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Neckar
Der Neckar ist ein Nebenfluss des Rheins, der durch den Odenwald und Heidelberg fließt und in Mannheim in den Rhein mündet.
Er entspringt auf der Baar im Bereich des Schwenninger Mooses und fließt zunächst nordostwärts. Er passiert Stuttgart und Heilbronn, wo er sich westwärts wendet. Erst ab dort spricht man im Tourismus vom "Neckartal", in diesem Flussabschnitt, der in ein Gebirge tief eingekerbt ist, sind besonders viele Burgruinen, intakte Burgen und Schlösser.
Flussgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als sich der Oberrheingraben bildete und die Bruchschollen absanken, entstand der Neckar. Als sich das Gebirge des Odenwalds heraushob, orientierten sich vor ca. 30 Millionen Jahren die Flüsse und Bäche nach Westen. Das Gefälle zum Rheingraben führte zur rückschreitenden Erosion, infolgedessen verlängerte sich der Lauf des Neckar erst nach Osten, dann nach Süden.
Aus der Dynamik des Flusswassers ergab und ergibt sich der Verlauf in Schleifen, die zunehmend ausgeprägter werden, bis es zum Durchbruch kommt, wie bei Mauer geschehen.
Nach dem Austritt aus dem Odenwald floss der Neckar bis in geschichtliche Zeit durch Auwälder, die von ihm selbst aufgeschütteten Neckarschotter-Flächen durchschneidend und mäandernd, und bildete immer mehr verlandete Flusstäler und tote Flussarme, insoweit dem Rhein ähnlich.
Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gerne besucht wird besonders das Odenwälder Neckartal. Die Burgenstraße begleitet das tief eingeschnittene Tal mit seinen zahlreichen Burgen und gemütlichen Städtchen. Ein besonders schöner Zeitvertreib sind die Fahrten mit Schiffen der Weißen Flotte auf dem Neckar, z. B. von Eberbach, Heilbronn oder Heidelberg aus.
Mehr Burgenstraße oder Flusstal mit Burgen ?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf die Frage, ob das Neckartal mehr die gut ausgebaute Burgenstraße/Bundesstraße ertragen muss oder ob es ein Flusstal mit Burgen ist, lässt sich antworten: Je nach dem, ob mensch mit dem Rad, dem Schiff oder dem Auto oder gar zu Fuß unterwegs ist. Es wird dann ganz anders wirken. Der Neckar ist über weite Strecken nicht mehr natürlich: es gibt keine Stromschnellen, fast keine Tümpel am Ufer. Die verschwundenen Neckarwiesen, die als Überflutungsgebiet früher als baulich nicht nutzbar galten, tragen inzwischen ganze Siedlungen und hohe Häuser. Teilweise ist der Fluss massiv kanalisiert. Aber oberhalb der Spuntwände und Schüttungen fällt das nicht auf und es gibt an weiten Strecken an den Ufern noch relativ unberührte Natur.
Auf dem nordbadischen Schlussabschnitt des Neckars liegen von Heilbronn bis Mannheim aufgereiht einige Burgen.
- Burg Hornberg (die Burg des Götz von Berlichingen) bei Neckarzimmern
- Burg Guttenberg (vis a vis mit der Deutschen Greifenwarte)
- Schloss Neuburg (Baden) (bei Obrigheim (Baden))
- Burg Dauchstein (Binau)
- die Minneburg (bei Neckargerach)
- Burg Eberbach
- Zwingenburg (über Zwingenberg)
- Burg Hirschhorn
- Burg Schadeck, Hinter-, Mittel- und Vorderburg (alle bei Neckarsteinach)
- Bergfeste Dilsberg (oberhalb von Neckargemünd, dort noch eine weitere Ruine)
- Auch das Heidelberger Schloss war ursprünglich eine sehr wehrhafte Burg.
Nicht alle Anlagen sind wie dieses Schloss frei zu besichtigen und haben ein gastronomisches Angebot (zur Zeit nur die Burg Horn-, Guttenberg, Neuburg, Hirschhorn).
