Worms: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Worms''' ist eine kreisfreie Stadt in [[Rheinland-Pfalz]] und mit 80.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz nach Mainz, [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]], Koblenz, Trier und Kaiserslautern. Worms gehört zur [[Metropolregion Rhein-Neckar]].
[[Datei:Verband Rhein-Neckar Worms.png|mini|Worms innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar]]
'''Worms''' ist eine kreisfreie Stadt in [[Rheinland-Pfalz]] und mit 80.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz nach Mainz, [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]], Koblenz, Trier und Kaiserslautern. Worms ist ein Mittelzentrum (mit Teilfunktion eines Oberzentrums) am Rande der [[Metropolregion Rhein-Neckar]], zu der die Stadt gehört.  


== Gliederung der Stadt ==
== Gliederung der Stadt ==
[[Datei:Worms Stadtbezirke.png|thumb|Worms Stadtbezirke]]
Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen gegliedert. Eine Übersicht über die Stadtbezirke mit den Stadtteilen:


Worms ist in acht Stadtbezirke mit 19 Stadtteilen gegliedert.
* Stadtbezirk ''Innenstadt''
 
** Stadtteil ''Stadtzentrum''
=== Stadtteile ===
* Stadtbezirk  ''Stadtgebiet Süd''
* Abenheim
** Stadtteil ''Innenstadt Süd''
* Heppenheim (an der Wiese)
** Stadtteil ''[[Karl-Marx-Siedlung]]''
* Hermsheim
* Stadtbezirk  ''Stadtgebiet Nord''
* Hochheim
** Stadtteil ''Innenstadt Nord''
* Horchheim
* Stadtbezirk  ''Stadtgebiet Südwest''
* Ibersheim
** Stadtteil ''Innenstadt West''
* Leiselheim
** Stadtteil ''Innenstadt Südwest''
* [[Neuhausen]]
* Stadtbezirk ''Westliche Vororte''
* [[Pfeddersheim]]
** Stadtteil ''Westliche Vororte''
* Pfiffligheim
** Stadtteil ''Hochheim''
* Rheindunkheim
** Stadtteil ''[[Neuhausen]]''
* Weinsheim
** Stadtteil ''Herrnsheim''
* Wieshoffenheim (an der Wiese)
** Stadtteil ''Leiselheim''
* Stadtbezirk ''Vororte Südwest''
** Stadtteil ''Horchheim''
** Stadtteil ''Weinsheim''
** Stadtteil ''Wiesoppenheim''
** Stadtteil ''Heppenheim (an der Wiese)''
* Stadtbezirk  ''Westliche Außenbezirke''
** Stadtteil ''[[Pfeddersheim]]''
** Stadtteil ''Abenheim''
* Stadtbezirk  ''Nördliche Vororte''
** Stadtteil ''Rheindürkheim''
** Stadtteil ''Ibersheim''


== Vereine ==
== Vereine ==
Hauptartikel: [[Vereine in Worms]], alphabetische Liste
* [[Altertumsverein Worms]], voller Name: Altertumsverein Worms, Vereinigung der Freunde rheinischer Geschichte und Kultur, e.V., Worms
* [[Altertumsverein Worms]], voller Name: Altertumsverein Worms, Vereinigung der Freunde rheinischer Geschichte und Kultur, e.V., Worms
* [[VfR Wormatia Worms]]


== Ehrenbürger ==
== Ehrenbürger ==
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== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
=== Religiöse Bauwerke ===
=== Religiöse Bauwerke ===
==== [[Wormser Dom|Dom]] ====
==== Dom  ====
Der Wormser Dom, auf dem höchsten Punkt der Wormser Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik <!--und eng mit dem Namen Bischof Burchards und der Blütezeit der Wormser Stadtgeschichte während des 12. und 13. Jahrhunderts verbunden.-->
* Vgl. Hauptartikel [[Wormser Dom]]


Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.<!-- sein Dom war erheblich kleiner als der heutige.-->
Der Dom, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik. Er ist neben denen von Mainz und Speyer einer der drei romanischen Kaiserdome.
 
Die Vorgeschichte des Wormser Domes reicht in die frühchristliche Epoche in spätrömischer Zeit zurück. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert.


Der Dom wurde 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte.
Der Dom wurde 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte.
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=== Ort der Nibelungensage  ===
=== Ort der Nibelungensage  ===
Worms sieht sich als Ort, der in der [[Nibelungensage]] eine wichtige Rolle als Hauptstadt des Nibelungenlandes spielt. <!--Auch einige andere möglicherweise in der Sage gemeinten Orte liegen im Umfeld der Stadt. Natürlich auch der [[Rhein]] als Versteck für den sagenhaften Nibelungenschatz.--> Es war nur konsequent unter Nutzung der Stadtmauer ein [[Nibelungenmuseum Worms|Nibelungenmuseum]] einzurichten.  
Worms sieht sich als Ort, der in der [[Nibelungensage]] eine wichtige Rolle als Hauptstadt des Nibelungenlandes spielt. Es war nur konsequent unter Nutzung der Stadtmauer ein [[Nibelungenmuseum Worms|Nibelungenmuseum]] einzurichten.  


