Carlo Mierendorff: Unterschied zwischen den Versionen

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Mierendorff war mit dem Schriftsteller [[Carl Zuckmayer]] befreundet, den er aus Darmstadt kannte. In ihrer [[Heidelberg|Heidelberger]] Studienzeit gehörten beide zum Freundeskreis um Fraenger.
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Beim Staatsbegräbnis von Walther Rathenau am [[27. Juni]] [[1922]] Staatsbegräbnis (der Tag wurde in Baden zum Staatsfeiertag erklärt) weigerte sich der Physiker  und Hochschullehrer [[Philipp Lenard]], der Leiter des Physikalischen Instituts, die allgemeine Arbeitsruhe anläßlich des Staatsbegräbnisses einzuhalten und am  Institut  halbmast  flaggen zu lassen. Das Institut wurde, von dem sozialdemokratischen Studenten Carlo Mierendorff angeführt, durch Arbeiter und Studenten besetzt und  Lenard zum Gewerkschaftshaus in der Rohrbacher Straße gebracht.  Der Senat der Universität verurteilte Lenards Verhalten und leitet ein Disziplinarverfahren gegen ihn und Mierendorff ein. Als der badische Kultusminister Willy Hellpach Lenard vom Dienst suspendierte, bat dieser um seine Entlassung. Physikalische Gesellschaften, einzelne Physiker und Heidelberger Studenten setzten sich für Lenard ein, so dass Hellpach die Suspendierung und Lenard sein Entlassungsgesuch zurücknahm.
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1930 wurde Mierendorff Mitglied des Reichstages (SPD).
1930 wurde Mierendorff Mitglied des Reichstages (SPD).
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Aktuelle Version vom 19. Juni 2018, 10:31 Uhr

Carlo Mierendorff (* 24. März 1897 in Großenhain; † 4. Dezember 1943 in Leipzig) war Politiker (SPD) und Schriftsteller.

Mierendorff war mit dem Schriftsteller Carl Zuckmayer befreundet, den er aus Darmstadt kannte. In ihrer Heidelberger Studienzeit gehörten beide zum Freundeskreis um Fraenger.

Beim Staatsbegräbnis von Walther Rathenau am 27. Juni 1922 Staatsbegräbnis (der Tag wurde in Baden zum Staatsfeiertag erklärt) weigerte sich der Physiker und Hochschullehrer Philipp Lenard, der Leiter des Physikalischen Instituts der Universität Heidelberg, die allgemeine Arbeitsruhe anläßlich des Staatsbegräbnisses einzuhalten und am Institut halbmast flaggen zu lassen. Das Institut wurde, von dem sozialdemokratischen Studenten Carlo Mierendorff angeführt, durch Arbeiter und Studenten besetzt und Lenard zum Gewerkschaftshaus in der Rohrbacher Straße gebracht. Der Senat der Universität verurteilte Lenards Verhalten und leitet ein Disziplinarverfahren gegen ihn und Mierendorff ein. Als der badische Kultusminister Willy Hellpach Lenard vom Dienst suspendierte, bat dieser um seine Entlassung. Physikalische Gesellschaften, einzelne Physiker und Heidelberger Studenten setzten sich für Lenard ein, so dass Hellpach die Suspendierung und Lenard sein Entlassungsgesuch zurücknahm.

1930 wurde Mierendorff Mitglied des Reichstages (SPD).

Die Zeit von 1933 bis 1938 musste er in verschiedenen Konzentrationslagern verbringen.

Am 4. Dezember 1943 kam Mierendorff in Leipzig bei einem Fliegerangriff ums Leben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Zuckmayer, Als wär's ein Stück von mir, 1967, S. 272ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]