Zeit des Nationalsozialismus in Heidelberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ausschaltung und Verfolgung der Linken ==
== Ausschaltung und Verfolgung der Linken ==
Der Übergang des Deutschen Reiches von einer zunehmend marode werdenden, von vielen ungeliebten, parlamentarischen Demokratie zur NS-Diktatur kam nicht plötzlich, der Abbau demokratischer Strukturen vollzog sich schon vor 1933 allmählich und wurde durch die Verwerfungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft infolge der Wirtschaftskrise begünstigt. Der vorläufige Hohepunkt dieser Entwicklung war die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am [[30. Januar]] [[1933]], zugleich war dieses Ereignis der Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung. Auch weiterhin erfolgte die von den Nationalsozialisten "Gleichschaltung" genannte Neuformierung  von Staat und Gesellschaft nicht schlagartig, sondern eher kontinuierlich unter dem Mantel der Legalität.


Zunächst wandten sich die Nationalsozialisten (im folgenden kurz ''Nazis'') außer gegen die von ihnen als "Juden" ausgegrenzten Menschen gegen ihren Hauptfeind, die Linke. Um deren Entfaltungsmöglichkeiten im Reichstagswahlkampf so weit wie möglich einzudämmen, mussten  die Versammlungsfreiheit und die Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden. Hierzu diente zunächst die ''Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes'' vom [[4. Februar]] [[1933]]. Auf der Grundlage dieser Verordnung konnten alle politischen Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel verboten werden, die vom Reichsinnenminister oder den zuständigen Polizeibehörden als "unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit" angesehen wurden. Außerdem konnten nun vermehrt Schriften der politischen Gegner beschlagnahmt und verboten werden. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde beispielsweise ein fünftägiges Erscheinungsverbot für die sozialdemokratische [[Volkszeitung (Heidelberg)|Volkszeitung]] und ein auf acht Tage befristetes Verbot für den [[Pfälzer Bote|Pfälzer Boten]] erlassen. Diese Vorgänge eregten jedoch in Heidelberg wenig Aufsehen, es hatte solche Verbote schon zuvor in der Ära Brüning gegeben.


== Literatur ==
== Literatur ==