Heidelberg Hauptbahnhof: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|beschreibt den ''Hauptbahnhof Heidelberg'' der Deutschen Bahn; für Bus- und Straßenbahnhaltestelle siehe {{Haltestelle|Heidelberg|Hauptbahnhof}}.}}
{{Dieser Artikel|beschreibt den '''Hauptbahnhof Heidelberg''' der Deutschen Bahn; für die Bus- und Straßenbahnhaltestelle siehe {{Haltestelle|Heidelberg|Hauptbahnhof}}.}}


{{In Arbeit}}
[[Datei:Nordeingang des Hauptbahnhof Heidelberg mit DB-Logo.jpg|miniatur|Nordeingang des Hauptbahnhof Heidelberg mit DB-Logo]]
Der '''Hauptbahnhof Heidelberg''' ist ein [[1955]] erbauter Durchgangsbahnhof der Preisklasse 2. Er ist an das Nah- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn {{DB-Symbol}} angeschlossen. Bis 1955 existierte im Stadtzentrum bereits ein [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbahnhof]] unter demselben Namen.


Der '''Hauptbahnhof Heidelberg''' ist ein [[1955]] erbauter Durchgangsbahnhof der Kategorie 2. Er ist an das Nah- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn {{DB-Symbol}} angeschlossen. Bis 1955 existierte bereits sein [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbahnhof]] unter diesem Namen, an einem anderen Standort.
[[Bild:Hbf HD 3.jpg|thumb|400px|Bahnhofshalle mit nordöstl. Flügelanbau im Abendlicht]]
== Allgemeines ==
== Allgemeines ==
Der Hauptbahnhof Heidelberg ist der einzige Fernbahnhof in Heidelberg und Start- und Endpunkt für verschiedene Regionalzüge der {{DB-Symbol}} sowie für verschiedene Linien der [[S-Bahn Rhein-Neckar]]. Er wird außerdem vom privatwirtschaftlich betriebenen Flixtrain (früher Locomore) angefahren.
Der Hauptbahnhof Heidelberg ist der einzige Fernbahnhof in Heidelberg und Start- und Endpunkt für verschiedene Regionalzüge der {{DB-Symbol}} sowie für verschiedene Linien der [[S-Bahn Rhein-Neckar]]. Er wird außerdem vom privatwirtschaftlich betriebenen Flixtrain (früher Locomore) angefahren.


Die Anlage liegt am westlich der [[Weststadt (Heidelberg)|Weststadt]], südlich [[Bergheim|Bergheims]] und nördlich er in den 2000er und 2010er errichteten [[Bahnstadt]]. Seine Lage verdankt er der Notwendigkeit eine Durchbindung von Mannheim, sowohl Richtung Karlsruhe als auch in das Neckartal zu ermöglichen. Am [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|historischen Kopfbahnhofs]] am Rande der Altstadt war das nicht möglich.
Die Anlage liegt am westlich der [[Weststadt (Heidelberg)|Weststadt]], südlich [[Bergheim|Bergheims]] und nördlich er in den 2000er und 2010er errichteten [[Bahnstadt]]. Seine geographische Lage verdankt er der Notwendigkeit eine Durchbindung von Mannheim, sowohl Richtung Karlsruhe als auch in das Neckartal zu ermöglichen. Am [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|historischen Kopfbahnhofs]] am Rande der Altstadt war das nicht möglich.


