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[[Datei:Ladenburg-Luft-03.jpg|miniatur|Ladenburg und Neckar]] | [[Datei:Ladenburg-Luft-03.jpg|miniatur|Ladenburg und Neckar]] | ||
[[Datei:Ladenburg Marktplatz.jpg|miniatur|rechts|Marktplatz von Ladenburg mit Mariensäule]] | [[Datei:Ladenburg Marktplatz.jpg|miniatur|rechts|Marktplatz von Ladenburg mit Mariensäule]] | ||
'''Ladenburg''' ist eine Stadt im [[Rhein-Neckar-Kreis]] | '''Ladenburg''' ist eine Stadt im [[Rhein-Neckar-Kreis]]. | ||
== Lage == | |||
Ladenburg liegt am [[Neckar]] auf einem Schwemmkegel. In einer Entfernung von etwa 11 km liegen die Städte [[Mannheim]] und [[Heidelberg]. | |||
== Gliederung == | |||
Zur Stadt Ladenburg gehören die Weiler Neubotzheim und Neuzeilsheim und der Ortsteil Rosenhof. Im Industriegebiet ''Altwasser'', westlich der Weststadt gelegen, war die Firma [[Reckitt Benckiser]] ansässig, die den Produktionsstadtort 2016 geschlossen hat. Ein weiteres Gewerbegebiet ist weiter nordwestlich ausgewiesen (''Hohe Straße II''). | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Ladenburg ist eine der ersten und bedeutendsten Stadtgründungen Baden-Württembergs und eine der ältesten Städte Deutschlands. | Ladenburg ist eine der ersten und bedeutendsten Stadtgründungen Baden-Württembergs und eine der ältesten Städte Deutschlands. | ||
Kelten legten etwa 3000 vor Christus die Ursprünge der heutigen Stadt. Im Südosten der Stadt wurden Reste einer Keltenschanze, eine quadratische Anlage, die möglicherweise kultischen Zwecken diente, ausgegraben. | |||
Um 200 v. Chr. | <!--Um 200 v. Chr. wurde der keltischen Gaumittelpunkt nach Ladenburg verlegt. Der Name lautet „Lokwodunon“ (umstritten). --> | ||
Um 40 nach Christus | Um 40 nach Christus siedelten die Römer Sueben an, die von ihnen ''Suebi Nicrensis'' (Neckar-Sueben) genannt werden. | ||
In den Jahren 74 bis 75 | In den Jahren 74 bis 75 wurde in Lopodunum ein römisches Holz-Erde-Kastell mit einem Lagerdorf (vicus) errichtet. | ||
Im Jahre [[98]] nach Christus | Im Jahre [[98]] nach Christus erhob der römische Kaiser Trajan Ladenburg zum Hauptort der ''Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium'', benannt nach den von den Römern hier angesiedelten Sueben. Damit konnte sich Ladenburg zur römischen Provinzstadt entwickeln. Um [[200]] erlebte das römische "Lopodunum" eine Blüte: Innerhalb einer Stadtmauer gab es Tempel, Theater, Thermen, ein Forum und eine Marktbasilika. Im Gewann ''Ziegelscheuer'' wurde eine ''Villa Rustica'' ergraben, die in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet wurde (zuvor war dort eine neckarsuebische Siedlung gewesen) und um 200 n. Chr. in einen repräsentativen Stein-Fachwerkbau umgebaut wurde. Studenten der Universität Heidelberg (Fach ''Klassische Archäologie'') erarbeiteten im Sommersemester 2012 Im Rahmen eines 3-D-Kurses Rekonstruktionsversuche.<ref>Bericht mit Bildern zu der Veranstaltung [http://www.klassische-archaeologie.uni-hd.de/forschung/3DLadenburg.html]<!--aufgerufen am 1.12.13--></ref> | ||
