Alamannen: Unterschied zwischen den Versionen

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Größere Angriffe durch Alamannen auf das Römische Reich sind [[213]] und 233/234 überliefert. Das durch Bürgerkriege und äußere Invasionen erschütterte Römische Reich konnte  den [[Limes]] und damit das Gebiet nördlich und östlich des Rheins in Süddeutschland, das ''Dekumatland'', nicht mehr halten. Nachdem mehrfach Truppen für innerrömische Kämpfe von der Grenze abgezogen worden waren, muss zumindest der militärische Schutz dieser Provinz um [[260]] vorüberghend aufgegeben worden sein. In der Folge  konnten sich germanische Gruppen in dem ungeschützten Gebiet niederlassen, die nach und nach den Stamm oder die Stammesgruppe der Alamannen bildeten. Möglicherweise erfolgte die Niederlassung germanischer Gruppen mit Zustimmung des römischen Reiches, damit sie als Verbündete die Reichsgrenzen sicherten. Im 3. und 4. Jahrhundert kam es zu zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Alamannen und römischen Truppen. Es gelang dabei den Alamannen immer wieder, die römische Reichsgrenze zu durchbrechen und dabei unter anderem die Pfalz, das Elsass und die Nordostschweiz zu erobern. Die Kontinuität einiger Fluss-, Orts- und Flurnamen lässt vermuten, dass auch provinzialrömische Bevölkerungsanteile (Galloromanen) in den Alamannen aufgegangen sind.  
Größere Angriffe durch Alamannen auf das Römische Reich sind [[213]] und 233/234 überliefert. Das durch Bürgerkriege und äußere Invasionen erschütterte Römische Reich konnte  den [[Limes]] und damit das Gebiet nördlich und östlich des Rheins in Süddeutschland, das ''Dekumatland'', nicht mehr halten. Nachdem mehrfach Truppen für innerrömische Kämpfe von der Grenze abgezogen worden waren, muss zumindest der militärische Schutz dieser Provinz um [[260]] vorüberghend aufgegeben worden sein. In der Folge  konnten sich germanische Gruppen in dem ungeschützten Gebiet niederlassen, die nach und nach den Stamm oder die Stammesgruppe der Alamannen bildeten. Möglicherweise erfolgte die Niederlassung germanischer Gruppen mit Zustimmung des römischen Reiches, damit sie als Verbündete die Reichsgrenzen sicherten. Im 3. und 4. Jahrhundert kam es zu zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Alamannen und römischen Truppen. Es gelang dabei den Alamannen immer wieder, die römische Reichsgrenze zu durchbrechen und dabei unter anderem die Pfalz, das Elsass und die Nordostschweiz zu erobern. Die Kontinuität einiger Fluss-, Orts- und Flurnamen lässt vermuten, dass auch provinzialrömische Bevölkerungsanteile (Galloromanen) in den Alamannen aufgegangen sind.  


Während der Regierungszeit Kaiser [[Valentinian I.|Valentinians I.]] drangen alamannische Gruppen  [[365]] und [[368]], ins Reichsgebiet ein und plünderten römische Siedlungen wie Mogontiacum (Mainz).  Valentinian I. führte 369 gegen sie einen Vergeltungsfeldzug und ließ er die Rheingrenze durch eine Reihe von neuen Kastellen sichern, so z.B. [[Altrip]]. Die Grenze am Hochrhein wurde mit einer Kette von Wachtürmen (''burgi'') verstärkt.
Während der Regierungszeit Kaiser [[Valentinian I.|Valentinians I.]] drangen alamannische Gruppen  [[365]] und [[368]], ins Reichsgebiet ein und plünderten römische Siedlungen wie Mogontiacum (Mainz).  Valentinian I. führte 369 gegen sie einen Vergeltungsfeldzug und ließ er die Rheingrenze durch eine Reihe von neuen Kastellen sichern, so z.B. [[Kastell Altrip|Altrip]]. Die Grenze am Hochrhein wurde mit einer Kette von Wachtürmen (''burgi'') verstärkt.


Nach Entscheidungsschlachten wie der Schlacht von Zülpich  und der Schlacht bei Straßburg (506) kamen die nördlichen alamannischen Gebiete unter [[Franken|fränkische]] Herrschaft; nach 536/537 verloren die südlichen Gebiete den Schutz des Ostgotenreiches und mussten sich ebenfalls dem Frankenkönig unterwerfen. Bis 746 (Blutgericht von Cannstatt) bestand ein relativ autonomes alamannisches Herzogtum innerhalb des Frankenreichs. Im 10. Jahrhundert verschwand die Bezeichnung "Alamannien" und wurde durch "Schwaben" ersetzt.
Nach Entscheidungsschlachten wie der Schlacht von Zülpich  und der Schlacht bei Straßburg (506) kamen die nördlichen alamannischen Gebiete unter [[Franken|fränkische]] Herrschaft; nach 536/537 verloren die südlichen Gebiete den Schutz des Ostgotenreiches und mussten sich ebenfalls dem Frankenkönig unterwerfen. Bis 746 (Blutgericht von Cannstatt) bestand ein relativ autonomes alamannisches Herzogtum innerhalb des Frankenreichs. Im 10. Jahrhundert verschwand die Bezeichnung "Alamannien" und wurde durch "Schwaben" ersetzt.