Danach kommen am Fluss nur noch Schlösser:
- das kleine Schloss Neckarhausen (OT in Edingen-Neckarhausen), Seckenheim, Mannheim
Touristisch vermarktet wird dieser Abschnitt des Neckartals als Teilstück der deutschen Burgenstraße.
Kreise und Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- (von Ost nach West)
Am Neckar liegen folgende Orte / Gemeinden:
- Neckar-Odenwald-Kreis:
- Haßmersheim, Neckarzimmern, Hochhausen, Mosbach (Ortsteile Neckarelz und Diedesheim), Obrigheim, Binau, Neckargerach, Zwingenberg
- Rhein-Neckar-Kreis:
- Kreis Bergstraße (Hessen):
- Rhein-Neckar-Kreis:
- Neckargemünd und Kleingemünd, Dilsberg
- Heidelberg (der Stadtkreis mit den Stadtteilen):
- Schlierbach mit dem Klinikgebiet Orthopädie, Ziegelhausen, Neuenheim, Altstadt, Bergheim, Wieblingen
- Rhein-Neckar-Kreis:
- Dossenheim (mit dem Ortsteil Schwabenheim), Edingen, Neckarhausen (OT von Ed.; früher: N. bei MA), Ladenburg, Ilvesheim
- Mannheim (der Stadtkreis mit den Stadtteilen):
- Seckenheim, Feudenheim, Neuostheim, Oststadt, Neckarstadt-Ost, Innenstadt (Quadratestadt), Neckarstadt-West, Jungbusch
Das heißt, dass es eine ganze Reihe von direkt nach ihm benannten Orten gibt. Sie liegen zum großen Teil in der Metropolregion: Neckarau und Neckarstadt in MA, Neckarbischofsheim (liegt nicht am Fluss), Neckargemünd, Neckarkatzenbach, Neckargerach, der Ortsteil Neckarstadt (MA), Neckarsteinach, Neckarsulm, Neckartailfingen, Neckartenzlingen, Neckarwestheim und Neckarzimmern.
Neckarradweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Neckarradweg ist ein Radweg, der ca. 350 km am Fluss entlangläuft.
Wandern auf dem Neckarsteig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die 8 Etappen des 126 km langen hügeligen Wanderwegs Neckarsteig verbinden Heidelberg und Bad Wimpfen. Durch die engmaschige Infrastruktur können Teilstücke auch sehr leicht einzeln angegangen werden. Markierung ist ein blaues N auf weißem Grund. Das N steht für den Flussnamen.
Anglerei, Fischerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Berufsfischerei ist ausgestorben. Angelscheine für Hobbyangler sind vorgeschrieben.
Schifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Neckar ist eine Bundeswasserstraße. Für die Berufsschifffahrt wird deshalb eine Fahrrinne mit einer 2,80 m tiefen Sohle vorgehalten. Die Breite der Fahrrinne ist allgemein ca. 40 bis 60 m. Die Gesamtbreite des Neckars beträgt auf den meisten Abschnitten zwischen ca. 50 bis 100 m.
Historisch fuhren durch Motor angetriebene Schiffe bereits seit 1878 auf dem Neckar. Zwischen Mannheim und Heilbronn fuhren Kettenschlepper, die die früheren von Pferden gezogenen Treidelschiffe ablösten, mit bis zu neun Schleppkähnen im Verbund bergauf. Diese Technik wurde von der Heilbronner "Neckar-Ketten-Schleppschifffahrt" betrieben. Durch den Ausbau zur großen Wasserstraße in den 1930er Jahren mit der Regulierung des Flusspegels durch Staustufen kam es zur Ablösung durch immer größere Binnenmotorschiffe. Umgekehrt hatte dies Folgen für den weitgehend stabilen Wasserstand in den Stauhaltungen.
