Asbach

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evangelische Kirche

Asbach ist ein Ortsteil von Obrigheim (Baden) mit 838 Einwohnern (Stand 30.12.2011) auf einer Gemarkungsfläche von 6.066 ha.

Zu erreichen ist Asbach über die L 590, die von der B 292 abzweigt und über Daudenzell nach Asbach führt, über die K 3940 die ebenfalls Anschluss an die B 292 hat und Asbach mit Mörtelstein verbindet, sowie durch die K 4387 von und nach Bargen.

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehört das Dorffest, dass jährlich am letzten Sonntag im Juli stattfindet.

Bildung[Bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten]

  • Heinrich Wild (1877 - 1961)

Geschichte[Bearbeiten]

Der Ort entstand in fränkischer Zeit zwischen 800 und 1000 als Siedlung "An einem Bächlein mit Espenbäumen" (Aspach). Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung datiert vom 6. Januar 1100. In dieser wurde der Ort neben einigen anderen durch den Speyrer Bischof Johannes I. dem Benediktinerkloser Sunnesheim geschenkt.

Der nächste Beleg stammt aus dem Jahr 1295, als Asbach im Güterverzeichnis des Stifts Wimpfen im Tal erwähnt wird. In einer Notiz aus dem Jahr 1325 ist vermerkt, dass Konrad von Weinsberg Pfandrechte auf Asbach hielt. Wann er diese erlangte, ist nicht zweifelsfrei geklärt, vermutet wird das Jahr 1316, da in jenem Jahr die Pfandrechte von Obrigheim und Mörtelstein an Konrad übergingen.

1344 erhielt Gerung von Helmstatt Besitzungen in Asbach zum Lehen. Er besaß dort bereits eine Burg, deren genauer Entstehungszeitpunkt nicht bekannt ist. Ab 1356 hatten die Kurfürsten an dieser Burg Öffnungsrecht. Besitzungen der Burg und im Ort wechselten in der Folgezeit innerhalb der Familie, ehe 1462 der kurfürstliche Hauskaplan Lienhart Kemnater die Burg zum Lehen erhielt. Sechs Jahre später erhielten die unstandesgemäßen Söhne Friedrichs I. Asbach zum Lehen, Um 1500 wurde die Burg zerstört und wurde nicht wieder erbaut. Es findet sich lediglich im Jahr 1554 ein Hinweis dass eine Burg gehörende Scheune wiedererbaut wurde.

1525 erhielt Wilhelm von Habern Asbach zum Lehen. Dieser führte 1542/43 die Reformation in Asbach ein. Ein Nachfolger, Wolff von Habern, lies die evangelische Kirche umbauen und stiftete 1562 die heute denkmalgeschützte Steinkanzel. Nach dem drei Jahre später erfolgten Aussterben der Familia Habern wurde Asbach nicht erneut als Lehen vergeben sondern wurde "Eigendorf" der Kurpfalz.

Der Dreißigjährige Krieg hatte massive Folgen für Asbach: Zwischen 1633 und 1649 war der Ort unbesiedelt. Neben einigen überlebenden Einheimischen waren es vor allem Zugewanderte aus der Schweiz, die den Wiederaufbau betrieben. Aber bereits 1674 litt Asbach wieder unter Kriegseinwirkungen, als es Einquartierungen von Soldaten hinnehmen musste. Verheerender war der Pfälzische Erbfolgekrieg in dessen Verlauf der Ort geplündert und niedergebrannt wurde. Die Hälfte der Bewohner kam um, im Haus des damaligen Schultheißen Wannenmacher wurden zahlreiche wichtige Schriftstücke vernichtet. Nachdem der Ort Ende des 18. Jahrhunderts ein gewisses Wachstum erlebte, brachten die Napoleonischen Kriege durch den mehrfachen Durchzug von Armeen verschiedener Nationen (darunter 20.000 Russen im Jahr 1814) abermals Plünderungen mit sich. 1803 war Asbach wie die umliegenden Gemeinden an Baden gefallen.

Die Badische Revolution, die in der Region hauptsächlich von Aglasterhausen ihren Kern hatte, hatte auch in Asbach zahlreiche Anhänger. Zu den bekanntesten Akteuren zäht Pfarrer Philipp Gaa.

Im April 1865 erhielt Asbach als erster der drei heutigen Obrigheimer Ortsteile eine eigene Poststation. Ermöglicht wurde dies durch den Anschluss an die Badische Odenwaldbahn.

Die Einwohnerzahl verlief in jener Zeit rückläufig. 1855 waren es 655 gewesen, bei einer amtlichen Visitation Asbachs im Jahr 1894, bei dem ein insgesamt schlechter Zustand des Ortes festgestellt wurde, waren es 639 Bewohner. Am 16. November 1911 erlebte Asbach ein Erdbeben, bei dem mehrere Gebäude zum Teil stark beschädigt wurden. Der Bahnhof aus dem Jahr 1862 musste abgerissen und neu gebaut werden.

Den Zweiten Weltkrieg erlebte Asbach neben den Reichsweiten Auswirkungen wie Nahrungsmittelrationierungen vor allem ab 1940 durch die Aufnahme von Kriegsgefangenen, später wurde im Gewann "Hägenicht" ein Außenlager des KZ Natzweiler errichtet. Bei Kriegsende von amerikanischen Soldaten besetzt, wurde erst nach Kriegsende eine moderne Infrastruktur mit modernen Straßen und einem Abwassersystem in Asbach eingerichtet.

Nach einem Bürgerentscheid im März 1972 wurde Asbach mit Wirkung zum 1. Januar 1973 nach Obrigheim eingemeindet.

Bilder[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]