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162 Bytes hinzugefügt ,  9. Januar 2011
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Spam ist im Internet ursprünglich Synonym für ''unerwünschte E-Mails''. Der Begriff hat sich im WWW zunächst erweitert um die Bedeutung ''Suchmaschinen-Spamming''. Ziel von Suchmaschinen-Spamming ist es, bestimmte Webseiten von möglichst vielen anderen Webseiten aus mit bestimmten Schlüsselbegriffen zu verlinken, um die Chance zu erhöhen, dass man der der Websuche nach einem dieser Schlüsselbegriffe dann nicht auf einer der vielen Webseiten landet, sondern direkt auf der Webseite, die von allen anderen Seiten aus verlinkt ist, auch bekannt als ''Linkfarming''<ref name=linkfarm>{{Wikipedia2|1=Linkfarm|2=Linkfarm}}</ref>.
Spam ist im Internet ursprünglich Synonym für ''unerwünschte E-Mails''. Der Begriff hat sich im WWW zunächst erweitert um die Bedeutung ''Suchmaschinen-Spamming''. Ziel von Suchmaschinen-Spamming ist es, bestimmte Webseiten von möglichst vielen anderen Webseiten aus mit bestimmten Schlüsselbegriffen zu verlinken, um die Chance zu erhöhen, dass man der der Websuche nach einem dieser Schlüsselbegriffe dann nicht auf einer der vielen Webseiten landet, sondern direkt auf der Webseite, die von allen anderen Seiten aus verlinkt ist, auch bekannt als ''Linkfarming''<ref name=linkfarm>{{Wikipedia2|1=Linkfarm|2=Linkfarm}}</ref>.


Manche WWW-Angebote erlaufen es Benutzern eigene Inhalte abzuspeichern, die dann wiederum als Teil einer Webseite angezeigt werden. Bekannte Funtkionen aus der pre-''Web 2.0''-Zeit sind ''Gästebucheinträge'' auf Webseiten oder Beiträge in ''Webforen''.  
Manche WWW-Angebote erlauben es Benutzern eigene Inhalte abzuspeichern, die dann wiederum als Teil einer Webseite angezeigt werden. Bekannte Funktionen aus der pre-''Web 2.0''-Zeit sind ''Gästebucheinträge'' auf Webseiten oder Beiträge in ''Webforen''.  


Seit ''Web 2.0'' erweitert sich dieses Feld um ''Weblogs'' (''Blogs''), wo es häufig ''Kommentarfunktionen'' gibt, die etwa ''Gästebucheinträgen'' entsprechen und vor allem um Webangebote, bei denen das ''Mitmachen'' zentraler Bestandteil ist wie bei ''Wikis''. Weitere weniger bekannte Mitmachangebote sind collaborative Tools wie ''pastebin''. Verstärkt wird das ganze noch, wenn einzelne Beiträge per ''XML-Feed'' angeboten werden und auf vielen anderen Webseiten dann eingebunden werden.
Seit ''Web 2.0'' erweitert sich dieses Feld um ''Weblogs'' (''Blogs''), wo es häufig ''Kommentarfunktionen'' gibt, die etwa ''Gästebucheinträgen'' entsprechen und vor allem um Webangebote, bei denen das ''Mitmachen'' zentraler Bestandteil ist wie bei ''Wikis''. Weitere weniger bekannte Mitmachangebote sind collaborative Tools wie ''pastebin''. Verstärkt wird das ganze noch, wenn einzelne Beiträge per ''XML-Feed'' angeboten werden und auf vielen anderen Webseiten dann eingebunden werden.


Alle ''Mitmachformen'' haben gemeinsam, dass sie einerseits als Bestandteil des World-Wide-Webs öffentlich angezeigt werden (im Gegensatz zu E-Mails, die jeder Benutzer nur selbst sieht, Ausnahmen: Mailinglistenarchive im WWW) und dass man in den selbst erstellten Inhalten auch Weblinks hinterlassen kann, also unterm Strich, dass man als (anonymer) Benutzer Inhalte und Weblinks auf fremde Webseiten plazieren kann. Man könnte es auch ''outgesourctes Linkfarming''<ref name=linkfarm>{{Wikipedia2|1=Linkfarm|2=Linkfarm}} bezeichnen.
Alle ''Mitmachformen'' haben gemeinsam, dass sie einerseits als Bestandteil des World-Wide-Webs öffentlich angezeigt werden (im Gegensatz zu E-Mails, die jeder Benutzer nur selbst sieht, Ausnahmen: Mailinglistenarchive im WWW) und dass man in den selbst erstellten Inhalten auch Weblinks hinterlassen kann, also unterm Strich, dass man als (anonymer) Benutzer Inhalte und Weblinks auf fremde Webseiten plazieren kann. Man könnte es auch ''outgesourctes Linkfarming''<ref name=linkfarm>{{Wikipedia2|1=Linkfarm|2=Linkfarm}}</ref> bezeichnen.


