Mosbach: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mosbach''' ist die Kreisstadt des [[Neckar-Odenwald-Kreis]]es und hat etwa 25.000 Einwohner.
'''Mosbach''' ist die [[Stadt|Kreisstadt]] des [[Neckar-Odenwald-Kreis]]es und hat etwa 25.000 Einwohner.
 
Mosbach gliedert sich in die Kernstadt und die Stadtteile [[Diedesheim]], Lohrbach, [[Neckarelz]], [[Nüstenbach (Mosbach)|Nüstenbach]], Reichenbuch, Sattelbach und die [[Waldstadt (Mosbach)|Waldstadt]]. Kleinere Wohngebiete sind der Schreckhof, Tannhof, Hammerweg, Hardhof und Masseldorn.
 
In den Stadtteilen Lohrbach, Reichenbuch und Sattelbach gibt es historisch bedingt jeweils einen eigenen Ortschaftsrat mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzenden.
 
Die [[Postleitzahl]] ist [[74821]].
 
==Geografie==
 
Mosbach liegt in malerischer Lage an den südlichen Ausläufern des [[Odenwald]]es im romantischen [[Neckar]]tal zwischen den Ballungsräumen [[Heidelberg]]/[[Mannheim]] und [[Heilbronn]]/[[Stuttgart]].
 
* Geographische Lage: 49° 21' nördl. Breite, 9° 9' östl. Länge
* Höhenlagen: 134-495 m über NN
* Fläche des Stadtgebietes: rd. 6223 ha
:Aufteilung nach Stadtteilen (Stand 12/2007):
:*Mosbach (Kernstadt) 3.169 ha
:*[[Lohrbach]] 1.236 ha
:*[[Neckarelz]] 784 ha
:*[[Diedesheim]] 434 ha
:*[[Sattelbach]] 312 ha
:*[[Reichenbuch]] 288 ha
 
==Geschichte==
 
Mosbach entstand um das Benediktinerkloster „Monasterium Mosabach“ und wird im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Aus dieser geistlichen Keimzelle wuchs nach und nach ein Gemeinwesen heran, dem nach Zuerkennung etlicher Privilegien im 13. Jahrhundert (gesichert ist die Zahl 1241) die Rechte als Reichsstadt verliehen wurden. Bis die Stadt 1362 [[Kurpfalz|kurpfälzisch]] wurde, genoss sie [[Freie Reichsstadt|Reichsunmittelbarkeit]], und an diese Zeit erinnert heute noch das Stadtwappen mit dem Adler und den Buchstaben OM (wohl „Oppidum Mosbacense”). Seine erste große Blütezeit erreichte Mosbach im 15. Jahrhundert als Residenz der Pfalzgrafen [[Otto I.]] und [[Otto II.]] (1410 bis 1499). Zu der nach einer Erbteilung entstandenen [[Pfalzgrafschaft Mosbach]] gehörten u.a. Güter am Neckar um Mosbach, im [[Kraichgau]] um [[Sinshei]]m, an der [[Bergstraße]] sowie in der Oberpfalz um Neumarkt.
Nach Auflösung des Mosbacher Fürstentums (Tod Ottos II. 1499) wurde die Stadt Sitz des Oberamtes Mosbach, das bis zum 18. Jahrhundert zum bedeutendsten rechtsrheinischen Oberamt der Kurpfalz heranwuchs.
Der Grundriss der Altstadt und etliche der noch heute erhaltenen Fachwerkbauten stammen aus dem 16. Jahrhundert. In diesem und im folgenden Jahrhundert förderten die Handwerker die Bedeutung der Stadt.
Die heute noch vorhandenen Mühlen und Wasserbauwerke entstanden im 18. Jahrhundert. Handwerksbetriebe, Sägewerke und Mühlen bildeten sich entlang der [[Elz]] und nutzten die vorhandene Wasserkraft. Einen weiteren Aufschwung erlebte das seit 1806 [[Baden|badische]] Mosbach Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Anbindung an die Eisenbahnlinie Heidelberg-Meckesheim-Obrigheim und die Entstehung der ersten Eisengießereien.
Nach der Kommunalreform entstand 1976 die Große Kreisstadt Mosbach mit den Stadtteilen Diedesheim, Lohrbach, Neckarelz, Reichenbuch und Sattelbach als wirtschaftlicher und kultureller Kristallisationspunkt des [[Neckar-Odenwald-Kreis]]es.
 