Der Bahnhof gilt als Bahnhof der Kategorie 2. Er verfügt über einen Informationsschalter, ein Reisezentrum, Schließfächer, Mobilitätsservice, Barrierefreien Zugang ins Gebäude und auf die Gleise, Toiletten (kostenpflichtig), Parkplätze (kostenpflichtig), Fahrradstellplätze, einen Taxistand und Räume der Bahnhofsmission<ref> [https://www.bahnhof.de/bahnhof-de/Heidelberg_Hbf-1023482|Hauptbahnhof Heidelberg] auf bahnhof.de der Deutschen Bahn, Abgerufen am 15.10.2018</ref>.
Der Bahnhof gilt als Bahnhof der Kategorie 2. Er verfügt über einen Informationsschalter, ein Reisezentrum, Schließfächer, Mobilitätsservice, Barrierefreien Zugang ins Gebäude und auf die Gleise, Toiletten (kostenpflichtig), Parkplätze (kostenpflichtig), Fahrradstellplätze, einen Taxistand und Räume der Bahnhofsmission<ref> [https://www.bahnhof.de/bahnhof-de/Heidelberg_Hbf-1023482|Hauptbahnhof Heidelberg] auf bahnhof.de der Deutschen Bahn, Abgerufen am 15.10.2018</ref>.
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== Gebäude ==
== Gebäude ==
Der Neubau des Bahnhofs orientierte sich am zeigenössischen Verständnis des Designgrundsatzes "form follows function". So ist der Bahnhof ein Zweckbau im Gegensatz zu den prunkvollen Repräsentationsbauten vorhergehender Jahrzehnte. Der Entwurf gliederte sich daher in vier wesentliche Elemente: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihren geschwungenen Spannbetonüberdachungen (nur noch teilweise erhalten). Die Erschließung für die Bahnpost blieb weitgehend unsichtbar. Betriebsleitung und Stellwerk waren z. T. hinter der Empfangshalle "versteckt".
[[Bild:Hbf HD 3.jpg|thumb|400px|Bahnhofshalle mit nordöstl. Flügelanbau im Abendlicht]]
Der Neubau des Bahnhofs orientierte sich am zeigenössischen Verständnis der 1950er Jahre des Designgrundsatzes "form follows function". So ist der Bahnhof ein Zweckbau im Gegensatz zu den prunkvollen Repräsentationsbauten vorhergehender Jahrzehnte. Der Entwurf gliederte sich daher in vier wesentliche Elemente: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihren geschwungenen Spannbetonüberdachungen (nur noch teilweise erhalten). Die Erschließung für die Bahnpost blieb weitgehend unsichtbar. Betriebsleitung und Stellwerk waren z. T. hinter der Empfangshalle "versteckt".


Die  zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade ist eine große Normaluhr angebracht. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen zu öffnende Kioske eingebaut, wobei die öffnung nach außen heute nicht mehr genutzt wird.
Die  zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade ist eine große Normaluhr angebracht. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen zu öffnende Kioske eingebaut, wobei die öffnung nach außen heute nicht mehr genutzt wird.
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An der Stirnwand zu den Gleisen befindet sich eine Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber. Die gegenüberliegende Seite zum Nordausgang wurde über jahrzehnte durch eine Werbung der [[Heidelberger Druckmaschinen]] geprägt, die heute nicht mehr zu sehen ist.
An der Stirnwand zu den Gleisen befindet sich eine Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber. Die gegenüberliegende Seite zum Nordausgang wurde über jahrzehnte durch eine Werbung der [[Heidelberger Druckmaschinen]] geprägt, die heute nicht mehr zu sehen ist.


Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Die frühere Bahnhofsgaststätte wurde in den 2000ern komplett neu gestaltet und erst durch das Café Zapata und schließlich durch das [[Metropolis]] bewirtschaftet. Das Metropolis ist sowohl durch die Empfangshalle, als auch vom Bahnhofsvorplatz durch seine großen verglasten Türen erreichbar. . Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Friseur-, Wasch- und Baderäume auf. Nur über den Vorplatz erreichbar ist das benachbarte [[McDonald's]]-Restaurant und das angebaute [[Ibis Hotel Heidelberg|Ibis-Hotel]]
Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Die frühere Bahnhofsgaststätte wurde in den 2000ern komplett neu gestaltet und erst durch das Café Zapata und schließlich durch das [[Metropolis]] bewirtschaftet. Das Metropolis ist sowohl durch die Empfangshalle, als auch vom Bahnhofsvorplatz durch seine großen verglasten Türen erreichbar. Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Friseur-, Wasch- und Baderäume auf. Nur über den Vorplatz erreichbar ist das benachbarte [[McDonald's]]-Restaurant und das angebaute [[Ibis Hotel Heidelberg|Ibis-Hotel]]


Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und [[Paul Bonatz]] an der TH Stuttgart.
Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und [[Paul Bonatz]] an der TH Stuttgart.
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Am [[5. Mai]] [[1955]] wurde der Hauptbahnhof vom damaligen Bundespräsidenten [[Theodor Heuss]] eröffnet. Der Umzug von Bahnhof und Gleisanlagen aus der Stadtmitte um zwei Kilometer nach Westen erforderte jahrelange Bauarbeiten und detaillierte Planungen, weil der Verkehr auf den Gleisen immer aufrecht erhalten wurde.
Der Hauptbahnhof Heidelberg erlebte als ein frühes Großbauprojekt der Bundesrepublik in eine Zeit der mehrfachen Verkehrswende. Im Gegensatz um alten Hauptbahnhof, der zu klein konzipiert und zu kompliziert angebunden, schnell ein seine Kapazitätsgrenzen stieß, zeichnete sich beim neuen Hauptbahnhof als Folge des motorisierten Individualverkehrs eine Überkapazität ab. In Folge verschiedener Strecken- und Infrastrukturstilllegungen und massiv steigender Fahrgastzahlen in den 2010er Jahren, stößt heute auch der "neue" Hauptbahnhof an die Grenzen seiner Kapazität.


Der [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbau]] entstand in den Jahren nach [[1840]]. Bereits damals wurde an der Stadtmauer einer der ersten deutschen Bahnhöfe unweit des heutigen Verkehrsknotens [[Bismarckplatz (Heidelberg)|Bismarckplatz]] auf der damals ''grünen Wiese'', weit außerhalb, errichtet. Es ging um die erste badische Bahnverbindung nach [[Mannheim]]. Als 1846  die Strecke nach Frankfurt hinzukam, wurde neben dem bereits bestehenden Badischen Bahnhof ein weiterer Kopfbahnhof, der Main-Neckar-Bahnhof, ungefähr da errichtet, wo heute das Mengler-Hochhaus steht. 1953 entstand wieder einer der modernsten Bahnhöfe, ausgestattet mit neuster Technik im Nachkriegsdeutschland. Das "Kopfmachen" der Züge konnte entfallen.
=== Ehemaliger Hauptbahnhof ===
''→ Hauptartikel: [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof]]''
[[Datei:Heidelberg Station 1840.jpg|miniatur|Ausfahrt eines Zuges aus dem Heidelberger Bahnhof, 1840]]
Der [[Ehemaliger Heidelberger Hauptbahnhof|Vorgängerbau]] entstand in den Jahren nach [[1840]]. Bereits damals wurde an der Stadtmauer einer der ersten deutschen Bahnhöfe unweit des heutigen Verkehrsknotens [[Bismarckplatz (Heidelberg)|Bismarckplatz]] auf der damals ''grünen Wiese'', weit außerhalb, errichtet. Es ging um die erste badische Bahnverbindung nach [[Mannheim]]. Als 1846  die Strecke nach Frankfurt hinzukam, wurde neben dem bereits bestehenden Badischen Bahnhof ein weiterer Kopfbahnhof, der Main-Neckar-Bahnhof, ungefähr da errichtet, wo heute das Mengler-Hochhaus steht. Das durch den Abriss gewonnene innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und der [[Kurfürsten-Anlage (Heidelberg)|Kurfürsten-Anlage]],einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt.


Das gewonnene innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und der [[Kurfürsten-Anlage (Heidelberg)|Kurfürsten-Anlage]],einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt.
=== Neubau und Eröffnung ===
1953 entstand in Heidelberg einer der modernsten Bahnhöfe, ausgestattet mit neuster Technik im Nachkriegsdeutschland. Das "Kopfmachen" der Züge konnte entfallen. Am [[5. Mai]] [[1955]] wurde der Hauptbahnhof vom damaligen Bundespräsidenten [[Theodor Heuss]] eröffnet. Der Umzug von Bahnhof und Gleisanlagen aus der Stadtmitte um zwei Kilometer nach Westen erforderte jahrelange Bauarbeiten und detaillierte Planungen, weil der Verkehr auf den Gleisen immer aufrecht erhalten wurde.  


