Franz Bernhard

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Franz Bernhard am 20. Mai 2006

Franz Bernhard (*17. Januar 1934 in Neuhäuser, † 28. Mai 2013 in Jockgrim) hat nicht nur das Wahrzeichen der Mannheimer Skulpturen-Meile in der Augustaanlage, die "Große Mannheimerin" (direkt beim Planetarium) geschaffen, er zählte auch zu den renommiertesten deutschen Bildhauern der Gegenwart. Für große Arbeiten wie die "Mannheimerin" arbeitete Franz Bernhard mit einer Schiffswerft in Speyer zusammen, kleinere Skulpturen (bis ca. Menschengröße) entwickelte er in seinem Atelier in Jockgrim.

Kurzbiografie[Bearbeiten]

  • 1934 geboren in Neuhäuser (Nové Chalupy), Südliche Sudeten
  • 1959 – 1966 Studium an der Kunstakademie Karlsruhe, Bildhauerei bei Prof. Wilhelm Loth Besuch der Werkklasse von Fritz Klemm
  • 1970 - Gastlehrauftrag an der Kunstakademie Karlsruhe
  • 1990 – 1992 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin
  • 1994 – Erster Vorsitzender des Künstlerbundes Baden-Württemberg (bis 2001, seit dem Ehrenvorsitzender)
  • 1998 - Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
  • 2004 - Ehrenprofessur des Landes Baden-Württemberg

Person und Werk[Bearbeiten]

Franz Bernhard wurde 1934 in Nové Chalupy im Sudentenland geboren, 1946 siedelte seine Familie nach Süddeutschland über. Nach dem Besuch des Gymnasiums und einer Schreinerlehre studierte Bernhard 1959-66 an der Kunstakademie Karlsruhe unter anderem bei Wilhelm Loth und Fritz Klemm. Dem Studium folgten regelmäßige Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland.

Für seine Werke erhielt er unter anderem den Villa-Romana-Preis (1968), den Pfalzpreis für Plastik (1975), den Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg (1977), den Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (1986) sowie den Lovis-Corinth-Preis (1989).

Darüber hinaus war er 1990-92 Mitglied der Akademie der Künste und stand von 1994 bis 2001 den Künstlerbund Baden-Württemberg vor. Seit 1972 lebte und arbeitete Bernhard im pfälzischen Jockgrim.

Franz Bernhard zählte zu den bedeutensten deutschen Bildhauern der Gegenwart, insbesondere die zeitgenössische Kunstszene des Südwestens hat er maßgeblich mitgeprägt. Seine Werke haben in zahlreiche private und öffentliche Sammlungen Eingang gefunden und prägen – wie beispielsweise die 13 Meter hohe Skulptur „Große Mannheimerin“ an der Autobahnauffahrt im Mannheimer Osten – vielerorts auch den öffentlichen Raum.

Franz Bernhards vor allem aus Holz und Conten-Stahl gefertigten Plastiken zeichnen sich durch ihre einfachen Formen und die nuancen­reichen, von Bearbeitungsspuren geprägten Oberflächen aus. In ihrem Mittelpunkt steht der menschliche Körper, der in stark abstrahierter Form – und oftmals nur Teilen – dargestellt wird. Ich mache aus Körpern Platten, Bögen, Balken. Ich mache aus Armen Gestänge. Ich mache aus dünn dick. Ich lasse ein Bein weg, wenn es stört [...], so Bernhard. Drehungen aus den Achsen und Verkantungen verleihen den „Körpern“ dabei Lebendigkeit und Ausdruck. Die verschiedene menschliche Haltungen aufgreifenden Werke Bernhards treten häufig in einen spannungsreichen Dialog zu ihrer Umgebung und thematisieren so Grundfragen über den Bezug des Menschen zu seiner Umwelt. Bei der Verleihung der Ehrenprofessur des Landes fasste die damalige Kultus­ministerin Baden-Württembergs Annette Schavan zusammen: Ausgangspunkt, Stimulans und Ziel des künstlerischen Wirkens von Franz Bernhard ist der Mensch.

Weblinks[Bearbeiten]