Am Fluss gibt es eine Reihe von so genannten Schifferdörfern (z. B. Haßmersheim, Neckargemünd), in denen die Binnenschifffahrt als Partikulier bzw. als Matrose eine lange familiäre Tradition hat (hatte). Kinder dieser Familie lebten oft während der Schulzeit in Schifferkinderheimen in Mannheim. In den Ferien durften sie die Eltern begleiten.
Lasten von oder zur Nordsee müssen dann auf dem Rhein nach/von Mannheim aus bis zur Nordsee ca. 580 weitere Flusskilometer auf dem internationalen Fluss transportiert werden. Dort gelten besondere Regeln für die Binnenschifffahrt.
Kurse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kurs ist der Name für eine fest nach Fahrplan verkehrende Schiffslinie (im Unterschied zu Rundfahrten von und zu einem Abfahrtsort). Abfahrtszeiten der "Liniendampfer" - siehe bei den Abfahrtsorten.
Häfen, Sporthäfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwischen den Häfen Heilbronn und Mannheim liegen eine ganze Reihe, relativ unauffälliger Hafenanlagen, die früher eine deutlich höhere Bedeutung hatten: Edingen, Heidelberg, Neckargmünd, Neckarsteinach, Hirschhorn, Eberbach und Neckarelz bei Mosbach. Sportboote werden aber auch dazwischen an Pontonanlagen oder in den kleinen Flussmündungen festgemacht.
Ausflugsfahrten, Rundfahrten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für Touristen gibt es das größte Angebot an Rundfahrten in Heidelberg mit der Weißen Flotte auf dem Neckar. Entsprechendes gibt es aber auch in Mannheim mit Ausfahrten bis auf den Rhein und in Eberbach.
Fähren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Folgende Neckarfähren querten und überqueren in der Region Rhein-Neckar den Strom:
Personenfähren
- Eberbach
- Heidelberg (wieder seit 2012)
Fahrzeugfähren
- Neckarhausen - Haßmersheim
- Ladenburg
Eingestellter Betrieb:
Verlauf mit Schleusen und Wehren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf dem "badischen" Teil des Neckars gibt es von Mannheim aus, als km 0,00 gerechnet, folgende Schleusen und Wehre im Einzugsbereich des R-N-Wiki:
- (mit Einschub: Brücken, die Zuflüsse von rechts und links)
- Mündung in den Rhein
- Mannheim, Drei–Kammer–Schleuse Feudenheim bei km 6,15
- Straßenbrücken
- Ladenburg bei km 13,19
- Fähre Neckarhausen
- Kanzelbach (rechts bei Ladenburg)
- Fähre Neckarhausen
- Schwabenheim bei km 17,68
- Autobahnbrücke
- Stauwehr Wieblingen (auf Höhe Autobahnende Bergheim zum Altneckar hin)
- Heidelberg bei km 26,14 Schleuse, siehe Bild)
- 3 Straßenbrücken (Walz-, Theodor-Heuss-, Alte B- )
- Ziegelhäuser Brücke (Straßenbrücke)
- Steinbach (rechts bei Heidelberg)
- Schleuse Neckargemünd (Höhe Orthopädie) bei km 30,86
- Friedensbrücke (Straßenbrücke in Neckargemünd)
- Elsenzzufluss (links bei Neckargmünd, Länge ca. 53 km)
- Eisenbahnbrücke
- Friedensbrücke (Straßenbrücke in Neckargemünd)
- Neckarsteinach bei km 39,30
- Straßenbrücke
- Steinach (von rechts durch Neckarsteinach, Länge 22 km)
- Straßenbrücke
- Laxbach (rechts bei Hirschhorn)
- Hirschhorn bei km 47,74
- Straßenbrücke
- Gammelsbach (rechts bei Eberbach)
- Straßenbrücke
- Itter (rechts bei Eberbach)
- Eberbach - Schleuse Rockenau bei km 61,43
- Straßenbrücke
- Koppenbach (rechter Zufluss bei Zwingenberg) (Wolfschlucht)
- Fußgängerbrücke
- Seebach (rechts bei Neckargerach)
- Straßenbrücke