Alljährlich finden seit 2001 die [[Nibelungenfestspiel]]e in Worms statt.
Alljährlich finden seit 2001 die [[Nibelungenfestspiel]]e in Worms statt.
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In der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts war der [[Limes]] gefallen und die [[Alamannen]] siedelten sich rechtsrheinisch an, dadurch wurde Worms wieder zum Grenzort. Zur Abwehr alamannischer Angriffe wurde eine Mauer errichtet. Als Besatzung erhielt Worms eine Abteilung der Legio II Flavia. Im 4. Jahrhundert besaß die Stadt den Rechtscharakter eines ''Municipiums'', d.h. einer selbständigen Stadtgemeinde.  
In der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts war der [[Limes]] gefallen und die [[Alamannen]] siedelten sich rechtsrheinisch an, dadurch wurde Worms wieder zum Grenzort. Zur Abwehr alamannischer Angriffe wurde eine Mauer errichtet. Als Besatzung erhielt Worms eine Abteilung der Legio II Flavia. Im 4. Jahrhundert besaß die Stadt den Rechtscharakter eines ''Municipiums'', d.h. einer selbständigen Stadtgemeinde.  


Seit 413 bestand ein kurzlebiges [[Burgunder|Burgunderreich]] am Mittelrhein. Sein Sitz wird von der Heldensage (vor allem im [[Nibelungenlied]]) und den auf dieser beruhenden literarischen Zeugnissen nach Worms verlegt.
Seit [[413]] bestand ein kurzlebiges [[Burgunder|Burgunderreich]] am Mittelrhein. Sein Sitz wird von der Heldensage (vor allem im [[Nibelungenlied]]) und den auf dieser beruhenden literarischen Zeugnissen nach Worms verlegt.
 
Das Ende der römischen Herrschaft wird überwiegend auf die Zeit um [[450]] datiert. Archäologische Funde deuten auf Erste Spuren christlichen Lebens und Glaubens in Worms werden durch archäologische Funde für die zweite Hälfte des 4. Jahrhundert belegt.
 
=== Mittelalter ===
[[496]]: Die im Raum Worms lebenden Alamannen werden von den [[Franken]] niedergeworfen und
ziehen sich an den Oberrhein zurück. Nun wird das Gebiet des südlichen Rheinhessen von Franken besiedelt.
 
Bischof Berthulf ist der erste sicher bezeugte [[Bistum Worms|Bischof von Worms]]. Er wird 614 in der Unterschriftenliste der großen Reichseinheitssynode von Paris genannt. Sitz einer Bischofskirche ist Worms vermutlich schon seit Mitte oder Ende des 4. Jahrhunderts.
Das Patrozinium des Domes und mithin des Bistums, St. Peter und Paul, wird erstmals 628 bezeugt.
 
Der Name “Warmatia”  die lateinische Form für die deutsche Bezeichung “Worms”, ist für das 7. Jahrhundert belegt. [[754]] wird [[Pfeddersheim]] (gehört heute zu Worms) erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 766 und 793 werden im [[Lorscher Codex]] (heute eingemeindete) Gemeinden erstmals urkundlich erwähnt:
im Jahr [[766]] die Gemeinden [[Horchheim]], ca. 4 km südwestlich von Worms im Eisbachtal, und ''Heppenheim a.d. Wiese'', 8 km südwestlich der Stadt gelegen, ebenso [[Ibersheim]], eine kleine Gemeinde ca. 10 km nordöstlich von Worms, [[771]] [[Herrnsheim]], ein 4 km nordwestlich von Worms gelegener Ort, drei Jahre später, im Jahr [[774]]  die 8 km nordwestlich von Worms liegende Gemeinde [[Abenheim]]. Das ca. 6 km südwestlich von Worms auf der Südseite des [[Eisbach (Rhein)| Eisbachs]] gelegene [[Wiesoppenheim]] wird im Jahr [[793]] im Codex Laureshamensis genannt.
 
[[25. Dezember]] [[790]]: Die  Pfalz neben dem Dom brennt während eines Aufenthaltes Karls des Großen
in Worms nieder. Ab 803 wird Worms Zentrum der fränkischen Politik und als solches zum bevorzugen Pfalzort.
 
Im Lorscher Codex wird die unmittelbar am Rhein ca. 8 km nördlich von Worms gelegene Gemeinde [[Rheindürkheim]] [[812]] erstmals urkundlich bezeugt.
 
[[829]] wurden die Friesen, die Fernhandel betreiben, in Worms genannt. In der Nordostecke der
Stadt, befand sich die Friesenansiedlung, die “platea Frisonum”, vermutlich zwischen der
Friesensperre und dem Rheintor, da dieser Bereich dem den Friesen um 900 zur Unterhaltung zugewiesenen Mauerteil entspricht. Von 829 an findet sich die Bezeichnung “Wormatia” für die Stadt.
 
[[847]]: Bischof Samuel gründet das nordwestlich der Stadt gelegene Stift St. Cyriakus in [[Neuhausen]] an der Stelle einer wohl schon merowingischen Kirche.


==Verkehr==
==Verkehr==
2.801

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