=== Zeittafel ===
:[[765]] Ersterwähnung von [[Lohrbach]]
:[[773]] Ersterwähnung von [[Neckarelz]]
:[[826]] Benediktinerabtei "Mosbach" bezeugt
:[[976]] Otto II. schenkt das Kloster dem Bischof von [[Worms]]
:[[1241]] Mosbach im Reichssteuerverzeichnis aufgelistet
:[[1265]] Ersterwähnung von [[Diedesheim]]
:[[1297]] Reichsstadt Mosbach erstmals verpfändet
:[[1305]] Ersterwähnung von [[Nüstenbach]]
:[[1329]] Verpfändung Mosbachs an die Pfalz
:[[1330]] Ersterwähnung von [[Reichenbuch]]
:[[1350]] [[Johanniterorden]] verkauft das Tempelhaus in Neckarelz
:[[1415]] Mosbach wird unter Otto I. Residenz der fünf Jahre zuvor entstandenen [[Pfalz-Mosbach]]
:[[1413]] [[Burg Lohrbach]] von Pfalzgraf Otto I. erworben
:[[1416]] Ersterwähnung von [[Sattelbach]]
:[[1444]] Pfalzgräfin Johanna in der Stiftskirche beigesetzt
:[[1499]] Mosbach wird nach dem Tod Otto II. kurpfälzisch
:[[1554]] Bau des [[Rathaus Mosbach|Mosbacher Rathauses]]
:[[1560]] Mosbach erhält das Recht auf einen vierten Jahrmarkt
:[[1556]] Offizielle Einführung der Reformation
:[[1564]] Aufhebung des [[Julianastif]]ts
:[[1577]] [[Schloss Lohrbach]] Residenz der Witwe [[Friedrich III. von der Pfalz|Kurfürst Friedrichs III.]]
:[[1686]] Niederlassung der Franziskaner in Mosbach
:[[1708]] Stiftskirche unter Reformierten und Katholiken aufgeteilt
:[[1770]] Fayencenmanufaktur gegründet (Produktion bis 1836)
:[[1803]] Oberamt Mosbach zum Fürstentum Leiningen
:[[1806]] Übergang an das [[Großherzogtum Baden]]
:[[1862]] Die Eisenbahn erreicht Mosbach. Die [[Elsenztalbahn|Odenwaldbahn]] fuhr von Heidelberg über [[Meckesheim]] bei [[Obrigheim]] über eine auch in der Horizontalen gebogenen Bogenbrücke nach Mosbach (aktuell wieder ein Teilstück Schwarzbachtalbahn). Erst 1879 kam die [[Neckartalbahn|Neckartalstrecke]] hinzu.
:[[1863]] Mosbach Sitz eines badischen Kreises
:[[1905]] [[Odenwaldexpress|Schmalspurbahn Mosbach-Mudau]]
:[[1934]] Bauernsiedlung auf dem [[Bergfeld]]
:[[1935]] Eingemeindung von [[Nüstenbach]]
:[[1961]] Baubeginn der Waldstadt
:[[1972]] Eingliederung von Lohrbach, Sattelbach und Reichenbuch
:[[1973]] Eingliederung von [[Diedesheim]]
:[[1974]] Beginn der umfangreichen Altstadtsanierung in Mosbachs Stadtkern
:[[1975]] Zusammenschluss von Neckarelz und Mosbach
:[[1976]] Mosbach wird Große Kreisstadt
:[[1991]] Mosbach feiert 750 Jahre Stadtrechte
:[[1997]] 15. baden-württembergische [[Landesgartenschau Mosbach|Landesgartenschau]]
:1997 Mosbach ist die letzte "wildeste Region im Wilden Süden" des [[SDR]] 3
:1997 Übergabe des Wohnbauschwerpunktes "Waldsteige West II" in Neckarelz
:1997 Einweihung des neuen Kultur- und Tagungszentrums "Alte Mälzerei"
:1997 Verkehrsfreigabe des ersten Ausbauabschnittes der [[B 27]] am "Käfertörle"
:[[2002]] 25. baden-württembergische Heimattage zum 50. Landesjubiläum
:[[2003]] Anschluss an das [[S-Bahn]]-Netz Rhein-Neckar
 
;20. Jhdt.: Das [[Konzentrationslager Neckarelz]] um Mosbach herum und in [[Obrigheim]] war von März 1944 bis März 1945 ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Ort Neckarelz. Die SS betrieb damit im Rahmen der Untertage-Verlagerung von kriegswichtigen Industriebetrieben (u. a. Daimler) in mehreren Stollen im Berg unter dem [[Schloss Neuburg]] bei Obrigheim gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] mit mehreren Tausend Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen die Fertigung von Flugzeugmotoren. In der Nachkriegszeit entstanden daraus auch mehrere, noch heute bestehende Produktionsstätten. In einer Schule in Neckarelz gibt es dazu eine Ausstellung.
 
== Verkehr ==
Von den Autobahnen A 6 (Anschlussstelle Nr. 37 Neckarsulm oder Anschlussstelle Nr. 33 Sinsheim) und A 81 (Anschlussstelle Nr. 6 Osterburken) sind es über die Bundesstraßen 27 und 292 jeweils nur wenige Kilometer nach Mosbach. In der Stadtmitte finden sich zahlreiche zentrumsnahe Parkplätze (Parkleitsystem). Zudem verfügt Mosbach über eine CarSharing-Station der Stadtmobil Rhein-Neckar AG.
 
