Maulbeerallee (Schwetzingen)

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Die Maulbeerallee war in jüngerer Zeit ein Teil der Kurfürstenstraße.

Blick von der Kalmit nach Osten

Historisch führte sie quasi als Schnellweg zehn Kilometer vom Schwetzinger Schloss in gerader Linie nach Heidelberg. Denn als das Schwetzinger Schloss durch den Kurfürst Carl-Theodor ausgebaut wurde, wollte er die Achse zwischen dem Berg Königsstuhl am Ostrand der Tiefebene und der Kalmit im Westen markieren. Der Königsstuhl ist mit seinen 568 Höhenmetern die höchste Erhebung des südlichen Odenwalds. Die nur wenig höhere Kalmitspitze (673 m) ist die höchste Erhebung des Pfälzer Waldes. Der Berg liegt oberhalb von Maikammer im Kreis Neustadt an der Weinstraße.

Dementsprechend wurde die Schlossachse und die seines Barockgartens bereits unter Carl Philipp im frühen 18. Jahrhunderts ausgerichtet und beim Bau einer Verbindungsallee zur alten Residenz in Heidelberg 1734 auch fortgeführt. Schwetzingen war damals das Ausweichquartier des Hofs vor der Fertigstellung der neuen Residenz in Mannheim.


Maulbeerbäume hatten einen praktischen Nutzen. Sie dienten der Seidenraupen-Zucht. Ziel war der Aufbau einer Seidenproduktion (vgl. Seide (Stoff) bei Wikipedia).

Später wurde genau auf dieser Achse die inzwischen wieder verschwundene Eisenbahntrasse Heidelberg-Schwetzingen errichtet (1872 bis 1966).

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kleine Schönbuschallee: Wahrscheinlich nach dem Schwetzinger Vorbild wurde 1766 unter dem Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim zwischen der Mainbrücke in Aschaffenburg und dem Nilkheimer Wäldchen ein 2,3 km langer Promenadenweg ebenfalls als Maulbeerallee angelegt. Die Setzlinge wurden damals von der "Kurpfälzischen Maulbeerdirektion zu Heidelberg" bezogen.