Um das Jahr [[260]] | Um das Jahr [[260]] verdrängten Alamannen die Römer. In der Folge verschwanden Zeichen der römischen Zivilisation. Um [[500]] drängten die Franken die Alamannen nach Süden ab und gründeten in Ladenburg einen Königshof. Um [[600]] trat der fränkische Konig Dagobert I. Ladenburg an den Bischof von [[Worms]] ab und es begann eine bis zum Jahr [[1705]] währende bischöfliche Herrschaft. Ladenburg entwickelte sich zu einer mittelalterlichen Stadt. Aus dieser Zeit stammen die Galluskirche, die Bischofshof - Sommerresidenz der Wormser Bischöfe, der Bischofshof (heute Lobdengau Museum) und der Fürstenbau (heute Stadtbibliothek. | ||
Im 9./l0. Jahrhundert | Im 9./l0. Jahrhundert erhielt die Stadt eine erste und um [[1200]] eine erweiterte Stadtmauer. Von dieser Stadtmauer sind heute das Martinstor, der Hexenturm und Teile des Pfaffentums erhalten. Mit der Zerschlagung der [[Kurpfalz]] durch [[Napoleon]] endete die Ära der Kurfürsten. | ||
Von [[1904]] bis zu ihrem Tode lebten [[Carl Benz]] (1844-1929) und [[Bertha Benz]] (1849-1944) in Ladenburg. | Von [[1904]] bis zu ihrem Tode lebten [[Carl Benz]] (1844-1929) und [[Bertha Benz]] (1849-1944) in Ladenburg. | ||
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Seit Beginn der [[1960er]] Jahre wird die historische Altstadt unter Mithilfe des Landes Baden-Württemberg durch gezielte Förderung privater und öffentlicher Initiativen saniert. | Seit Beginn der [[1960er]] Jahre wird die historische Altstadt unter Mithilfe des Landes Baden-Württemberg durch gezielte Förderung privater und öffentlicher Initiativen saniert. | ||
1973 | 1973 wurde bei einem Anbau an das [[Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg|Carl-Benz-Gymnasium]] in der Baugrube eine alte Holzkiste gefunden. Ein bis dahin einmaliger Bronzeschatz aus 81 Teilen, der Beschläge eines Prunkportals für einen Tempel ( ? ), war entdeckt worden. Das Original befindet sich seitdem im Landesmuseum in Konstanz. Eine Kopie des Schatzes wird im Lobdengaumuseum an einem großen Holztor gezeigt, das ein Tempeltor der damaligen Zeit - aus dem griechisch-römischen Altertum - nachahmt. | ||
[[1994]] wurde Ladenburgs Stadtkern, das sogenannte "Schriesheimer Viertel", durch eine Verordnung der Denkmalschutzbehörde zum Grabungsschutzgebiet erklärt. Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unterstützt durch Grabungen und Veröffentlichungen die weitere Erschließung der Ladenburger Geschichte. | [[1994]] wurde Ladenburgs Stadtkern, das sogenannte "Schriesheimer Viertel", durch eine Verordnung der Denkmalschutzbehörde zum Grabungsschutzgebiet erklärt. Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unterstützt durch Grabungen und Veröffentlichungen die weitere Erschließung der Ladenburger Geschichte. | ||
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===Lobdengau-Museum=== | === Lobdengau-Museum === | ||
Das Lobdengau-Museum zeigt die Schwerpunkte Archäologie, Stadtgeschichte und Volkskultur. | Das Lobdengau-Museum zeigt die Schwerpunkte Archäologie, Stadtgeschichte und Volkskultur. | ||
===Automuseum Dr. Carl Benz=== | === Automuseum Dr. Carl Benz === | ||
Das Automuseum Dr. [[Carl Benz]] befindet sich seit 2005 in fast 100 Jahre alten Fabrikhallen von C. Benz Söhne. Ausgestellt wird die Sammlung [[Winfried A. Seidel]]. | Das Automuseum Dr. [[Carl Benz]] befindet sich seit 2005 in fast 100 Jahre alten Fabrikhallen von C. Benz Söhne. Ausgestellt wird die Sammlung [[Winfried A. Seidel]]. | ||
[[Datei:Ladenburg CarlBenzMuseum.JPG|miniatur|ohne|Automuseum Carl Benz]] | [[Datei:Ladenburg CarlBenzMuseum.JPG|miniatur|ohne|Automuseum Carl Benz]] |