Böbingen: Unterschied zwischen den Versionen

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→‎Geschichte: Sprachwechsel wurde zurecht moniert, was an 1688 falsch ist Pfälzischer Erbfolgekrieg habe ich nicht verstanden
(typos. btw: der ständige Wechsel von Vergangenheits- und Gegenwartsform ist unschön. Sachliche Fehler (Krieg Frankreichs 1788 "gegen Deutschland" wären korrigierbar. Ansonsten ein gut geschriebener Artiekl.)
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==Geschichte==
==Geschichte==


Die älteste bekannte gesicherte urkundliche Erwähnung datiert am [[22. April]] [[776]] unter der Bezeichnung Bebingen. In dieser Urkunde übereignet die Adlige Landrada unter anderem einen Grund in Böbingen an das [[Kloster Lorsch]].  (Die Erwähnung des Ortes ''Billingen'' im Jahr [[772]] ist allerdings nach derzeitigen Erkenntnissen mit Böbingen gleichzusetzen)  
Die älteste bekannte gesicherte urkundliche Erwähnung trägt das Datum [[22. April]] [[776]] unter der Bezeichnung Bebingen. In dieser Urkunde übereignet die Adlige Landrada unter anderem einen Grund in Böbingen an das [[Kloster Lorsch]].  (Die Erwähnung des Ortes ''Billingen'' im Jahr [[772]] ist allerdings nach derzeitigen Erkenntnissen mit Böbingen gleichzusetzen)  


Im Laufe der Jahrhunderte gelangten durch Stiftungen weitere Grundstücke und Rechte an umliegende Klöster, wie das Altenmünsterer Kloster, das Kloster Eußerthal, der Deutsche Ritterorden, die Kirche in [[Weyher]] und zuletzt am [[28. April]] [[1494]] das neugegründete Spital in [[Deidesheim]].
Im Laufe der Jahrhunderte gelangten durch Stiftungen weitere Grundstücke und Rechte an umliegende Klöster, wie das Altenmünsterer Kloster, das Kloster Eußerthal, der Deutsche Ritterorden, die Kirche in [[Weyher]] und zuletzt am [[28. April]] [[1494]] das neugegründete Spital in [[Deidesheim]].


Ab [[1417]] ist die [[Kurpfalz]] oberster Lehnsherr, der Ort wird der Vogtei Germersheim zugewiesen. Die umliegenden Gemeinden gehören hingegen zum Bistum Speyer. Ortsherren sind jedoch nicht die in [[Speyer]] ansässigen Adeligen, die sich selbst „von Böbingen“ nennen, sondern die „Junker von Altdorf“.  
Ab [[1417]] war die [[Kurpfalz]] oberster Lehnsherr, der Ort wurde der Vogtei Germersheim zugewiesen. Die umliegenden Gemeinden gehörten hingegen zum Bistum Speyer. Ortsherren waren jedoch nicht die in [[Speyer]] ansässigen Adeligen, die sich selbst „von Böbingen“ nannten, sondern die „Junker von Altdorf“.  


Wann die Reformation in Böbingen eingeführt wurde, ist nicht belegt. Bei einer Versammlung im August [[1565]], bei der Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem Dorf fixiert wurden (unter anderem wurde festgelegt, dass die Blutgerichtsbarkeit in [[Germersheim]] lag), wurde erwähnt, dass das Kirchweihfest seit „etlichen Jahren“ verboten sei, was auf die Reformation hindeutet. Gesicherte Daten gibt es jedoch erst ab [[30. März]] [[1593]], als mit Clemens Wild ein reformierter Pfarrer nach Böbingen kam.  
Wann die Reformation in Böbingen eingeführt wurde, ist nicht belegt. Bei einer Versammlung im August [[1565]], bei der Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem Dorf fixiert wurden (unter anderem wurde festgelegt, dass die Blutgerichtsbarkeit in [[Germersheim]] lag), wurde erwähnt, dass das Kirchweihfest seit „etlichen Jahren“ verboten sei, was auf die Reformation hindeutet. Gesicherte Daten gibt es jedoch erst ab [[30. März]] [[1593]], als mit Clemens Wild ein reformierter Pfarrer nach Böbingen kam.  
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In dieser Zeit kam das Dorf zu bescheidenem Wohlstand, der darin gipfelte, dass laut Gemeinderechnung keine Armut mehr in Böbingen herrsche. Es war auch die Zeit einer kleineren Einwanderungswelle, dazu kam eine Verbesserung der Infrastruktur und die Urbarmachung des Gewanns „Brämig“, dessen Nutznießer wohlhabende Landwirte ebenso wie ärmere Bürger waren. Schließlich wurde auch ein gemeindeeigener Steinbruch erschlossen und [[1861]] ein neuer Friedhof eingeweiht, bestehende Straßen werden im Zuge des Wachstums verlängert, öffentliche Gebäude renoviert.  
In dieser Zeit kam das Dorf zu bescheidenem Wohlstand, der darin gipfelte, dass laut Gemeinderechnung keine Armut mehr in Böbingen herrsche. Es war auch die Zeit einer kleineren Einwanderungswelle, dazu kam eine Verbesserung der Infrastruktur und die Urbarmachung des Gewanns „Brämig“, dessen Nutznießer wohlhabende Landwirte ebenso wie ärmere Bürger waren. Schließlich wurde auch ein gemeindeeigener Steinbruch erschlossen und [[1861]] ein neuer Friedhof eingeweiht, bestehende Straßen werden im Zuge des Wachstums verlängert, öffentliche Gebäude renoviert.  


