August Croissant

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August Croissant (* 6. Februar 1870 in Edenkoben, † 14. Januar 1941 in Landau) war Maler und Zeichner

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war der Tüncher Zacharias Croissant. Dieser war vier mal verheiratet. Augusts Mutter war die zweite Ehefrau, Anna Philippine Michel. Aus dieser Ehe, die 1876 mit dem Tod Michels endete, gingen sechs Kinder hervor, davon war August das dritte.

Nach Besuch der Volksschule begann Croissant eine Ausbildung bei seinem Vater. Zugleich ging er auf das Präparandenseminar in Edenkoben, da er die Absicht hatte, anschließend das Lehrerseminar zu besuchen. Sein Interesse an malerischer Kunst führte danach dazu, dass er 1885 bis 1888 in Kaiserslautern die Kreis-Baugewerkschule besuchte, wie fast zeitgleich sein älterer Bruder Philipp. Als Dekorationsmaler bestanden Aussichten auf größere Aufträge als wie sie als Tüncher möglich gewesen wären.

In München und Nürnberg setzte er seine Ausbildung dank eines Stipendiums fort. Trotz vielversprechender Stellenangebote und des Verkaufs erster Werke kehrte er anschließend nach Landau zurück, wo er mit seinen Brüdern einen Malereibetrieb zu übernehmen. Er hatte seinen Sitz in der Marktstraße 42.

1894/95 unternahm er Studienreisen in die Schweiz, Italien, Palästina und Ägypten. Das dabei entstandene Reisetagebuch wurde 1976 veröffentlicht.

1896 heiratete er die aus Ingenheim stammende Emilie Schardein. Im selben Jahr wurde Tochter Emilie, 1898 kam Sohn Eugen zur Welt, der später ebenfalls als Künstler erfolgreich wurde.

Zu dieser Zeit wurde in der Fortstraße ein Doppelhaus gebaut, welches Philipp und August Croissant bewohnten. In einem Anbau richtete August Croissant sein Atelier ein.

Als Aufträge im bis dahin vorherrschenden Historismus spürbar weniger wurden, wandte sich Croissant dem neu aufkommenden Jugendstil zu. Hierfür besuchte er in München verschiedene Schulen. Er knüpfte zudem Kontakte zu verschiedenen hochrangigen Künstlern. ,

Er wandte sich auch verstärkt von der reinen Wandmalerei ab und widmete sich geschlossenen Räumen als Gesamtlustwerk, wobei er auch Möbelstücke entwarf. Mitte der 1900er Jahre wurden einzelne Werke ausgezeichnet und in Fachzeitschriften veröffentlicht. Ihren Malereibetrieb nannten die Brüder jetzt „Werkstätte für dekorative Kunst“.

Eine Einladung, Teil der Künstlergruppe an der Darmstädter Mathildenhöhe werden, lehnte er mit der Begründung ab, er wolle die Pfalz nicht verlassen. Den neu gegründeten „Deutschen Werkbund“ trat er hingegen 1907 bei.

Ab 1912 schuf er für den Pfälzerwaldverein 46 Postkartenmotive, mit denen der Verein Werbung für die Pfalz machte. Er fing an, in Aquarell zu malen, nachdem er sich mit Bleifarben eine Vergiftung zugezogen hatte.(Weitere Motive der 122 Karten umfassenden Serie schuf unter anderem Adolf Kessler).

Erfolglos bemühte er sich 1926 darum Max Slevogt für einen Auftrag zu gewinnen, in der Stiftskirche Landau ein Fresko zu schaffen.

Als der Handwerkliche Bereich Anfang der 1920er Jahre immer weniger Aufträge einbrachte, widmete Croissant sich verstärkt der freischaffenden Kunst, die er erfolgreich verkaufen konnte. Zu seinem Hauptwerk in diesen Jahren zählen Landschafts-und Dorfbilder, welche die meisten Orte zeigen die Croissant bereiste. Ein Schwerpunkt war dabei die Pfalz, aber auch Südeuropa und den Orient. Sein Malstil änderte sich von eher realistischen Darstellungen hin zu freieren Interpretationen mit weniger Details.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Porträtmalerei, welche er in der Regel als Auftragsarbeiten vornahm, von Selbstbildnissen und Familienmitgliedern abgesehen.

Gelegentlich veröffentlichte er auch Texte, wie etwa 1928 über Stil und Form von Trinkgefäßen. Eigenen Aufzeichnungen Croissants zufolge, schuf er über 5.000 Werke unterschiedlicher Art.

Dabei beteiligte er sich an zahlreichen, auch größeren Ausstellungen, hauptsächlich in Süddeutschland. Auftragsarbeiten verkaufte er auch nach Dresden oder Berlin.

Er starb Anfang 1941. Bis kurz vor seinem Tod konnte er trotz Beginn des Zweiten Weltkriegs seine Werke gut verkaufen.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „August Croissant“