Der Urheber von ''Linkspam'' oder ''Suchmaschinen-Spam'' muss aber sehr sehr viele Links möglichst weltweit verbreiten, um einen messbaren Effekt zu erreichen (''Reichweite''), denn sonst würden Suchmaschinen das einfach ignorieren<ref>{{Wikipedia2|1=Linkpopularität|2=Linkpopularität}}.  
Der Urheber von ''Linkspam'' oder ''Suchmaschinen-Spam'' muss aber sehr sehr viele Links möglichst weltweit verbreiten, um einen messbaren Effekt zu erreichen (''Reichweite''), denn sonst würden Suchmaschinen das einfach ignorieren<ref>{{Wikipedia2|1=Linkpopularität|2=Linkpopularität}}</ref>.  


Daher '''automatisiert''' man diesen Teil so weitgehend, dass ein Mensch nur noch auf einen Knopf drücken braucht um die Maschinerie in Gang zu setzen. Die Maschinerie ist im einfachsten Fall ein einfacher Rechner (besser bekannt auch als ''Bot''<ref>{{Wikipedia2|1=Bot|2=Bot}}</ref>, abgeleitet von ''Robot''), der eine vordefinierte Liste von Webforen, Wikis und Gästebüchern abarbeitet und überall vollautomatisch einen Eintrag hinterlässt. Hier muss aber jemand diese Liste pflegen und ein einzelner Rechner braucht sehr lange, um hunderte oder tausende Foren oder Wikis zu ''beladen''. Die Generierung von Listen muss man also automatisieren (zum Beispiel indem Suchmaschinen verwendet werden) und die ''Beladung'' aller Präsenzen verteilt man auf viele untereinander vernetzte Rechner (''Botnetz''<ref>{{Wikipedia2|1=Botnetz|2=Botnetz}}</ref>). Da viele Rechner viel Geld kosten, versuchen professionelle ''Botnetzbetreiber'' durch (wiederum automatisierte) Hackerangriffe auf PCs und Server im Internet viele Rechner unter ihre Kontrolle zu bringen, die dann im Auftrag  bestimmte Funktionen ausführen, zum Beispiel Generieren von Linklisten, Angriffe auf Server und PCs im Internet, verschicken von E-Mails (Spam zwecks Linkverbreitung und Mailviren zwecks Vergrößerung des Botnetzes), oder zur Koordination aller Systeme untereinander (''Botnetz-Master'').  
Daher '''automatisiert''' man diesen Teil so weitgehend, dass ein Mensch nur noch auf einen Knopf drücken braucht um die Maschinerie in Gang zu setzen. Die Maschinerie ist im einfachsten Fall ein einfacher Rechner (besser bekannt auch als ''Bot''<ref>{{Wikipedia2|1=Bot|2=Bot}}</ref>, abgeleitet von ''Robot''), der eine vordefinierte Liste von Webforen, Wikis und Gästebüchern abarbeitet und überall vollautomatisch einen Eintrag hinterlässt. Hier muss aber jemand diese Liste pflegen und ein einzelner Rechner braucht sehr lange, um hunderte oder tausende Foren oder Wikis zu ''beladen''. Die Generierung von Listen muss man also automatisieren (zum Beispiel indem Suchmaschinen verwendet werden) und die ''Beladung'' aller Präsenzen verteilt man auf viele untereinander vernetzte Rechner (''Botnetz''<ref>{{Wikipedia2|1=Botnetz|2=Botnetz}}</ref>). Da viele Rechner viel Geld kosten, versuchen professionelle ''Botnetzbetreiber'' durch (wiederum automatisierte) Hackerangriffe auf PCs und Server im Internet viele Rechner unter ihre Kontrolle zu bringen, die dann im Auftrag  bestimmte Funktionen ausführen, zum Beispiel Generieren von Linklisten, Angriffe auf Server und PCs im Internet, verschicken von E-Mails (Spam zwecks Linkverbreitung und Mailviren zwecks Vergrößerung des Botnetzes), oder zur Koordination aller Systeme untereinander (''Botnetz-Master'').  


Schadsoftware, die nicht nur ein Zielsystem angreift, sondern das Zielsystem vor allem dazu missbraucht, um sich selbst weiter zu verbreiten, kennt man auch unter dem Begriff ''Wurm''. Ein Wurm verbreitet und vermehrt sich selbst ohne weitere Interaktion und meist ohne zentrale Kontrolle. Der Teil des Wurmes, der darüber hinaus eine Aufgabe erfüllt, zum Beispiel Weblinks verbreiten, Mails verschicken oder Passwörter oder Onlinebanking-Transaktionen ''mitlauschen'' ist dann der eigentliche ''Schadcode''.
Schadsoftware, die nicht nur ein Zielsystem angreift, sondern das Zielsystem vor allem dazu missbraucht, um sich selbst weiter zu verbreiten, kennt man auch unter dem Begriff ''Wurm''<ref>{{Wikipedia2|1=Computerwurm|2=Computerwurm}}</ref>. Ein Wurm verbreitet und vermehrt sich selbst ohne weitere Interaktion und meist ohne zentrale Kontrolle. Der Teil des Wurmes, der darüber hinaus eine Aufgabe erfüllt, zum Beispiel Weblinks verbreiten, Mails verschicken oder Passwörter oder Onlinebanking-Transaktionen ''mitlauschen'' ist dann der eigentliche ''Schadcode''.


