Goldschmidtstraße (Heidelberg)

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Die Goldschmidtstraße ist eine kurze Straße in Heidelberg. Sie liegt in der Weststadt zwischen Rohrbacher - und Häusserstraße.

Sie hieß bis März 2012 Treitschkestraße. Damit erinnerte sie Geschichtskundige immer noch an Heinrich von Treitschke, einen Geschichtsprofessor (vorübergehend in Heidelberg) und zuvor Redakteur der Zeitschrift Preußische Jahrbücher, der durch seine antisemitischen Äußerungen zum Ärgernis geworden war. Deshalb kam es am 4. Februar 2010 zum Antrag im Gemeinderat sie umzubenennen. Der genaue Antrag lautet, die Straße in (Leontine und Victor) Goldschmidt-Straße umzubenennen, die in Heidelberg als Stifter bekannt sind. Die Vorberatung führte zunächst zu einer Verweisung in den Bezirksbeirat. Danach folgten Beratungen im Hauptausschuss und im Gemeinderat. Bereits 2003 war ein Antrag auf Umbenennung der Straße nach Zustimmung im zuständigen Bezirksbeirat wie auch im Finanzausschuss mit der Favorisierung von Emil Julius Gumbel als neuem Namen in der Gemeinderatsitzung vom 17. Dezember 2003 von einer konservativen Allianz abgelehnt worden.

Leontine und Victor Goldschmidt

Umbenennung

Am 31. März 2012 soll es vor Ort eine kleine Feierstunde anlässlich der Umbenennung der Straße geben. 18 Jahre nach dem ersten Anlauf, die Treitschkestraße mit einem neuen Namen zu versehen, hatte der Gemeinderat am 10. November 2011 entschieden, sie nun nach den Gründern der Portheim-Stiftung, Leontine und Victor Goldschmidt, zu benennen.

Zu Treitschke (1834–1896)

Nach einer Promotion zum Dr. iur. und der eher philosophiegeschichtlichen Habilitation wurde er 1863 zum außerordentlichen Professor für Staatswissenschaften in Freiburg ernannt. 1866 wurde er auf eine ordentliche Professur für Geschichte und Politik an der Universität Kiel und 1867 an der Universität Heidelberg berufen, 1873 in Berlin. 1886 wurde Treitschke offizieller Hofhistoriograph des preußischen Staates (will sagen, dass er wegen seiner überdeutlich lobenden Worte dazu gemacht wurde). Treitschke war davor auch Mitglied des Reichstags (von 1871 bis 1884).

Von Treitschke stammt der von den Nazis weit verbreitete Satz „Die Juden sind unser Unglück“, der allerdings für seine publizistischen Beiträge in seiner Zeit durchaus typisch war. Seine Werke werden von Wikipedia und dem Project Gutenberg nachgewiesen.

Lage

Sie führt von der Rohrbacher zur Häusserstraße und zwar parallel und zwischen der Zähringer- und der Dantestraße.

Hausnummern

1
Conceptaplan & Kalkmann Wohnwerte GmbH & Co. KG
3
KRUG & PARTNER GmbH Softwareentwicklung
United Network Development production company
Zeichenweg TM, Marc Buhre
Infotectures
GGGrafik
WH Serverpark
Romerror
HPI Design
Kai Möhring
Insuro
4–6
Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH

Literatur

  • RNZ-Artikel: Heinrich von Treitschke: "Vater des modernen Antisemitismus." Nach dem Geschichtsprofessor ist eine Heidelberger Straße benannt - "Ein unerträgliches Ärgernis.
  • Renate Marzolff: Leontine und Victor Goldschmidt.

Weblinks