- Flursbach (Zufluss rechts bei Neckargerach) (Margarethenschlucht)
- Guttenbach (Zufluss und Ort bei km 72,21)
- Straßenbrücke
- Neckarzimmern bei km 85,95 bzw. linksseitig Haßmersheim
- Fähre Haßmersheim (1936, die neue Kettenfähre wird eröffnet)
- (Eine Haßmersheimer Fähre wird um 1330 erstmals urkundlich erwähnt)
- Fähre Haßmersheim (1936, die neue Kettenfähre wird eröffnet)
Bis hierher fließt der von Süden kommende Neckar durch Württemberg:
- Gundelsheim bei km 93,80
- Straßenbrücke
- Jagstzufluss (rechts)
- Straßenbrücke
Alle Schleusen (bis auf MA-Feudenheim) sind seit den 1950er Jahren Doppelschleusen. Im Schnitt wird 2,5 bis 6 Meter Höhendifferenz geschleust. Meistens sind die Wehre mit Turbinen zur Energiegewinnung gekoppelt. An der Heidelberger Schleuse gibt es als Besonderheit seit in den 1990'er Jahren Unterwasserturbinen. Schleusen und Wehranlagen sind durch Paul Bonatz weitgehend einheitlich, sehr zurückhaltend gestaltet.
Neckarseitenkanal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein 7,5 km langes Stück des Altneckars zwischen Mannheim und Ladenburg wird vom Neckarseitenkanal als Schifffahrtsstraße "begleitet". Ursprünglich war es 1927 fertigstellt worden. Der Querschnitt wurde bei einer 2009 abgeschlossenen Sanierung der Fahrspurbreite von der vorherigen Trapezform des Querschnitts zu geraden Seitenwände geändert und damit die Breite von 30 auf 42 Meter ausgeweitet. Dadurch ist Begegnungsverkehr moderner großer Schiffe möglich. Zwischen Herbst 2007 und 2009 wurden 60.000 Quadratmeter Spundwand verbaut und 140.000 Kubikmeter Erde ausgebaggert.
Weiterer Ausbau der Schleusen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es werden zunehmend Güter auf dem Neckar transportiert, so ergab sich 2012 mit rund 7,5 Millionen Tonnen eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 8%.[1] Da zunehmend größere Schiffe auf den Flüssen und Kanälen verkehren, müssen die Schleusenkammern von bisher maximal 110 Metern auf eine Länge von 140 Metern gebracht werden. Der entsprechende Ausbau der Schleusen bis spätestens 2026 ist daher geplant. Die Arbeiten werden nacheinander flussaufwärts ausgeführt werden, beginnend 2014 mit der Schleuse Feudenheim, dann 2015 Schwabenheim, dann Neckargemünd, Gundelsheim und Kochendorf.
Mühlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei Wieblingen eine bis in dte 1980'er Jahre genutzte Getreidemühle und etwas unterhalb das ehemals Helmreichsche Wasser-E-Werk (arbeitet).
Bekannte Standorte historischer Mühlen waren in
- Ziegelhausen unterhalb vom Kloster Stift Neuburg, beim Aldi am Neckar (Bärental) und
- in Heidelberg zwischen Karlstorbahnhof und Alter Brücke.
- beim Thermalbad
Naturschutzgebiete am Flusslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Teile des alten Neckarbetts bei Wieblingen gehören zum Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“. Die große Schleife bei Neckarhausen und die Mannheimer Maulbeerinsel stehen auch unter Naturschutz.
Bekannte Hochwasser und ihre Marken in Heidelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bekannte Hochwasser des Neckars in und bei Heidelberg sind an der Alten Brücke und einigen anderen Alstadthäusern markiert. Außerdem in Wieblingen an der Mühle. Hier einige Jahresangaben:
- 1278
- Hochwasser des Neckars. Brand von Schloss und Stadt Heidelberg.