Auf dem Gebiet des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) kann die Stadt auf ein engmaschiges Netz an Buslinien bauen. Am Zentralen Omnibusbahnhof Mosbach werden diese nutzerfreundlich miteinander verknüpft. Drei Bahnhöfe und die Einbindung in das S-Bahn-Netz Rhein-Neckar des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) garantieren die optimale Anbindung an die Schiene. An den drei Bahnhöfen verkehren die Linien {{LinieS1-Symbol}} und {{LinieS2-Symbol}} der [[S-Bahn RheinNeckar]] : Mosbach-Neckarelz (Anbindung [[Neckartalbahn]] HN-HD), Mosbach West, Mosbach(Baden).
:ab Mosbach - Neckarelz (insbesondere S-Bahn):
:'''{{Weblink|reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel.exe/dn?evaId{{=}}8000264&boardType{{=}}dep&time{{=}}actual&productsDefault{{=}}1111101&start{{=}}yes|Aktueller Abfahrtsplan von Mosbach-Neckarelz}}'''
 
Seit Mai 2008 gibt es, betrieben von der Landkreisverwaltung, im Bahnhof Mosbach-Neckarelz wieder eine Güterverladestation. Zunächst soll hier hauptsächlich Holz aufgeliefert und in Güterwaggons umgeladen werden.
 
Das Radwegenetz in Mosbach wird kontinuierlich ausgebaut und optimiert. Zum Radwandern laden interessante überregionale Fahrradrouten und -wanderwege ein, an die die Stadt angebunden ist.
 
Von zwei Häfen am Neckar in den Stadtteilen Diedesheim und Neckarelz profitiert die heimische Wirtschaft während der Schiffsanleger in Höhe des Pattberg-Bildungszentrums in Neckarelz in erster Linie die touristische Ausflugsschifffahrt anspricht.
 
Zu guter Letzt komplettiert der Verkehrslandeplatz im Ortsteil Lohrbach (eingestuft in die Kategorie 3 der Richtlinien des Bundesministers für Verkehr (BMV) für die Anlage und Genehmigung von Landeplätzen für Flugzeuge (NfL I 278/68)) das Angebot der Verkehrsinfrastruktur in Mosbach.
 
== Einrichtungen ==
=== Bildung und Gesellschaft  ===
==== Bildung ====
* [[Schulen in Mosbach|Ausbildung, Schule, Studium]]
* [[Kindergärten in Mosbach]]
==== Kunst und Kultur ====
==== Religion und Kirche ====
* * [[Stiftskirche St. Juliana Mosbach|Stiftskirche]]
* [[St. Paulus-Kirche (Mosbach)|St. Paulus-Kirche]] in Mosbach-Lohrbach
 
==== sonstige Einrichtungen ====
* [[Freibad Mosbach]]
* [[Johannes-Anstalten|Johannes-Anstalten Mosbach]]
* [[Kreiskrankenhaus Mosbach]]
* [[Mehrgenerationenhaus Mosbach]]
 
== Sehenswürdigkeiten ==
 
* Palm'sches Haus
* [[Rathaus Mosbach|Rathaus]]
 
==Personen==
'''In Mosbach geboren'''
 
* [[1529]]: Nicolaus Kistner, Rektor der [[Universität Heidelberg]]
* [[1974]]: [[Oliver Caruso]], Gewichtheber
 
== Bilder ==
<gallery perrow=5>
Datei:Rathaus Mosbach 01.JPG|Rathaus
Datei:Stiftskirche Mosbach.JPG|Stiftskirche
Datei:Palmsches Haus Mosbach.JPG|Palm'sches Haus
Datei:Haus Lindenlaub Mosbach.JPG|Haus Lindenlaub
Datei:Hauptstraße Mosbach.JPG|Partie an der Hauptstraße
</gallery>
==Literatur==
* Balduin Herter: ''Die Judengemeinde von Mosbach 1297 bis 1940''. Reihe  Mosbach im 3. Reich, 4. Heft, Hrsg.: Große Kreisstadt Mosbach, 2008. 130 Seiten (mit einem weiteren Literaturverzeichnis und den Biographien des Kunsthistorikers und Rembrandt-Experten Prof. Dr. Julius Held, des Bezirksrabbiners Dr. Leopold Löwenstein und des Bezirksrabbiners Julius Greilsheimer und eine Liste der jüdischen Einwohner aus dem Jahr 1933)
 
== Weblinks ==
* {{Homepage|www.mosbach.de}}
* {{Wikipedia}}
* {{Googlemap}}
 
{{Orte Neckar-Odenwald-Kreis}}
 
[[Kategorie:Mosbach| ]]
[[Kategorie:Neckar-Odenwald-Kreis]]
[[Kategorie:Stadt]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit (Neckar-Odenwald-Kreis)]]
[[Kategorie:Ausflugsziel]]
{{Stub}}

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