Obdach e.V.: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Verein '''Obdach e.V.''' in [[Heidelberg]] kümmert sich um die Bedürfnisse und Belange von Menschen, die wohnungslos und obdachlos sind.
'''Obdach e.V.''' ist  ein Verein in [[Heidelberg]], der sich um die Bedürfnisse und Belange von Obdachlosen kümmert.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Frau [[Dörte Klages]] war in den frühen 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts alarmiert durch Presseberichte über erfrorene Obdachlose sowie durch Repressalien der Polizei gegen Wohnungslose.<ref>In der "[[Reinhold Zundel|Ära Zundel]]" waren Obdachlose von der Polizei aus der Stadt gefahren und weit weg am Waldrand wieder ausgesetzt worden, vgl. ''Ein Stadtfürst hält Ordnung. Wie man unter Oberbürgermeister Zundel mit Obdachlosen verfuhr'', Ruprecht Nr. 139, Juli 2012, S. 7</ref> Sie begann  bereits 1985 mit der Arbeit, zwei Jahre vor der formellen Vereinsgründung.
Frau [[Dörte Klages]] war in den frühen [[1980er]] Jahren alarmiert durch Presseberichte über erfrorene Obdachlose, Polizei-Repressalien gegen Wohnungslose und deren Kriminalisierung<ref>In der "[[Reinhold Zundel|Ära Zundel]]" waren Obdachlose von der Polizei aus der Stadt gefahren und weit weg am Waldrand wieder ausgesetzt worden, vgl. ''Ein Stadtfürst hält Ordnung. Wie man unter Oberbürgermeister Zundel mit Obdachlosen verfuhr'', Ruprecht Nr. 139, Juli 2012, S. 7</ref>. Nachdem sie erkannt hatte, dass häufig das Fehlen eines festen Wohnsitzes ausschlaggebend für die Chancenlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt war, wurde für sie und andere die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Obdachlose zur vorrangigen Aufgabe. Sie gründete [[1985]], zwei Jahre vor der formellen Vereinsgründung, eine Initiative, die diese Probleme angehen sollte.
Es gelang Frau Klages und ihrer Initiative zunehmend, den Teufelskreis von fehlender Wohnung und fehlendem Arbeitsplatz zu durchbrechen. Mit dem Erfolg wuchs die Klientel, so dass Klages sich 1987 gezwungen sah, einen ''Verein Betreute Wohngruppen e. V.'' zu gründen. Sehr hilfreich war hierbei das organisatorische Geschick der Frau [[Ursula von Dallwitz]].


Nach der Gründung des Vereins fehlten Betreuer. Nach drei Jahren konnte mit Hilfe des Arbeitsamtes die erste ausgebildete Sozialarbeiterin eingestellt werden. Das Arbeitsamt übernimmt inzwischen auch die Kosten des Vereins zu 90%, der Rest kommt durch Spenden herein.
Es gelang Frau Klages und ihrer Initiative zunehmend, den Teufelskreis von fehlender Wohnung und fehlendem Arbeitsplatz zu durchbrechen. Mit dem Erfolg wuchs die Klientel, sodass Klages sich [[1987]] gezwungen sah, einen ''Verein Betreute Wohngruppen e. V.'' zu gründen. Sehr hilfreich war hierbei das organisatorische Geschick von Frau [[Ursula von Dallwitz]].
 
Nach der Gründung des Vereins fehlten Betreuer. Nach drei Jahren konnte mithilfe des Arbeitsamtes erste ausgebildete Sozialarbeiterinnen eingestellt werden. Das Arbeitsamt übernimmt inzwischen 90 Prozent der Kosten des Vereins. Der Rest kommt durch Spenden herein.
 
Vorurteile gegen die allgemein „Penner“ genannten Menschen, auch innerhalb der Stadtverwaltung, erschwerten die Arbeit anfangs erheblich. Unterstützung fand Frau Klages durch den Leiter des [[Verein katholischer Männer|Vereins katholischer Männer]], Herr Baltz.


== Die Arbeitsweise ==
== Die Arbeitsweise ==
Der Verein tritt in den meisten Fällen als Vermieter auf und übernimmt die Mietgarantie dem Hauptvermieter gegenüber. Somit funktioniert der Verein wie eine Hausveraltung, nur eben für ehemalige Obdachlose. Diese werden durch ausgebildete Fachkräfte betreut. Der Verein folgt dabei dem Grundsatz, dass nur Hilfe zur Selbsthilfe gewährt wird. Viel Wert wird auf die Wiedereingliederung gelegt (Hilfe beim Erlangen eines neuen Ausweises, bei der Schuldenregulierung, bei der Arbeitssuche). Als Erfolg wertet der Verein, dass etwa ein Drittel der Klienten nach einer Hilfephase von mehreren Monaten wieder allein zurecht kommt. Die Mehrheit braucht allerdings die stützende Hilfe über einen längeren Zeitraum.
Der Verein tritt in den meisten Fällen als Vermieter auf und übernimmt die Mietgarantie dem Hauptvermieter gegenüber. Somit funktioniert der Verein wie eine Hausverwaltung, nur eben für ehemalige Obdachlose. Diese werden durch ausgebildete Fachkräfte betreut. Der Verein folgt dabei dem Grundsatz, dass nur Hilfe zur Selbsthilfe gewährt wird. Viel Wert wird auf die Wiedereingliederung gelegt (Hilfe beim Erlangen eines neuen Ausweises, bei der Schuldenregulierung, bei der Arbeitssuche). Als Erfolg wertet der Verein, dass etwa ein Drittel der Klienten nach einer Hilfephase von mehreren Monaten wieder allein zurechtkommt. Die Mehrheit benötigt allerdings die stützende Hilfe über einen längeren Zeitraum.
 
