Heinrich Strieffler

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Heinrich Strieffler (* 8. Juli 1872 in Neustadt an der Haardt, † 26. Dezember 1949 ebenda) war Maler und Zeichner

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war der Schlossermeister Karl Gentzlinger, der zwar verheiratet war, aber zugleich ein Verhältnis mit Philippine Strieffler hatte. Gentzlinger starb 1873, Strieffler 1874. Heinrich kam zu seiner Großmutter Christine Strieffler, die im damals noch eigenständigen Haardt lebte.

1878 bis 1886 besuchte er die Volksschule, wo sein zeichnerisches Können entdeckt wurde. So wechselte er 1886 für drei Jahre an die lithographische Anstalt Karl Darstein in Neustadt. Zu dieser Zeit lebte er bei seinen beiden Onkeln Fritz und Peter Strieffler, da die Großmutter 1886 verstorben war.

1889 begann er als Geselle in verschiedenen deutschen Städten zu lernen. Bis er 1891 nach München kam. Dort an der Königlichen Kunstgewerbeschule und später an der Akademie der Bildenden Künste nahm er bei zeitgenössisch prominenten Dozenten Unterricht. Dabei besuchte er vor allem Wochenend- und Abendkurse, da er unter der Woche durch Arbeit seinen Lebensunterhalt finanzierte.

Bei Wilhelm Heinrich Riehl wurde Strieffler in Kunstgeschichte unterrichtet. Riehls Werk „Die Pfälzer. Ein Rheinisches Volksbild“ hatte laut Striefflers Eigendarstellung nachhaltigen Einfluss auf den jungen Künstler.

Durch ein Stipendium finanziert, bereiste er ab 1898 zweieinhalb Jahre verschiedene Orte in Italien. Für einige Monate hatte er ein Atelier in Rom, wo er kleinere Aufträge für Rompilger ausführte. Seine nach hause gesandten Briefe erschienen als Reiseberichte in einer pfälzischen Zeitung.

Bei seiner Rückkehr nach Deutschland entschied er sich bewusst, dem Trend nicht zu folgen, sich in München niederzulassen. Er nahm zunächst in seiner Geburtsstadt Wohnung, dann vorübergehend in Lachen und in Edenkoben, wo er Gründungsmitglied des örtlichen Pfälzerwaldvereins war..

1904 entschied er sich für Landau. Während seine impressionistisch beeinflussten Gemälde wenig Absatz fanden, konnte er mit Lithographien Geld verdienen. Sie fanden als Postkarten und Plakate Verwendung, zum Teil auch als Buchillustrationen. 1910 erschien sein Band „Pfälzer Wein von der Rebe bis zum Glase“, mit eigenen Texten und Illustrationen.

1909 war er (unter anderen mit August Croissant Mitbegründer der „Vereinigung Pfälzer Künstler und Künstlerinnen“. Dies war auch eine Reaktion auf den kurz zuvor erfolgten Bruch mit dem „Pfälzischen Kunstverein“, dem er einige Jahre angehört hatte. Einige Mitglieder standen Striefflers Kunst ablehnend gegenüber und es kam zu persönlichen Verbalauseinandersetzungen.

1917 unternahm Strieffler eine Deutschlandreise um seine Postkarten zu verkaufen. Im selben Jahr lernte er Max Slevogt kennen, mit dem er sich besonders im Bereich Lithographie regelmäßig austauschte. Da Strieffler in der Lage war, Drucke vorzunehmen, nahm er auch Aufträge von Slevogt an, dessen Werke zu drucken. Auf Slevogts Anregung hin änderte Strieffler seine Technik beim Lithographieren.

1912 heiratete er die aus Lothringen stammende, in Lachen wohnende Ida Maria Salm, mit der er fünf Jahre später eine Tochter hatte. Das Paar bezog ein Haus am Ostring. 1925 zog die Familie in ein neu erbautes Haus in der Löhlstraße, welches bis zum Tod der ebenfalls als Künstlerin tätigen Tochter Marie Strieffler im Familienbesitz blieb. Die Finanzierung des Neubaus war nur bedingt gesichert, da die Einkünfte trotz der Erfolge hinter den Erwartungen zurückblieben.

Um das Einkommen aufzubessern, versuchte er mit technischen Erfindungen Geld zu erwirtschaften. Mit einer eigens gegründeten Herdfabrik für Herde, mit denen eine ganze Wohnung geheizt werden konnte, hatte er keinen Erfolg. Ein Patent für einen neuen Lukenverschluss für U-Boote schenkte er dem Deutschen Staat, so dass der erzielte Erfolg sich nicht finanziell auswirkte Zwölf Patente meldete er insgesamt an, jedoch brachte ihm keines davon finanziellen Ertrag. Die Patentkosten verschärften seine Finanzlage allerdings zusätzlich.

Finanziell erfolgreich war er ab 1927 mit dem Verkauf einiger Fotografien, welche als Postkartenvorlage Absatz fanden. Sie zeigten das selbe wie seine Gemälde: Pfälzer Landschaften und Winzer bei der Arbeit.

Für ein geplantes Museum zur Landes-und Stadtgeschichte von Kaiserslautern konnte Strieffler 1934 einige Werke beisteuern. Sie zeigen meist den Alltag pfälzischer Winzer. Die Eröffnung wurde durch den Tod des Kurators Zink zunächst verzögert. Als die Werke 1935 gezeigt im „Museum zur Volkskunde“ wurden, sind sie in die nationalsozialistische Ideologie eingebunden, ohne dass Strieffler dies verhindern konnte.

Seine letzte Einzelausstellung fand nach langer Pause 1942 in Landau statt. Dies stellte nach etwa 20 Jahren seine erste größere Werkschau statt.

Nach seinem Tod 1949 wurde er in Landau beigesetzt.Sein Haus in der Löhlstraße ist der Öffentlichkeit als „Strieffler-Haus der Künste“ zugänglich.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Heinrich Strieffler“