<!-- Relevanz ?
=== Stilllegung der Strecke Heidelberg-Schwetzingen ===
===Bahnstadt ===
Am 1. Februar 1967 wurde die Bahnstrecke Heidelberg-[[Schwetzingen]] (bis 1945 Heidelberg-[[Speyer]]) stillgelegt. Die Bahnstrecke stand in direkter Konkurrenz zur Straßenbahnlinie Heidelberg-Schwetzingen, die sieben Jahre später ebenfalls stillgelegt wurde. Seither existiert keine direkte Bahnverbindung mehr zwischen den Städten.
Der Güterbahnhof Heidelberg wurde 1997 stillgelegt. Auf dem großen Gelände zwischen [[Speyerer Straße (Heidelberg)|Speyerer Straße]] und [[Pfaffengrund]] wird nun ein neuer Stadtteil geplant. Seine Planungen laufen unter dem vorläufigen Namen ''[[Bahnstadt|Bahnstadt]]''. Die Deutsche Bahn ist immer noch Eigentümer der größten Geländeanteile in diesem Bereich. Beim städtebaulichen Konzept ist auch die Frage der Bodensanierung von dort vermuteten Altlasten zu klären.
-->
<!-- verbleib noch nicht recherchiert
===Alte Drehscheibe===
In Heidelberg gab es eine Drehscheibe für Dampfloks zum Wenden im Betriebsbahnhof etwa auf Höhe von Stellwerk 2 (neben dem Ochsenkopf). In der Rhein-Neckar-Zeitung war zu lesen, dass es auf dem zukünftigen Bahnstadtgelände in Heidelberg noch eine alte Drehscheibe gibt, deren Erhaltung vielleicht noch lohnt. Sie war zuletzt 1998 in Betrieb und wurde dann am 27. September 98 stillgelegt. Denn das wäre die letzte in ganz Nordbaden. Beide sollten am besten zu einem technischen Denkmal erklärt werden. Im neuen Betriebswerk am Ochsenkopf  für Elektroloks ab 1955 gab es dann nämlich nur noch eine Schiebebühne, die inzwischen auch weitgehend demoliert zu sein scheint. Der Rangierbahnhof existierte bis dahin  (neunziger Jahre), wurde aber bereits früher weitgehend von Mannheim abgelöst.<ref>Rhein-Neckar-Zeitung, Nr. 175 vom 25. Nov. 2008, Seite 5</ref>


-->
=== Stilllegung der Drehscheibe und Schiebebühne ===
<!-- 12 Jahre ist nicht mehr neu
Die Drehscheibe zum Wenden von Dampflokomotiven im alten Betriebsbahnhof Heidelberg wurde am 27. September 1998 stillgelegt und erregte im Rahmen der Großbaustelle [[Bahnstadt]] noch einmal mediale Aufmerksamkeit. Das "neue" Bahnbetriebswerk, am [[Ochsenkopf]]  verfügte bereits nur noch über eine Schiebebühne für Elektrolokomotiven. <ref>Rhein-Neckar-Zeitung, Nr. 175 vom 25. Nov. 2008, Seite 5</ref>
===Neue Leittechnik ab 2006===
Der Heidelberger Hauptbahnhof wird seit 2006 von [[Karlsruhe]] aus "ferngesteuert". Das heißt, dass von dort die Weichen und Signale (Bahnler-Deutsch: die Fahrstraßen) bedient werden. Die Umstellung des Heidelberger Hauptbahnhofs auf das neue elektronische Stellwerk verlief nach Bahnberichten am 25. und 26. November 2006 reibungslos. An diesen beiden Tagen war der Bahnverkehr in und um Heidelberg allerdings dafür auch völlig eingestellt. Auch die Ansagen für die Bahnsteig-Kundschaft kommen nun per Kabel von auswärts, nämlich vom [[Hauptbahnhof Mannheim|HBhf Mannheim]].


