Theodor Heuss
Theodor Heuss (* 31. Januar 1884 in Brackenheim bei Heilbronn, † am 12. Dezember 1963 in Stuttgart) war Journalist, Politikwissenschaftler (Prof. Dr. rer. pol.) und liberaler Politiker.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Theodor Heuss wurde am 31. Januar 1884 in Brackenheim geboren. Heuss war seit dem 11. April 1908 mit Elly Heuss-Knapp (1881-1952) verheiratet.
Er war von 1924 - 1928 und 1930 - 1933 Mitglied des Reichstages. Nach Hitlers Machtübernahme war er als Journalist und freier Schriftsteller tätig. 1945 wurde er zum Kultminister von Württemberg-Baden ernannt. 1947 war er Mitbegründer und 1948 1. Vorsitzender der Bundes-FDP und Mitglied des Parlamentarischen Rates (Verfassungsberatung).
Von 1949 bis 1959 war Heuss der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Zwei Jahre in Heidelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1943 zog das Ehepaar Heuss von Berlin-Lichterfelde nach Heidelberg. In Handschuhsheim bewohnte das Ehepaar eine Dachwohnung im Kehrweg 4.
Hier schrieb er an einer Biographie über den Stuttgarter Elektro-Unternehmer Robert Bosch,, die Biographie erschien 1946.
Bereits bei der Invasion in Frankreich stand Heuss auf einer "Weißen Liste" der Alliierten von Persönlichkeiten, die evtl. nach einem Sieg für den Wiederaufbau eines demokratischen Deutschlands in Betracht kommen könnten. Diese Einstufung war allerdings auch in der amerikanischen Militärverwaltung nicht unumstritten, da Heuss im Reichstag dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt hatte und auch nicht durch antifschistische handlungen oder Gesinnung aufgefallen war.[1], Er wurde er einer der drei Lizenzträger - Herausgeber/Verantwortlicher aus unterschiedlichen Parteien, denen die US-Militärregierung den Druck und die Verbreitung einer der ersten Nachkriegs-Tageszeitungen erlaubte - der heute noch bestehenden Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ, Sitz Heidelberg).
Kurz darauf entschieden die Amerikaner, ihn als "Kultminister" (heutige Bezeichnung: Kultusminister) der Regierung des von ihnen gegründeten Landes Württemberg-Baden einzusetzen. Damit endete dann auch seine Zeit im Handschuhsheimer Kehrweg. Allerdings fühlte er sich weiter der Stadt am Neckar verbunden. Er kam auch zur Einweihung des neuen Hauptbahnhofs 1955.
Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Robert Bosch: Leben und Leistung. Erweiterte Neuausgabe, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2002, ISBN 3-421-05630-7 (geschrieben 1943 - 45 in Heidelberrg. 1. A. 1946)
- Wanderung durch deutsches Schicksal. Bertelsmann, Gütersloh 1961
- Erinnerungen 1905–1933. Fischer Bücherei, Frankfurt a. M./Hamburg 1965
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtarchiv Heidelberg: Umfangreiche Sammlung von Zeitungsartikeln und Fotos zu Theodor Heuss in Heidelberg
- Ralf Dahrendorf, Martin Vogt: Theodor Heuss. Politiker und Publizist, Tübingen 1984
- Hildegard Hamm-Brücher, Hermann Rudolph: Theodor Heuss., Eine Bildbiographie, Stuttgart 1983
- Landeszentrale füt politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.):Theodor Heuss-Heft, Deutschland und Europa, Heft 26, Dezember 1993
An ihn erinnert in der Region[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Theodor-Heuss-Brücke ist eine der fünf Heidelberger Brücken über den Neckar. Sie wurde kurz nach seinem Tod nach ihm benannt.
- Theodor Heuss Realschule Heidelberg
- Theodor-Heuss-Gymnasiums Ludwigshafen
- Theodor-Heuss-Schule Eppelheim
- Theodor-Heuss-Schule GHWRS Sinsheim
- Theodor-Heuss-Realschule Walldorf
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Birgt Pape, Kultureller Neuanfang, S. 104
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Webpräsenz „Die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart“
- Offizielle Webpräsenz „Theodor-Heuss-Museum“ in Brackenheim, sehr informative Seite, gut bebildert, weitere Links
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Theodor Heuss“