Erika von Amann
Erika von Amann (* 1923 in Neuhammer/Queiss in Schlesien, heute Gmina Osiecznica in Polen) ist eine deutsche Krankenschwester und war die dritte Schulleiterin der renommierten Schwesternschule der Universität Heidelberg (USH).[1]
Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erika von Amann wurde während des Zweiten Weltkriegs im Kriegswinter 1942/43 als pflegerische Hilfskraft in die zu einem Lazarett umfunktionierte Schule in Neuhammer/Queiss (Schlesien, heute Gmina Osiecznica in Polen) eingezogen. In Breslau wurde sie noch im Jahr 1943 in einem Schnellkurs zur Vollschwester ausgebildet. Nach Kriegsende 1945 kam Erika von Amann zunächst in ein US-amerikanisches Internierungslager. Später arbeitete sie als Krankenschwester in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR. Im Jahr 1959 gelang die Flucht nach Westberlin, wo sie am Krankenhaus Berlin-Steglitz arbeitete und im Jahr 1962 an der Agnes Karll Krankenpflegehochschule in Frankfurt/M. die Weiterbildung zur Unterrichtsschwester absolvierte. Es folgten Studienaufenthalte in den USA, in Großbritannien und in Dänemark. Im Jahr 1971 wurde Erika v. Amann von Antje Grauhan als Nachfolgerin auf die Position der Schulleitung an die Schwesternschule der Universität Heidelberg geholt. Erika von Amann betreute zusätzlich den Fachbereich Chirurgische Pflege. Sie intensivierte während ihrer Amtszeit als Schulleitung die Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Bereich des Weiterbildungslehrgangs zur Lehrerin für Pflegeberufe. Die Schwierigkeiten ihrer Amtszeit waren durch die Auswirkungen der 68-er Jahre geprägt, in der viele Studierende, auch diejenigen der Schwesternschule, eine Abkehr von der naturwissenschaftlich ausgerichteten Schulmedizin forderten. Dass die Schulmedizin in Heidelberg, in Tradition der Heidelberger anthropologischen Schule (Richard Siebeck, Viktor von Weizsäcker), im Unterschied zu Medizinischen Fakultäten anderer Universitätsstädte auch sozial- und geisteswissenschaftlich ausgerichtet war, wurde dabei seitens der Studierenden nicht unbedingt wahrgenommen, bzw. wurde ihnen nicht hinreichend vermittelt. 1983 wurde Erika von Amann in den Ruhestand versetzt. Ehrenamtlich engagierte sie sich weiterhin im Krebsinformationsdienst des DKfZ (Deutsches Krebsforschungszentrum) Heidelberg. Ihre Nachfolgerin in der Position der Schulleitung wurde Inge Vollstedt.
Schulleitungen der Schwesternschule der Universität Heidelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Olga Freiin von Lersner (1897–1978), bis 1963[2]
- Antje Grauhan (1930–2010)[3], 1963 bis 1971
- Erika von Amann (* 1923), 1971 bis 1983
- Inge Vollstedt, 1983 bis 1991
- Elke Kuno, 1991 bis ????
- Wiltrud Grosse, 2??? bis 20
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Erika von Amann (Hrsg.): Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Schwesternschule der Universität Heidelberg am 21. und 22. April 1978, 1953-1978, Eigenverlag 114 Seiten. Erika von Amann: 25-jähriges Jubiläum USH.