Der Verein betreibt in der Bahnhofstraße 3 in Heidelberg, den ''OBDACH-Treff'', Dort können sich Obdachlose dreimal in der Woche zu einem Frühstück treffen und sich austauschen, auch mit ihren Sozialarbeitern.
 
Der Verein gibt auch eine Zeitschrift heraus, das [[OBDACH-Blätt'l]].
 
Vernetzt ist der Verein unter anderem im [[Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung]].


== Adresse ==
== Adresse ==
* Obdach e.V., Geschäftsstelle
* Obdach e.V., Geschäftsstelle
* [[Bahnhofstraße (Heidelberg)|Bahnhofstraße]] 3
* [[Kurfürsten-Anlage (Heidelberg)|Kurfürsten-Anlage]] 43-45
* [[69115]] [[Heidelberg]]
* [[69115]] [[Heidelberg]]


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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Homepage|obdach-hd.de}}
* {{Homepage|obdach-hd.de}}
[[Kategorie:Verein (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Soziales (Heidelberg)]]
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Aktuelle Version vom 20. November 2025, 19:50 Uhr

Der Verein Obdach e.V. in Heidelberg kümmert sich um die Bedürfnisse und Belange von Menschen, die wohnungslos und obdachlos sind.

GeschichteBearbeiten

Frau Dörte Klages war in den frühen 1980er Jahren alarmiert durch Presseberichte über erfrorene Obdachlose, Polizei-Repressalien gegen Wohnungslose und deren Kriminalisierung[1]. Nachdem sie erkannt hatte, dass häufig das Fehlen eines festen Wohnsitzes ausschlaggebend für die Chancenlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt war, wurde für sie und andere die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Obdachlose zur vorrangigen Aufgabe. Sie gründete 1985, zwei Jahre vor der formellen Vereinsgründung, eine Initiative, die diese Probleme angehen sollte.

Es gelang Frau Klages und ihrer Initiative zunehmend, den Teufelskreis von fehlender Wohnung und fehlendem Arbeitsplatz zu durchbrechen. Mit dem Erfolg wuchs die Klientel, sodass Klages sich 1987 gezwungen sah, einen Verein Betreute Wohngruppen e. V. zu gründen. Sehr hilfreich war hierbei das organisatorische Geschick von Frau Ursula von Dallwitz.

Nach der Gründung des Vereins fehlten Betreuer. Nach drei Jahren konnte mithilfe des Arbeitsamtes erste ausgebildete Sozialarbeiterinnen eingestellt werden. Das Arbeitsamt übernimmt inzwischen 90 Prozent der Kosten des Vereins. Der Rest kommt durch Spenden herein.

Vorurteile gegen die allgemein „Penner“ genannten Menschen, auch innerhalb der Stadtverwaltung, erschwerten die Arbeit anfangs erheblich. Unterstützung fand Frau Klages durch den Leiter des Vereins katholischer Männer, Herr Baltz.

Die ArbeitsweiseBearbeiten

Der Verein tritt in den meisten Fällen als Vermieter auf und übernimmt die Mietgarantie dem Hauptvermieter gegenüber. Somit funktioniert der Verein wie eine Hausverwaltung, nur eben für ehemalige Obdachlose. Diese werden durch ausgebildete Fachkräfte betreut. Der Verein folgt dabei dem Grundsatz, dass nur Hilfe zur Selbsthilfe gewährt wird. Viel Wert wird auf die Wiedereingliederung gelegt (Hilfe beim Erlangen eines neuen Ausweises, bei der Schuldenregulierung, bei der Arbeitssuche). Als Erfolg wertet der Verein, dass etwa ein Drittel der Klienten nach einer Hilfephase von mehreren Monaten wieder allein zurechtkommt. Die Mehrheit benötigt allerdings die stützende Hilfe über einen längeren Zeitraum.

Der Verein betreibt in der Bahnhofstraße 3 in Heidelberg, den OBDACH-Treff, Dort können sich Obdachlose dreimal in der Woche zu einem Frühstück treffen und sich austauschen, auch mit ihren Sozialarbeitern.

Der Verein gibt auch eine Zeitschrift heraus, das OBDACH-Blätt'l.

Vernetzt ist der Verein unter anderem im Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung.

AdresseBearbeiten

Anmerkungen und EinzelnachweiseBearbeiten

  1. In der "Ära Zundel" waren Obdachlose von der Polizei aus der Stadt gefahren und weit weg am Waldrand wieder ausgesetzt worden, vgl. Ein Stadtfürst hält Ordnung. Wie man unter Oberbürgermeister Zundel mit Obdachlosen verfuhr, Ruprecht Nr. 139, Juli 2012, S. 7

WeblinksBearbeiten


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