel selbst nicht von „Kritik“ überwuchert wird wie in so vielen Wikipedia-Artikel):
"Both (Heuss und Henry Bernhard) are former members of the Democratic Party, which Hitler never considered as a formidable enemy. They are victims of Nazism after their fashion but haven't done anything much about it, merely linging in some obscurity since Goebbels declared them 'Politically unreliable'.
Literatur: Belfrage, Seeds of destruction, S. 188; Hurwitz, Die Stunde Null der deutschen Presse, S. 134 ff. --Schuetz (Diskussion) 23:17, 13. Apr. 2018 (CEST)