Weltweit gibt es Millionen von infizierten PCs und Servern, die verschiedene Funktionen als ''Bots'' wahrnehmen, in der Regel ohne das Wissen der Besitzer der Systeme. Diese Botnetze werden durch ihre ''Betreiber'' kommerziell vermarktet, etwa wenn ein Auftraggeber billig ''10 Millionen E-Mails verschicken'' will, seine Webpräsenz die zum Beispiel ein Lifestylemedikament (Potenzmittel etc) anbietet per ''Suchmaschinen-Spamming'' bekannter zu machen oder einfach nur um weiteren Schadcode zu verbreiten.
Weltweit gibt es Millionen von infizierten PCs und Servern, die verschiedene Funktionen als ''Bots'' wahrnehmen, in der Regel ohne das Wissen der Besitzer der Systeme. Diese Botnetze werden durch ihre ''Betreiber'' kommerziell vermarktet, etwa wenn ein Auftraggeber billig ''10 Millionen E-Mails verschicken'' will, seine Webpräsenz die zum Beispiel ein Lifestylemedikament (Potenzmittel etc) anbietet per ''Suchmaschinen-Spamming'' bekannter zu machen oder einfach nur um weiteren Schadcode zu verbreiten.
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Denkbar wäre eine Hybridlösung, die den Weblink-Spam-Blocker kombiniert mit einer CAPTCHA-Methode. Hier müsste ein Anwender sich zum Beispiel einmal pro Tag als ''Mensch'' beweisen indem er beispielsweise eine Aufgabe löst. Man könnte dann die IP-Adresse des Benutzers oder ein speziell gesetztes Cookie dazu verwenden, um den Spamblocker selektiv abzuschalten. Das würde die Akzeptanz bei regelmäßigen Vielschreibern im Wiki erhöhen, allerdings könnten diese Anwender dann Weblinks einbauen, die von anderen Autoren nicht geändert oder gespeichert werden könnten, denn der Spamblocker wirkt nicht nur bei neu eingegebenen Weblinks sondern auch wenn man einen Artikel, der einen Weblink bereits enthält beim Speichern einer Änderung. So gesehen wäre diese Ausnahme für Vielschreiber zwar eine gewisse Erleichterung, würde das generelle Problem aber für die Gelegenheitsnutzer verschlimmern.  
Denkbar wäre eine Hybridlösung, die den Weblink-Spam-Blocker kombiniert mit einer CAPTCHA-Methode. Hier müsste ein Anwender sich zum Beispiel einmal pro Tag als ''Mensch'' beweisen indem er beispielsweise eine Aufgabe löst. Man könnte dann die IP-Adresse des Benutzers oder ein speziell gesetztes Cookie dazu verwenden, um den Spamblocker selektiv abzuschalten. Das würde die Akzeptanz bei regelmäßigen Vielschreibern im Wiki erhöhen, allerdings könnten diese Anwender dann Weblinks einbauen, die von anderen Autoren nicht geändert oder gespeichert werden könnten, denn der Spamblocker wirkt nicht nur bei neu eingegebenen Weblinks sondern auch wenn man einen Artikel, der einen Weblink bereits enthält beim Speichern einer Änderung. So gesehen wäre diese Ausnahme für Vielschreiber zwar eine gewisse Erleichterung, würde das generelle Problem aber für die Gelegenheitsnutzer verschlimmern.  
;Vorteil: höhere Akzeptanz bei Vielschreibern
;Vorteil: höhere Akzeptanz bei Vielschreibern
;Nachteil: Artikel mit herkömmliuchen Weblinks können durch Gelegenheitsnutzer nicht abgespeichert werden, selbst wenn sie keinen Weblink selbst eingebaut haben, Akzeptanzproblem bei Gelegenheitsnutzern
;Nachteil: Artikel mit herkömmlichen Weblinks können durch Gelegenheitsnutzer nicht abgespeichert werden, selbst wenn sie keinen Weblink selbst eingebaut haben, gravierendes Akzeptanzproblem bei Gelegenheitsnutzern.


=== Wikilink-Fix-Bot ===
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Homepage2|www.spam.com|SPAM®}}
=== Quellen und Hintergrundinformationen ===
<small><references /></small>
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[[Kategorie:Hilfe für Autoren]]
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