-->
=== Modernisierung für S-Bahn-Betrieb ===
<!-- Neuformulierung und aktualisierung nötig
Um Standards des S-Bahn-Betriebs zu genügen wurden zum Start der [[S-Bahn Rhein-Neckar]] Aufzüge an den Bahnsteigen eingebaut, die als S-Bahn Halt vorgesehen waren. Eine uneinheitliche Ausstattung der Bahnsteige existiere bereits früher, als bei den Bahnsteigen mit IC-Halt Rolltreppen eingebaut wurden, auf den anderen nicht.
=== Querbahnsteighalle, Ausgang Süd ===


Die Querbahnsteighalle verbindet brückenartig die vier Bahnsteige (Gleis 2 bis 10) mit der Bahnhofshalle. Sie soll über die Gleise des Hauptbahnhofs hinaus verlängert werden, damit es vom Bahnhof aus einen direkten Zugang zur im Bau befindlichen [[Bahnstadt]] gibt. Diese 91 m lange Brückenhalle soll soll dazu im Baustil der [[1950]]er Jahre von der Deutschen Bahn im Auftrag und auf Kosten der Stadt um 16,4 m verlängert werden. Dummerweise befindet sich dazwischen noch ein Grundstück, das der [[Bundesanstalt für Immobilienaufgaben]] (Bima) gehört, die es vorerst noch nicht hergeben kann oder will. Dort befinden sich in der Nähe noch von den US-Truppen genutzte Flächen. Deshalb wird es eine Zwischenlösung, als '''Ausgang Süd''', hinter Gleis 10 mit Abwärts- und Aufwärtstreppen und einem Fahrstuhl geben. Dafür sind die Kosten schon vor dem Baubeginn auf etwa 2,4 Mio. Euro gestiegen. Hinzu kommen ca. 650.000 Euro für eine Parkplatzfläche (Park and Ride für ca. 100 Pkw und 100 Fahrräder).
=== Stilllegung des Stellwerks ===
Im November 2006 wurde das alte Stellwerk in Heidelberg stillgelegt. Seine Stelle trat das elektronische Stellwerk (ESTW) in Karlsruhe, von wo aus der die Weichen und Signale des Hauptbahnhofs zentral gesteuert werden. Für die Umstellung am 25. und 26. November 2006 wurde der Bahnverkehr im Bereich des Hauptbahnhofes vollständig eingestellt.


Aktualisierung: Die Verlängerung wurde inzwischen gebaut (bis August 2011). Allerdings mit der in Andeutuung beschriebenen (… dummerweise) Zwischenlösung, weil noch keine ebenerdige Anbindung der Bahnstadt erreicht ist. Konstruktiv unterscheidet sich der Anbau durch die vollständig gerade Decke, die nicht die bisherigen drei flachen Gewölbebögen in der Längsrichtung fortführt. Bei Nacht ist das neue Teilstück auffällig in blau ausgeleuchtet.
=== Erweiterung der Querbahnsteighalle und Gleis 10 ===
-->
[[Datei:Erweiterung der Querbahnsteighalle HBF Heidelberg.jpg|miniatur|Erweiterung der Querbahnsteighalle]]
Mit der Errichtung des Stadtteils [[Bahnstadt]] entstand die Notwendigkeit einen Ausgang in Südrichtung zu schaffen. Die notwendigen Baumaßnahmen wurden 2011 durchgeführt. Dazu musste die Querbahnsteighalle aus den 1950er Jahren, die über der Gleisanlage endete, bis auf den Bereich hinter den Gleisen verlängert werden. Bei der Verlängerung wurde der Stil des Bestandsbau mit den Glasflächen auf der gesamten Höhe beibehalten um einen unauffälligen Übergang zu schaffen. Am Ende der Erweiterung wurde ein Aufzug und zwei Treppenaufgänge geschaffen, da der Straßenzugang auf Höhe der Gleise lag. Der Erweiterungsbau ist bei Dunkelheit an der blauen Beleuchtung der Glasflächen zu erkennen. Außerdem ist die Betondecke im Gegensatz zum Bestand nicht gewölbt. Im Rahmen der Verlängerung wurde ebenfalls der Bahnsteig für Gleis 10 ausgebaut. Der Ausgang Süd/Bahnstadt ist eine Übergangslösung bis zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes Süd.