- 27. Februar 1784
- Die überwiegend aus Holz errichtete Neckarbrücke bei Heidelberg wird vom Eishochwasser zerstört, außerdem in Heidelberg 39 Gebäude, 290 beschädigt und ein Teil der Stadtmauer eingerissen. Marke dazu über Haustürhöhe in der Unteren Straße!
- 30. Juli 1789
- Hochwasser durch Gewitterregen
- 8. Mai 1817
- Hochwasser durch Gewitterregen
- 30. Oktober 1824
- höchstes Hochwasser des Neckars in Heidelberg seit 1784. Das Wasser steht an der Schiffgasse bis zur Hauptstraße. Die Pfistermühle wird zerstört.
- 27.-29. Dezember 1882
- neuer Rekord: größtes Hochwasser des Neckars seit 1824
- 1885
- Hochwasser des Neckar
- 11. Januar 1914
- Neckarhochwasser (Höchststand 4,41 Meter)
- 7. März 1914
- erneutes Hochwasser (Höchststand 4,30 Meter)
- 25. Dezember 1919
- Größtes Hochwasser auf dem Neckar bei Heidelberg seit 1882
- 9. bis 15. November 1927
- Hochwasser des Neckar
- 8. Mai 1931
- Hochwasser des Neckar durch starke Regenfälle. Die Bootz´sche Badeanstalt (damals bei der Stadthalle) und des Blum´schen Freibads (unterhalb der heutigen Ernst-Walz-Brücke) werden zerstört.
- 23. Februar 1970
- Hochwasser des Neckars. Teile der Altstadt werden evakuiert.
- 24./25. Mai 1978
- Kleines Hochwasser
- 21./22. Dezember 1993
- Hochwasser (Weihnachtshochwasser; 9,70 Meter neuer Messung)
- 14. April 1994
- Kleines Hochwasser
- 22. Juli 1996
- Kleines Hochwasser
- 20.-22. März 2002
- Kleines Hochwasser (Höchststand 5,55 Meter, Pegel Heidelberg)
Auswirkungen — mit dem Hochwasser leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hochwasser bedeutet für Heidelberger, die in den Tallagen wohnen, in der Regel noch keine Katastrophe, sondern nur, dass im Keller aufgeräumt und umgeschichtet werden muss, weil evtl. verschmutztes Wasser eindringen kann. Durch die Medien sind seit den 90-er Jahren auch die Pegelstände meist ein, zwei Tage im Voraus recht gut abschätzbar, so dass erfahrene Heidelberger mit dem Umräumen auch noch länger zuwarten können als früher. Danach muss der Keller gut gelüftet werden.
Direkt an der Alten Brücke ist ein kurzes Straßenstück releativ oft überschwemmt, ohne dass es weitere Folgen in den Seitenstraßen der Hauptstraße gibt. Dieses Fotomotiv kehrt oft wieder. Aber gelegentlich steht das Wasser tatsächlich bis zur Unterkante der Verkehrsschilder. Dann wird der Kfz-Verkehr durch die Straßentunnels am Schlossberghang umgeleitet. Erst wenn diese Straßen gesperrt werden müssen, beginnt das wirkliche Verkehrschaos. Aber dann ist es noch viel schlimmer, dass an der Bausubstanz ernste Schäden entstehen können.
Ein weiteres Überschwemmungsgebiet in Heidelberg ist das Viertel entlang des Wieblinger Neckarhamms. Dort wurde ein Seitenarm des Neckars einigermaßen hochwasserfest mit einer Fabrik und Wohnhäusern überbaut. Wer dort einzieht, muss (Not-)Stege schwindelfrei von und zu seiner Wohnung begehen können. Allerdings meist nur alle paar Jahre für wenige Tage.
Pegelstände in Heidelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Beispiel werden hier Pegelstände aus Heidelberg vorgestellt. Dort gibt es relativ zuverlässige Erfahrungswerte für die Folgen des prognostizierten Pegelstands am Neckar:
- 2,00 Meter: "Normaler" Pegelstand
- 2,60 Meter: die Schifffahrt auf dem Neckar zwischen Heilbronn und Mannheim wird eingestellt.
