Obrigheim (Baden)

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Das Obrigheimer Rathaus

Die Gemeinde Obrigheim liegt am Rande des Odenwalds am Neckar.

Die Gemeinde gehört zum Neckar-Odenwald-Kreis und zu ihr gehören noch Asbach und Mörtelstein.


Die Postleitzahl ist 74847.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früheste Siedlungsspuren im Raum Obrigheim können für die Steinzeit nachgewiesen werden. Obrigheim als Ort wird erstmals 773 urkundlich erwähnt. Weitere Erwähnungen im Zusammenhang mit Schenkungen an das Kloster Lorsch folgen in den nächsten Jahren. Der Ort lag in fränkischer Zeit im "Neckargau", er allerdings keine politische Funktion hatte und vom benachbarten Elsenzgau mit Sitz in Sinsheim verwaltet wurde.

Ende des 10. Jahrhunderts fielen mehr und mehr Rechte an und in Obrigheim an das Bistum Worms. Weitere Besitzungen und Rechte auf Obrigheimer Gemarkung fielen nach 1081 An das Kloster Hirsau und später an das von Hirsauer Kloster gegründete Kloster Reichenbach im Murgtal.

Seit Ende des 11. Jahrhunderts hatte ein edelfreies Adelsgeschlecht "von Obrigheim" größere Bedeutung in der Region. Ihr Sitz befand sich auf der Mettelnburg, eine der ältesten Burgen der Region. Als das Erlöschen des Geschlechtes nahe rückte, wurden deren Besitzungen ebenfalls an das Kloster Reichenbach, an das Bistum Worms und an das Kloster Schönau übertragen.

1222 werden um Zuge einer staufischen Verwaltungsreform erstmals die Obrigheimer Ministerialen erwähnt, eine Familie, die in Obrigheimer Raum unter anderem die Vogteirechte ausübte. Der Ort gewinnt ab 1290 durch die Schaffung des Amtes Obrigheim auf der neugebauten Burg Landsehr an Bedeutung. Die hier befindliche Kreuzung zweier wichtiger Handelswege (einen bildete der Neckar, die andere eine Straße von Heidelberg nach Nürnberg) brachte zusätzliche Bedeutung.

Nach einem kurzen Intermezzo zwischen 1316 und ungefähr 1325, in dem die Herrn von Weinheim den Raum Obrigheim beherrschten, kam das Gebiet spätestens 1329 schrittweise an die Kurpfalz, beziehungsweise zwischen 1410 und 1499 an die Pfalz-Mosbach. Die Ministerialen von Obrigheim spielten vorübergehend noch eine gewisse Roille in der Region. 1369 übergab Kunz von Obrigheim seine Rechte an der Mettelnburg an Pfalzgraf Ruprecht d.Ä.

Durch den Ausbau Mosbachs ab 1362 verlor Obrigheim seine Stellung zunehmend, was 1422 in der Auflösung des Amtes Obrigheim endete.

1775 wurden erstmals in Obrigheim Märkte abgehalten. Die Genehmigung erstreckte sich auf zwei Märkte im Jahr. Der in dieser Zeit entstandene Kiliansmarkt existrierte bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges, ehe er mangels Beteiligung eingestellt wurde. Er wurde als Markt zum Freizeitvergügen im Jahr 1983 wiederbelebt und wird seither jährlich abgehalten.

1964 Gründung der Kernkraftwerk Obrigheim GmbH (KWO) mit anschließendem Bau des Atomkraftwerkes.

2005 wird das Atomkraftwerk als eines der ersten in Deutschland stillgelegt.

Nach der Auflösung der Kurpfalz im Jahr 1803 gehörte der Ort zum kurzlebigen Fürstentum Leinigen, 1806 fiel er an Baden.

1893 wurde in Obrigheim eine Bahnstation eröffnet. Obrigheim war damit einer der letzten Orte in der Region mit Bahnanschluss, lediglich Mörtelstein musste länger warten.

1964 wurde die Kernkraftwerk Obrigheim GmbH (KWO) mit einem Stammkapital von 100 Mio DM gegründet.

2005 wurde das Atomkraftwerk als eines der ersten in Deutschland stillgelegt.

Wald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Obrigheimer Gemarkung befindet sich auf einer Fläche von 522,5 ha Wald (Zum Vergleich: Um 1900 waren es 496,3 ha). Den überwiegenden Anteil mit mehr als 60 % machen Buchen aus, gefolgt von Eichen (ca. 10 %, Tendenz fallend). Die Lärche hat einen Gesamtanteil von 8%, hat in der Mörtelsteiner Umgebung aber eine größere Bedeutung, vorwiegend in der Forstwirtschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Friedenskirche in der Ortsmitte
  • Goldfischpfad der KZ-Gedenkstätte Neckarelz, ein Geschichtslehrpfad zu den Tunnelanlagen "Goldfisch" und "Brasse"
  • Gipslehrpfad - Die Gipsgrube zwischen Obrigheim und Hochhausen ist die größte und älteste Untertage-Gipsgrube in Deutschland (seit 1850).
  • Heimatmuseum Obrigheim
  • Schloss Neuburg, das Wahrzeichen des Ortes. Erstmals 1384 in schriftlichen Quellen erwähnt. Ab 1845 zu einem Schloss im Stil der Burgenromantik umgebaut (Restaurant mit Terrasse).
  • Die katholische Kirche St. Laurentius (1832 im Weinbrenner-Stil erbaut)
  • Generationenpark

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Krsko, Slowenien (seit 1982)
  • Chantepie, Frankreich (seit 1998)

Bürgermeister seit 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1945 – 1948: Heinrich Seussler
  • 1948 – 1980: Ernst Ertl
  • 1980 – 1990: Roland Zimmermann
  • seit 1991: Roland Lauer

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Karl Adolf Schumacher (1812 - 1884), evangelischer Pfarrer, 1884 zum Ehrenbürger ernannt
  • Wilhelm Staubach (1851 - 1928), Lehrer und Postagent, 1911 zum Ehrenbürger ernannt
  • Wilhelm Kreis (1863 - 1936), Chorleiter und Heimatkundler, 1918 zum Ehrenbürger ernannt
  • Ernst Ertl, (1916 - 2008), Bürgermeister von Obrigheim, 1980 zum Ehrenbürger ernannt
  • Heinrich Wild (1877 - 1961) (Asbach)

Gebürtige Obrigheimer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



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