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Georg und Andreas Boßler

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Die beiden Unternehmer und Brüder Georg Boßler (* 18. März 1881 in Neckarsteinach; † 17. Dezember 1946 in Heidelberg) und Andreas Boßler (* 13. Februar 1884 in Neckarsteinach; † 17. April 1961 ebenda),[1] gelten als Pioniere der Passagierschifffahrt auf dem Neckar und waren die Gründer der Personenschiffahrt Gebr. Bossler in Neckarsteinach und Heidelberg.[2]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Gebrüder Boßler stammen aus dem seit 1822 in Neckarsteinach eingesessenen Schiffergeschlecht Boßler. Sie wurden als Söhne des Jakob Friedrich I. Boßler und der Sibylla Luise Götz geboren.[1] Ihr Vater Jakob Friedrich I. Boßler hatte einen Fährbetrieb in Neckarsteinach und seit 1910 einen Verleih von Ausflugsnachen, den er mit seinen vier Söhnen gemeinschaftlich führte.[3] Andreas und Georg Boßler betrieben bereits damals Personenbeförderung auf dem Neckar von Neckarsteinach nach Heidelberg. 1921 stellte Andreas Boßler sein erstes eisernes Motorschiff in Dienst. Es trug den Namen Viktor von Scheffel und konnte mit einer Antriebsleitung von 45 PS insgesamt 75 Fahrgäste befördern.[4] Bereits zuvor organisierte er mit seinem Kahn Starkenburg Ausflugsfahrten und beförderte darüber hinaus Kies und Sand.[5]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1926 gründeten die Brüder Georg und Andreas Boßler das Passagierschifffahrtsunternehmen Gebr. Bossler, dass bereits im Jahr 1927 durch das Passagierschiff Bligger von Steinach Zuwachs erhielt. 1928 wurde das Passagierschiff Alt-Heidelberg I in Dienst gestellt.[2]

Die 30er Jahre waren für die beiden Fahrgastreeder Georg und Andreas Boßler dadurch gekennzeichnet, dass von dem konkurrierenden Unternehmer Gebr. Fischer & Zahnleitner vier Personenschiffe übernommen wurden. Dazu zählten die Einheiten Einigkeit, Karl Theodor, Liselotte und von Hindenburg.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg standen lediglich noch drei der ehemals sieben Passagierschiffe im Dienst der Gebrüder Boßler. Die Liselotte ist durch einen Kriegsschaden gesunken, die Einigkeit verblieb bei den US-Streitkräften, die Karl Theodor kam nach Speyer und die von Hindenburg fand ihren Weg nach Koblenz.[6][2]

1946 verstarb Georg Boßler und sein Bruder Andreas baute das Unternehmen nach dem Krieg wieder auf und aus. Der erste Neubau des Unternehmens war die Stuttgart dieses Passagierschiff musste bereits 1958 durch ein namensgleiches Schiff im Verkehrsraum Stuttgart umbenannt werden. Es wurde der Name Gebrüder Bossler gewählt. 1960 erfolgte der Bau des bis dahin in seiner Passagierzahl größten Fahrgastschiffes im Neckarraum. Die MS Vaterland hatte eine Kapazität von 500 Personen. Erst im Jahr 1969 wurde ein für 600 Gäste ausgelegtes Passagierschiff durch die Personenschiffahrt Gebr. Fischer in Dienst gestellt.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Staub: Vierburgenstadt Neckarsteinach – das Schifferstädtchen und seine Bewohner in alten Aufnahmen. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1986, ISBN 3-924932-91-3, S. 40.
  • Helmut Betz: Historisches vom Strom Band. V – Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff, Krüpfganz, Duisburg 1989, ISBN 3-924999-04-X, S. 142–143.
  • Nadine Sauer: Familien in Neckarsteinach, 1603–1900. Band I: Die evangelischen Kirchenbücher, Neckarsteinach 1999, S. 77.
  • Herbert Komarek: Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit. Herausgegeben vom Schifferverein Neckarsteinach e. V. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1321-0, S. 52, 53, 54, 66, 75.
  • Wolfgang Löckel: Verkehrsknoten Heidelberg, EK-Verlag, Freiburg 2016, ISBN 978-3-8446-6214-6, S. 106.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 Nadine Sauer, Familien in Neckarsteinach 1603-1900, Band I. die evangelischen Kirchenbücher, Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach und Darsberg., S. 77
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 2,2 Herbert Komarek, Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit (Hrsg): Schifferverein Neckarsteinach e.V., Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN=3-8313-1321-0, S. 54
  3. Gewerbsmäßige Verleihen von Nachen und Gondeln sowie den Dienst der Nachenführer auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen Akte im Hessisches Staatsarchiv in Darmstadt
  4. Boßler, Andreas I., in: Hessische Biografie
  5. Herbert Komarek, Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit (Hrsg): Schifferverein Neckarsteinach e.V., Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN=3-8313-1321-0, S. 53
  6. Hochspringen nach: 6,0 6,1 Helmut Betz, Historisches vom Strom – Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff Band V, Krüpfganz, Duisburg 1989, ISBN 3-924999-04-X, S. 142
  7. Günter Benja Personenschiffahrt in deutschen Gewässern – Vollständiges Verzeichnis aller Fahrgastschiffe und -dienste – Mit 115 Schiffsfotos Stallinger Verlag, Oldenburg 1975, ISBN=3-79791853-4, S. 34–35