- 2,90 Meter: das Hochwasserbüro in der Unteren Neckarstraße 72 wird besetzt.
- 3,50 Meter: der Einsatzcontainer (der Feuerwehr) am Marktplatz wird rund um die Uhr besetzt.
- 3,55 Meter: die B 37 wird unterhalb der Alten Brücke überflutet.
- 4,25 Meter: B 37 wird unter der Theodor-Heuss-Brücke überflutet.
- 5,00 Meter: Wasser auf dem Neckarstaden an der ehemaligen Tankstelle Seppich.
- 5,80 Meter: die Schlierbacher Landstraße wird an der Adlerüberfahrt überflutet.
- 6,61 Meter: Pegelhöchststand am 22. Dezember 1993 (Weihnachtshochwasser; s.o.; Wert als Vergleichsgröße).
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg
- Neckarwiese
- Linkes Neckarufer in Heidelberg (Süden)
- Rechtes Neckarufer in Heidelberg (Norden, Neuenheim
Literatur, Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Erhard Jübermann: Wassersport-Wanderkarten, Blatt 3, Deutschland-Südwest. Geocenter, 2004, ISBN 3-92954-013-4
- Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Freizeitkarte F513, Mannheim / Heidelberg – Naturpark Neckartal-Odenwald (Westblatt). Stuttgart, 2006, ISBN 3-89021-606-4
- Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Freizeitkarte F514, Mosbach – Naturpark Neckartal-Odenwald (Ostblatt). Stuttgart, 2006, ISBN 3-89021-607-2
- Gerhard Römer (Hrsg.), Irene-Annette Bergs (Bearb.): Der Neckar in alten Landkarten. Ausstellungskatalog. Badische Landesbibliothek, Karlsruhe 1988, ISBN 3-88705-022-3
Texte und Bilder:
- Jörg Bischoff, Norbert Kustos: Der Neckar von der Quelle bis zur Mündung. Ellert und Richter, Hamburg 2001, ISBN 3-89234-989-4
- Franz X. Bogner: Das Land des Neckars. Thorbecke, Stuttgart, 119 Seiten. 2005. ISBN 3799501525
- Irmhild Günther: Die unheimliche Mühle am Neckar. Verlag Drw; 2005. 158 Seiten. ISBN 3871810215 (Ein Geschichtensammlung - 38 x rund um das Thema Mühle in der ganzen Region. Man kommt aber auch auf Burgen und Schlösser und begegnet den heutigen Bewohnern)
- Fernanda de Maio: Wasser - Werke. Paul Bonatz. Die Neckarstaustufen. Verlag Merz + Solitude. 2001, 2. Auflage. 60 Seiten. ISBN 3-929085-53-4
- Michael Theis, Peter Stiegele (Bearb.): Der Neckar. Das Land und sein Fluss.
Fotoreportage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Timo Teufert: 75 Jahre: Frei für große Schiffe. In: Rhein-Neckar-Zeitung vom 3. Aug. 2010, Blick in die Stadtteile Nr. 30, S. 1 (zum Bau der beiden Neckarstaustufen in HD und am Flusslauf)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Peter Wiest, Auf dem Neckar kommt einiges in Fluss, Rhein-Neckar-Zeitung vom 8. Februar 2013
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Webpräsenz „Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg“ (Pegelstände etc.)
- Ausflugskarte online
- Die Rhein-Neckar-Fahrgastschifffahrt GmbH[1] betreibt bewirtschaftete Linienschiffe (z. B. HD - Neckarsteinach etwa 1 1/4 Stdn.), Gruppen-, Gesellschafts-, Riverboat- und romatische Abendfahrten
- Neckar und Rhein Flusskreuzfahrt Angebote
- Offizielle Webpräsenz „Burgen-Straße“
- Neckarradweg in mehreren Etappen
- Naturdenkmale im Rhein-Neckar-Kreis auf den Seiten der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Neckar“
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