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Das '''Konzentrationslager Osthofen''' in Osthofen bei [[Worms]] (Rheinland-Pfalz) bestand vom 6. März [[1933]] bis Juli [[1934]]. Opfer der SA und SS waren in erster Linie Kommunisten, aber auch Sozialdemokraten, Gewerkschafter. Die Haftdauer betrug in der Regel 4 bis 6 Wochen, in Einzelfällen dauerte sie bis zu einem Jahr. Mindestens 3.000 Häftlinge waren insgesamt in diesem Konzentrationslager in dieser Zeit vorübergehend gefangen. Die regionale Presse berichtete ab Mai 1933 in fast gleich lautenden Berichten von der Einrichtung des Konzentrationslagers. Es war also nicht geheim. Die Zustände im KZ wurden in den Berichten allerdings stark verharmlost. | Das '''Konzentrationslager Osthofen''' in Osthofen bei [[Worms]] (Rheinland-Pfalz) bestand in Gebäuden einer ehemaligen Papierfabrik vom 6. März [[1933]] bis Juli [[1934]]. Opfer der SA und SS waren in erster Linie Kommunisten, aber auch Sozialdemokraten, Gewerkschafter. Die Haftdauer betrug in der Regel 4 bis 6 Wochen, in Einzelfällen dauerte sie bis zu einem Jahr. Mindestens 3.000 Häftlinge waren insgesamt in diesem Konzentrationslager in dieser Zeit vorübergehend gefangen. Die regionale Presse berichtete ab Mai 1933 in fast gleich lautenden Berichten von der Einrichtung des Konzentrationslagers. Es war also nicht geheim. Die Zustände im KZ wurden in den Berichten allerdings stark verharmlost. | ||
Zum 1. Mai 1933 ordnete der ''Staatskommissar für das Polizeiwesen'' im [[Volksstaat Hessen]], [[Werner Best]], die Schaffung eines Konzentrationslagers für den Volksstaat in Osthofen an. Damit sollte den illegalen Lagern der SA ein Rahmen gegeben werden. Ehrenamtlicher KZ-Lagerleiter war der in Osthofen gebürtige SS-Sturmbannführer Karl d’Angelo. Wächter waren zu Hilfspolizisten ernannten SS- und SA-Männern aus Worms und seiner Umgebung. Best hatte damit eines der ersten regulären staatlichen KZ im Deutschen Reich geschaffen und gleichzeitig die Bekämpfung der Gegner des NS-Regimes seiner neu geschaffenen politischen Landespolizei unterstellt. | Zum 1. Mai 1933 ordnete der ''Staatskommissar für das Polizeiwesen'' im [[Volksstaat Hessen]], [[Werner Best]], die Schaffung eines Konzentrationslagers für den Volksstaat in Osthofen an. Damit sollte den illegalen Lagern der SA ein Rahmen gegeben werden. Ehrenamtlicher KZ-Lagerleiter war der in Osthofen gebürtige SS-Sturmbannführer Karl d’Angelo. Wächter waren zu Hilfspolizisten ernannten SS- und SA-Männern aus Worms und seiner Umgebung. Best hatte damit eines der ersten regulären staatlichen KZ im Deutschen Reich geschaffen und gleichzeitig die Bekämpfung der Gegner des NS-Regimes seiner neu geschaffenen politischen Landespolizei unterstellt. | ||
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==Literarisches Zeugnis== | ==Literarisches Zeugnis== | ||
[[Anna Seghers]] schrieb in ihrem im Pariser Exil geschriebenen und in Mexiko 1942 erstmals veröffentlichten Roman ''"Das siebte Kreuz"'' über die Flucht von sieben Häftlingen aus dem KZ. Seghers zeichnete ein authentisches Bild der Gesellschaft in den 1930er Jahren unter dem NS-Regime. Im Roman heißt das Lager nur wenig verfremdet „Westhofen“. | [[Anna Seghers]] schrieb in ihrem im Pariser Exil geschriebenen und in Mexiko 1942 erstmals veröffentlichten Roman ''"Das siebte Kreuz"'' über die Flucht von sieben Häftlingen aus dem KZ. Seghers zeichnete ein authentisches Bild der Gesellschaft in den 1930er Jahren unter dem NS-Regime. Im Roman heißt das Lager nur wenig verfremdet „Westhofen“ (sollte aber nicht mit dem Ortsteil verwechselt werden). Seghers war in Mainz geboren. | ||
==Verein und Gedenkstätte== | |||
Der Verein ''“Förderprojekt Osthofen”'' und die ''Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz'' haben in den Räumen des ehem. Konzentrationslagers eine Gedenkstätte mit der Dauerausstellung “ Die Zeit des Nationalsozialismus in unserem Land” eingerichtet. Seit [[1994]] werden systematisch Dokumente aus Archiven, Fotos, Zeitzeugenberichte (schriftlich und/oder als AV-Medien), Mikrofilme und Mikrofiche gesammelt. Im Jahr 1996 wurde hierfür das Dokumentationszentrum eingerichtet. Mit der Eröffnung einer ersten Dauerausstellung im November 1996 wurde ein erster Schritt in die Öffentlichkeit unternommen. | |||
== Adresse == | |||
:'''Gedenkstätte KZ Osthofen''' | |||
:[[Ziegelhüttenweg (Osthofen)|Ziegelhüttenweg]] 38 | |||
:[[67574]] [[Osthofen]] | |||
:e-mail: : info (at) projektosthofen-gedenkstaette.de | |||
== Anfahrt == | |||
;Mit der Bahn: Nahverkehrszüge der Kursbuchstrecke 660 [[Mannheim]]-Mainz. Am Bahnhof Osthofen in nördlicher Richtung (Richtung Mainz) 3 Minuten Fußweg zur Gedenkstätte, die sich links hinter dem Bahnübergang befindet. | |||
;Mit dem Auto: An der Abfahrt “Gundersheim/Westhofen/Osthofen” der [[Bundesautobahn 61|A 61]] (Speyer-Köln) über Westhofen nach Osthofen. Von hier aus der türkisfarbenen Beschilderung “zur Gedenkstätte” folgen. | |||
== Literaur == | == Literaur == | ||
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*{{Weblink|1=www.politische-bildung-rlp.de/osthofen.html|2=Dokumentationszentrum in Osthofen}} | *{{Weblink|1=www.politische-bildung-rlp.de/osthofen.html|2=Dokumentationszentrum in Osthofen}} | ||
*{{Weblink|1=www.projektosthofen-gedenkstaette.de/|2=Homepage des Fördervereins „Projekt Osthofen e.V.“}} | *{{Weblink|1=www.projektosthofen-gedenkstaette.de/|2=Homepage des Fördervereins „Projekt Osthofen e.V.“}} | ||
*{{Wikipedia2|KZ_Osthofen}} | |||
[[Kategorie:Denkmal (Worms)]] | |||
[[Kategorie:Denkmal (Worms)]] | |||
[[Kategorie:Geschichte]] | |||
[[Kategorie:Museum]] | |||
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[[Kategorie:Nationalsozialismus]] |
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