Gleichwohl gibt es dieser Zeit auch viele auswanderungswillige Bürger. Den meisten wird die Überfahrt nach Amerika gewährt.
Gleichwohl gab es dieser Zeit auch viele auswanderungswillige Bürger. Den meisten wurde die Überfahrt nach Amerika gewährt.
 
Dem [[Deutsch-Französicher Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] sah man in Böbingen mit gemischten Gefühlen entgegen. Es mussten Frondienste nach [[Neustadt an der Weinstraße]] geleistet werden, für zu leistende Fuhrdienste der Bürger musste die Gemeinde diesen Entschädigung zahlen, was bereits Ende [[1870]] zu einer Darlehensaufnahme von etwa 400 Gulden führte. Ansonsten ging das Gemeindeleben seinen gewohnten Gang, geprägt vor allem durch einen seit Jahren immer wieder aufkeimenden Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken.  
Dem [[Deutsch-Französicher Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] sah man in Böbingen mit gemischten Gefühlen entgegen. Es mussten Frondienste nach [[Neustadt an der Weinstraße]] geleistet werden, für zu leistende Fuhrdienste der Bürger musste die Gemeinde diesen Entschädigung zahlen, was bereits Ende [[1870]] zu einer Darlehensaufnahme von etwa 400 Gulden führte. Ansonsten ging das Gemeindeleben seinen gewohnten Gang, geprägt vor allem durch einen seit Jahren immer wieder aufkeimenden Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken.  


Die nun auch auf dem Land erkennbar werdende Industrialisierung führte in den 1890er Jahren auch in Böbingen zu Aktivität: [[1893]] wird eine Glashütte mit 50 Beschäftigten eröffnet, die jedoch wegen schlechter Verkehrsbedingungen nach wenigen Jahren wieder eingestellt wird. Nacheinander wurden zwei Bahnlinien, für welche die Vorbereitungen begonnen wurden, doch nicht gebaut. Eine Postagentur, eine Telegraphenlinie und ein Omnibusverkehr wurden jedoch eingerichtet und eine Handarbeitsschule eröffnet.
Die nun auch auf dem Land erkennbar werdende Industrialisierung führte in den 1890er Jahren auch in Böbingen zu Aktivität: [[1893]] wurde eine Glashütte mit 50 Beschäftigten eröffnet, die jedoch wegen schlechter Verkehrsbedingungen nach wenigen Jahren wieder eingestellt wurde. Nacheinander wurden zwei Bahnlinien, für welche die Vorbereitungen begonnen wurden, doch nicht gebaut. Eine Postagentur, eine Telegraphenlinie und ein Omnibusverkehr wurden jedoch eingerichtet und eine Handarbeitsschule eröffnet.
Wasser und Elektrizität in allen Häusern gibt es in Böbingen jedoch erst schrittweise nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]].   
Wasser und Elektrizität in allen Häusern gibt es in Böbingen jedoch erst schrittweise nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]].   


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[[1979]] wurde das überwiegend in gemeinschaftlicher Eigenarbeit gebaute Dorfgemeindehaus eingeweiht, das seither Vereinen wie Privatpersonen als Veranstaltungsort dient.
[[1979]] wurde das überwiegend in gemeinschaftlicher Eigenarbeit gebaute Dorfgemeindehaus eingeweiht, das seither Vereinen wie Privatpersonen als Veranstaltungsort dient.


[[1993]] erhält der Friedhof eine Aussegnungshalle, zudem wird der Ort ans Gasnetz angeschlossen. Die langsame Erweiterung des Ortes mit Neubaugebieten und verlängerten Straßen setzt sich in diesen Jahren fort.
[[1993]] erhielt der Friedhof eine Aussegnungshalle, zudem wurde der Ort ans Gasnetz angeschlossen. Die langsame Erweiterung des Ortes mit Neubaugebieten und verlängerten Straßen setzte sich in diesen Jahren fort.


==Bisherige Bürgermeister==
==Bisherige Bürgermeister==
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