== Bilder ==
== Bilder ==
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== Literatur ==
== Anschrift ==
:[[Willy-Brandt-Platz (Heidelberg)|Willy-Brandt-Platz]] 5
:[[69115]] Heidelberg  ([[Bergheim]])
 
== Literatur und Referenzen ==
<references/>
* Josef Kaiser, Martin Schack, Richard Winter: ''50 Jahre neuer Heidelberger Hauptbahnhof. Von den Anfängen bis zum modernsten Bahnhof Deutschlands.'' Message, Ludwigshafen am Rhein. 2005. 140 S. ISBN 3934845258 (erschienen zum Bahnhofsjubiläum)
* Josef Kaiser, Martin Schack, Richard Winter: ''50 Jahre neuer Heidelberger Hauptbahnhof. Von den Anfängen bis zum modernsten Bahnhof Deutschlands.'' Message, Ludwigshafen am Rhein. 2005. 140 S. ISBN 3934845258 (erschienen zum Bahnhofsjubiläum)
** darin Josef Kaiser: ''Heidelberger Zentralstation feierte Jubiläum'' ({{Weblink|www.pro-bahn-bw.de/rv_rhein_neckar/rn-50JahreHD-Hbf.htm|online}} mit mehreren Abbildungen)
** darin Josef Kaiser: ''Heidelberger Zentralstation feierte Jubiläum'' ({{Weblink|www.pro-bahn-bw.de/rv_rhein_neckar/rn-50JahreHD-Hbf.htm|online}} mit mehreren Abbildungen)
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* Burkhard Wollny, Andreas Knipping: ''Deutsche Bundesbahn. Ein Rückblick auf die Jahre 1949-1993''. Transpress. 408 Seiten – 2005. ISBN 3613712725
* Burkhard Wollny, Andreas Knipping: ''Deutsche Bundesbahn. Ein Rückblick auf die Jahre 1949-1993''. Transpress. 408 Seiten – 2005. ISBN 3613712725


== Anschrift und Weblinks ==
;Links zur Verlängerung der Bahnsteighalle
;Anschrift, Lage des Hauptbahnhofs
*  Götz Münstermann: {{Weblink|1=www.rnz.de/RNZ_HDKreis/00_20100702060000_Verlaengerung_fuer_die_Bahnstadt.php|2=Verlängerung für die Bahnstadt.}} In der [[Rhein-Neckar-Zeitung]] vom 2. Juli 2010
:[[Willy-Brandt-Platz (Heidelberg)|Willy-Brandt-Platz]] 5
* {{Weblink|1=www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1210661_l1/index.html|2=Enthüllung des Bauschildes}} (PM der Stadt, Jan. 2011)
:[[69115]] Heidelberg  ([[Bergheim]])
 
;Weitere Fotos, Geschichten...
* {{Weblink|www.stadtpanoramen.de/heidelberg/hauptbahnhof.html|stadtpanoramen.de zum Hauptbahnhof}}
* {{Weblink|www.epoche-3.de/heidelberg.php|Bei epoche-3.de ausführlicher Artikel von Martin Schack (siehe Literatur)}}
 
 
== Weblinks ==


;Links zur Bahn
;Links zur Bahn
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: {{Telefon|01805|77 99 66}} (12 Ct./min. im Telekom-Festnetz).
: {{Telefon|01805|77 99 66}} (12 Ct./min. im Telekom-Festnetz).
:Der ''3-Löwen-Takt'' bietet Bahn-Specials für Baden-Württemberg
:Der ''3-Löwen-Takt'' bietet Bahn-Specials für Baden-Württemberg
;Links zur Verlängerung der Bahnsteighalle
*  Götz Münstermann: {{Weblink|1=www.rnz.de/RNZ_HDKreis/00_20100702060000_Verlaengerung_fuer_die_Bahnstadt.php|2=Verlängerung für die Bahnstadt.}} In der [[Rhein-Neckar-Zeitung]] vom 2. Juli 2010
* {{Weblink|1=www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1210661_l1/index.html|2=Enthüllung des Bauschildes}} (PM der Stadt, Jan. 2011
;Weitere Fotos, Geschichten...
* {{Weblink|www.stadtpanoramen.de/heidelberg/hauptbahnhof.html|stadtpanoramen.de zum Hauptbahnhof}}
* {{Weblink|www.epoche-3.de/heidelberg.php|Bei epoche-3.de ausführlicher Artikel von Martin Schack (siehe Literatur)}}
)


[[Kategorie:Bahnhof]]
[[Kategorie:Bahnhof]]
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