Herbert Plügge: Unterschied zwischen den Versionen

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===== Biographie =====
===== Biographie =====
Herbert Plügge besuchte das humanistische König-Albert-Gymnasium in Leipzig und studierte Medizin an der Universität Leipzig. Im Jahr 1932 erhielt er die Approbation als Arzt. Am 1. 9. 1933 trat er als Assistent in die Nervenabteilung der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg bei [[Viktor von Weizsäcker]] ein. Zwischen 1935 und 1936 arbeitete er am Konitzkystift Bad Nauheim, daran anschließend an der Medizinischen und Nervenklinik der Universität Gießen. Hier erfolgte die Habilitation für Innere Medizin bei Helmuth Reinwein, einem Schüler [[Ludolf Krehl|Ludolf von Krehls]]. 1938 erhielt Herbert Plügge die Dozentur für Innere Medizin und Neurologie. Bis zum Jahr 1943 folgten Jahre als Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik in Kiel, anschließend übernahm Plügge die Leitung der Medizinischen Klinik des Städtischen Krankenhaues Darmstadt. Als Mitglied des NSDAP wurde Plügge nach dem Zweiten Weltkrieg als Mitläufer eingestuft. Im Jahr 1952 wurde er Direktor der medizinischen Poliklinik in [[Heidelberg]], wo bereits [[Ludolf Krehl|Ludolf von Krehl]] gelehrt hatte. Plügge beschäftigte sich mit vor allem mit Herzerkrankungen und versuchte, diese mithilfe der Phänomenologie zu analysieren. Er machte dafür vorallem den Ansatz des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty<ref>WIKIPEDIA: [https://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_Merleau-Ponty Maurice Merleau-Ponty]</ref> fruchtbar. In der alten Heidelberger Poliklinik war eine Station (ambulante Tagesklinik) nach Herbert Plügge benannt. Der Briefwechsel zwischen Herbert Plügge und Viktor von Weizsäcker ist bislang nicht bearbeitet. Die Lyrikerin Rose Ausländer ("Schwarze Milch" von 1925) war eine Freundin von Herbert Plügge. Plügge stand zudem in schriftlichem Austausch mit dem österreichischen Schriftsteller und Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialismus, Jean Améry.<ref>Monique Boussart (Hrsg.): Jean Améry: ''Über das Altern (Revolte und Resignation); Hand an sich legen (Diskurs über den Freitod)'', Klett Cotta Stuttgart 2005, zu Herbert Plügge z.B. S. 433, ISBN 3-608-93563-0.</ref> Der phänomenologisch-medizinische Ansatz von Herbert Plügge wurde vor allem in den Benelux-Staaten und hier vor allem in Holland rezipiert.
Herbert Plügge besuchte das humanistische König-Albert-Gymnasium in Leipzig und studierte Medizin an der Universität Leipzig. Im Jahr 1932 erhielt er die Approbation als Arzt. Am 1. 9. 1933 trat er als Assistent in die Nervenabteilung der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg bei [[Viktor von Weizsäcker]] ein. Zwischen 1935 und 1936 arbeitete er am Konitzkystift Bad Nauheim, daran anschließend an der Medizinischen und Nervenklinik der Universität Gießen. Hier erfolgte die Habilitation für Innere Medizin bei Helmuth Reinwein, einem Schüler [[Ludolf Krehl|Ludolf von Krehls]]. 1938 erhielt Herbert Plügge die Dozentur für Innere Medizin und Neurologie. Bis zum Jahr 1943 folgten Jahre als Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik in Kiel, anschließend übernahm Plügge die Leitung der Medizinischen Klinik des Städtischen Krankenhaues Darmstadt. Als Mitglied des NSDAP wurde Plügge nach dem Zweiten Weltkrieg als Mitläufer eingestuft.  
 
===== Ärztlicher Leiter der Medizinischen Poliklinik Heidelberg =====
Im Jahr 1952 wurde er Direktor der medizinischen Poliklinik in [[Heidelberg]], wo bereits [[Ludolf Krehl|Ludolf von Krehl]] gelehrt hatte. Plügge hielt dieses Amt bis zum Jahr 1969 inne. Die ersten Medizinischen Polikliniken waren ursprünglich als „Ambulatorische Kliniken“ entstanden, in denen arme Patienten behandelt wurden. Auch unternahmen die dort beschäftigen Ärzte Hausbesuche. In Heidelberg war es Jakob Fidelius Ackermann, der 1805 die Poliklinik als„Institutum Policlinicum Medico-Chirurgicum“ einrichtete. An der Universität Halle/S. war bereits fast hundert Jahre zuvor, im Jahr 1717, mit poliklinischem Unterricht begonnen worden.
 
Plügge beschäftigte sich mit vor allem mit Herzerkrankungen und versuchte, diese mithilfe der Phänomenologie zu analysieren. Er machte dafür vorallem den Ansatz des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty<ref>WIKIPEDIA: [https://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_Merleau-Ponty Maurice Merleau-Ponty]</ref> fruchtbar. In der alten Heidelberger Poliklinik war eine Station (ambulante Tagesklinik) nach Herbert Plügge benannt. Der Briefwechsel zwischen Herbert Plügge und Viktor von Weizsäcker ist bislang nicht bearbeitet. Die Lyrikerin Rose Ausländer ("Schwarze Milch" von 1925) war eine Freundin von Herbert Plügge. Plügge stand zudem in schriftlichem Austausch mit dem österreichischen Schriftsteller und Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialismus, Jean Améry.<ref>Monique Boussart (Hrsg.): Jean Améry: ''Über das Altern (Revolte und Resignation); Hand an sich legen (Diskurs über den Freitod)'', Klett Cotta Stuttgart 2005, zu Herbert Plügge z.B. S. 433, ISBN 3-608-93563-0.</ref> Der phänomenologisch-medizinische Ansatz von Herbert Plügge wurde vor allem in den Benelux-Staaten und hier vor allem in Holland rezipiert.


===== Veröffentlichungen =====
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